
Sie sind unsere Sonnenstrahlen an Regentagen, unsere Motivationshilfe, wenn uns die Lustlosigkeit plagt, unser Begleiter, wenn wir uns allein fühlen: unsere Haustiere. Das Wohlbefinden unserer Hunde, Katzen und Co. liegt uns nicht weniger am Herzen als unser eigenes. Und deshalb versorgen wir auch unsere Haustiere mit dem Besten aus der Natur. Einige Produkte, die sich auch für Haustiere eignen, haben wir Ihnen bereits vor einiger Zeit in diesem Beitrag vorgestellt. Da wir von Ihnen so häufig Rückfragen zu dieser Thematik erhalten, wollen wir nochmal tiefer in das Thema einsteigen. Und deshalb haben wir zwei Expertinnen um Rat gefragt. Dorothee Franke und Christina Lerner verraten uns, welche Superfoods sie in ihrem täglichen Umgang mit ihren Tieren verwenden und was bei der Einnahme zu beachten gilt.
Unsere Expertinnen
Für den Eigenbedarf verfügen wir über ein breites Spektrum an effektiven Naturprodukten, die uns den ein oder anderen Durchhänger besser wegstecken lassen. Dass von diesem Repertoire auch unsere Haustiere profitieren, ist für Christina Lerner selbstverständlich: „Die Natur ist reich an den wirkungsvollen Wirkstoffen. Das faszinierende dabei ist – sie weiß sich immer zu helfen. Warum nutzen wir nicht genau diese Fähigkeit?“ Die 31-Jährige ist angehende Tierheilpraktikerin und Tierphysiotherapeutin. Im Oktober 2019 wird sie ihre Tierheilpraxis eröffnen. Bis dahin verrät sie uns auf ihrem Blog wertvolle Tipps rund um ihren Umgang mit Hunden und Pferden.
Die Liebe zu Tiere
begleitet Christina Lerner schon seit Kindertagen: „Tiere haben in meinem Leben
einen großen Stellenwert. Ich reite seit 25 Jahren und besitze seit 17 Jahren
Pferde. Mit Hunden und Katzen bin ich aufgewachsen. An meiner Seite sind meine
zwei Isländer Kaeti und Njóla, sowie mein Kater Momo. Wie das so ist mit den geliebten Vierbeinern, kommt es hin und
wieder zu behandlungswürdigen Verletzungen“, verrät uns die Tierliebhaberin. Um
diese Wehwehchen zu behandeln, holte sie sich von Beginn an Hilfe in der Natur:
„Ich bin schon früh den ‚alternativen‘ Weg gegangen; wie bei meinem ersten
eigenen Pferd, einem Ekzemer, für den ich mir damals schon eine
Tierheilpraktikerin geholt habe.“
Diesen Weg verfolgt
Christina Lerner bis heute weiter und hat sich so auf den Bereich der natürlichen
Tierkunde spezialisiert. „Bereits nach kurzer Zeit in meiner Ausbildung konnte
ich einige Therapiekonzepte an meinen Pferden, und auch an mir selbst umsetzen.
Hierzu zählen unter anderem die Blutegeltherapie, Akupunktur oder Homöopathie.
Mittlerweile habe ich mein Repertoire deutlich ausgebaut. Spannende Themen, mit
denen ich gerne arbeite, sind die Pflanzenkunde und der Einsatz von Vitalpilzen“,
so die Expertin.
Welche Naturprodukte
hierbei zum Einsatz kommen? „Es gibt eine Vielzahl an Naturprodukten, die für
den Einsatz bei Tieren geeignet sind. Aus dem Reich der Pflanzen sind unter
anderem Arnica, Blutwurz, Yamswurzel, Triphala, Hagebutten, Mariendistelsamen,
Artischoken und Papaya, Camu Camu und Baobab auf meine Liste – um nur einen
kleinen Teil zu nennen. Wie bereits angedeutet, zählen die Vitalpilze zu meinen
Lieblingsbereichen. Hier sind zum Beispiel Shiitake, Reishi, Cordyceps,
Hericium und ABM für den Einsatz bei Tieren zu nennen. Andere Naturprodukte,
wie Heilerden, Algen (zum Beispiel Kelp) oder Propolis sind ebenso nicht
wegzudenken in der alternativen Tiermedizin“, erklärt Christina Lerner.
Auch Dorothee Franke
ist seit frühester Kindheit Tierliebhaberin. Dank ihrer Liebe zu Pferden hat
sie Ende der 1990er Jahre ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und sich auf den
ganzheitlichen Reitunterricht spezialisiert. Von ihren Methoden erzählt sie in
ihrem Buch „Der weiße Hengst – meinem Traum auf der Spur“ sowie auf Ihrer Website. Um das Wohlbefinden
ihrer Vierbeiner zu unterstützen setzt auch Dorothee Franke von Beginn an auf
Naturprodukte. Ihr Favorit: Moringa. „Ich füttere meinen beiden Pferden seit
Jahren Moringa und bin damit sehr zufrieden“, betont die Expertin. Auch Kokosöl
kommt bei Frau Franke zum Einsatz.
Wie praktisch: Viele
Naturprodukte aus dem Sortiment unserer Expertinnen finden sich auch in unserem
Repertoire. Sehen wir uns genauer an, wie unsere Haustiere von diesen profitieren.
Welche Naturprodukte kommen für welchen Zweck zum Einsatz?
Wie bereits angedeutet setzt Christina Lerner auf diverse Pflanzen,
Vitalpilze und Algen.
Christina Lerner: „Über den Zweck von Naturprodukten in der
Tiertherapie könnte ich jetzt
einen Roman schreiben. Um Ihnen einen Überblick zu geben, beschränke ich mich jedoch auf
die Produkte, die Bestandteil jeder tierischen Hausapotheke sein sollten.
Ganz vorne weg stelle
ich die Arnica; eine recht unscheinbare, dottergelbe Blume
mit einer herausragenden Wirkung. Ich setze Arnica in den meisten Fällen in
einer homöopathischen Potenz (als Globuli) bei unter anderem Prellungen,
Verstauchungen und Blutergüssen ein. Äußerlich aufgetragen, und vor allem in
Kombination mit der Heilerde Kaolin, entfaltet sie ihre Wirkung spektakulär.
Blutwurz wird im Volksmund auch als „Kolikkraut“ bezeichnet
und wird auch von mir zu diesem Zweck eingesetzt. Als Infusum, also Aufguss,
wird Blutwurz bei Koliken sowie Durchfällen eingesetzt und ist auch sehr
erfolgreich gegen Kotwasser bei Pferden. Äußerlich angewendet wirkt Blutwurz
adstringierend (zusammenziehend) und antiphlogistisch (entzündungshemmend) und
kann so bei Juckreiz oder offenen Wunden eingesetzt werden.
Propolis ist das Schutzharz der Bienen. Die kleiden
damit Ihren Stock aus, um Krankheitserregern keinen Nährboden zu geben. Dank
der Inhaltsstoffe, hierzu zählen unter anderem Flavonoide, Phenole und ätherische
Öle, ist Propolis ein richtiger Tausendsassa. Ich habe Propolis immer in der
Tasche; auch am Stall darf es nicht fehlen. Bei Verletzungen kann es direkt in
die Wunde gegeben werden und dient zur Desinfektion. Dabei allerdings wichtig: Ein
Produkt ohne Alkohