Kurkuma ist uns vor allem als das Gewürz bekannt, das Curry seine satte, gelbe Farbe schenkt. Auch seinen besten Freund kennen wir nur zu gut - das ebenso gelbe Gewürz namens Curry. Zusammen sind Curry und Kurkuma ein unschlagbares Team, das unserer Laune jederzeit einen Aufschwung verspricht. Doch war es das schon? Ist Kurkuma einfach nur ein Gewürz, das unsere Mahlzeiten leckerer macht? Oh nein! Kurkuma ist so viel mehr als das.
Wer oder was ist Kurkuma?
Lassen Sie uns zuerst den Fragen nachgehen, was Kurkuma überhaupt ist und woher es kommt. Viele von uns werden mit ihrer ersten Intuition richtigliegen: Kurkuma stammt ursprünglich aus Indien und China – den typischen Curry-Gegenden eben.
Und was ist Kurkuma? Kurkuma ist eine Pflanzenart der Ingwerfamilie. Sie ist an länglichen, großen Blättern und einer gelben Blüte in der Form eines Trichters zu erkennen. Werfen wir einen genaueren Blick auf den Wurzelstock, so ist die Verwandtschaft zum Ingwer nicht zu übersehen. Um das Rhizom legt sich ein Mantel einer rauen Haut. Das Innere leuchtet in einer tief-orangenen bis rötlich-braunen Farbe.
Geschmacklich lässt die frische Kurkumawurzel ein wenig zu wünschen übrig. Sie schmeckt leicht harzig, fast schon brennend – eher weniger genussvoll. Getrocknet hingegen dürfen sich unsere Geschmacksknospen an ihrer mildwürzigen und etwas bitteren Note erfreuen.
Spätestens seit dem Trend der Goldenen Milch ist Kurkuma in aller Munde. Doch Kurkuma ist keineswegs eine „neue Erfindung“. Die Inder verwenden das Gewürz bereits seit etwa 4000 Jahren. Die traditionelle Heilkunst Ayurveda rechnet Kurkuma zu den sogenannten „scharfen Gewürzen“. Verwendet wird hierbei meist getrocknetes Kurkuma. In Südostasien hingegen wird die frische Knolle in verschiedenste Gerichte gerieben. Und wie verhält es sich bei uns? Traurig aber wahr: Kurkuma spielt hierzulande eine eher untergeordnete Rolle. In den meisten Küchen hält es als lediglich als Bestandteil von Currypulver, als billiger Safranersatz oder als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie Einzug.
Kurkuma, der Küchen-Komparse – zu Recht?
Doch für diese Nebenrolle ist Kurkuma definitiv zu schade! Aufgrund seiner Nährstoffdichte zählt Kurkuma zweifellos zu unseren Lieblings-Superfoods – und hiermit sind wir nicht alleine. Proteine (circa 8g / 100g), Ballaststoffe (circa 20g / 100g) und Vitamine, wie Vitamin C (circa 25mg / 100g) und B6 (circa 1,5mg / 100g) sind nur ein paar der in Kurkuma enthaltenen Inhaltsstoffe. Ebenso wichtige Mineralien, wie über 150mg Kalzium pro 100g, über 40mg Eisen pro 100g und circa 190g Magnesium pro 100g finden sich in der Superknolle. War das alles? Keinesfalls! Denn der wichtigste Bestandteil fehlt uns noch: das antioxidative Curcumin.
Dieses hat die Fähigkeit, freie Radikale zu neutralisieren und gleichzeitig die antioxidative Aktivität der körpereigenen Enzyme zu verstärken. Anders als andere Antioxidantien wirkt Curcumin somit in zweifacher Weise. Die Vitamine C und E greifen ihm dabei helfend unter die Arme. Nettes Zuckerl für die Nase sind darüber hinaus die vielen ätherischen Öle, die in Kurkuma vorhanden sind. Hierzu zählen Curlone, Curumene, Cineol und p-Cymol.
So lassen wir Kurkuma die Hauptrolle spielen
Mit unserem Blick ins Innere der Wurzel haben wir Ihnen nun hoffentlich bewiesen, dass Kurkuma durchaus die ein oder andere Hauptrolle in der Küche verdient hat. Sie fragen sich nun, wie Sie Kurkuma optimal in unseren Alltag integrieren, damit es nicht länger mit seiner unverdienten Nebenrolle zu kämpfen hat? Eine Variante haben wir Ihnen bereits im Rahmen unserer Superfood Adventsbäckerei präsentiert. Falls Sie die leckeren Kurkuma-Kokos-Köstlichkeiten noch nicht ausprobiert haben, sollten Sie dies unbedingt nachholen – Sie werden es nicht bereuen!
Außer Acht lassen dürfen Sie hierbei nicht, dass Kurkuma zwar in kleinen Mengen herrlich schmeckt. Stockt man seine Dosis jedoch auf, wird das Aroma bitter und immer weniger genießbar. Sie sollten Kurkuma daher mehrmals täglich in kleineren Mengen einsetzen und mit geschmacksmildernden Komponenten, wie Ingwer oder Früchten, verbinden.
Tipp Nr. 1: Kurkuma-Ingwer-Tee
Was wir benötigen:
• 240 ml Wasser
• ¼ TL Kurkuma Pulver
• eine Scheibe frischen Ingwer
• eine Prise schwarzen Pfeffer
Wie wir vorgehen:
Wir erhitzen das Wasser auf 80 Grad. Das heiße Wasser geben wir zusammen mit den Gewürzen in den Mixer und mischen alles gut durch – fertig! Ein frischer und munterer Start in den Tag ist hiermit garantiert.
Tipp Nr. 2: veganes Curry mit Kurkuma
Was wir benötigen:
• 1 TL Kokosöl
• 1 Zehe Knoblauch
• 2 Süßkartoffeln
• 3 Karotten
• 100 Gramm Kichererbsen
• 200 Gramm Blattspinat (ggf. TK)
• 1 EL rote Currypaste
• 1 EL Tomatenmark
• 250 Gramm Kokosmilch
• 200 Gramm passierte Tomaten
• 200 Gramm rote Linsen
• 500 ml Wasser
• 3 getrocknete Chillischoten
• Currypulver
• Ingwer
• Kurkuma Pulver
• Himalaya-Salz
• Pfeffer
• Basilikum
Wie wir vorgehen:
Wir schnippeln Süßkartoffeln und Karotten in kleine Stückchen. Das Kokosöl lassen wir in einer tiefen Pfanne mit Deckel (alternativ tut es ein Kochtopf genauso) heiß werden. Wir geben unsere Gemüseschnipse zusammen mit dem Spinat in die Pfanne. Wenn Sie tiefgefrorenen Spinat hernehmen, müssen Sie diesen nicht vorher auftauen lassen. In der Pfanne tut er das von alleine.
Die Knoblauchzehe pressen wir hinein und lassen alles etwa fünf Minuten vor sich hin braten. Anschließend geben wir die Currypaste und das Tomatenmark hinzu und lassen alles kurz anrösten.
Jetzt kommen Kokosmilch und die passierten Tomaten dazu. Rühren nicht vergessen! Und jetzt: die Linsen. Etwa die Hälfte des Wassers, also 250 ml, geben wir in die Pfanne und rühren dabei fleißig weiter. Auf mittlerer Stufe lassen wir unser fast fertiges Curry weiter kochen. Nach Bedarf fügen wir mehr und mehr Wasser hinzu, bis die Linsen den gewünschten Biss haben.
Während unser Gericht so vor sich hin köchelt, beginnen wir mit dem Abzuschmecken: Salz, Currypulver, Basilikum, Ingwer, Chili und natürlich Kurkuma. Seien Sie vorsichtig mit den getrockneten Chilischoten! Bei Dreien ist das Curry schon ganz schön scharf – wenn Sie es lieber etwas milder haben, würden wir die Menge lieber ein wenig reduzieren.
Sobald die Linsen Ihrer Vorstellung entsprechen und Sie alle Gewürze zugefügt haben, ist das Curry fertig. Cremig, nicht zu scharf und nicht zu mild, voller Superfoods – ein Wohlfühlgericht, wie wir uns das vorstellen!
Uns bleibt nun nur noch das Vergnügen, Ihnen viel Freude dabei zu wünschen, Kurkuma von seiner leidlichen Rolle als Nebendarsteller in der Küche zu befreien. Die (Neu-) Entdeckung dieses Gewürzes birgt eine unglaubliche Vielfalt, die Ihnen und Ihrer Familie garantiert ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Sie werden sehen: Kurkuma hat den Titel Superfood wahrlich verdient.
Ihr Terra Elements Team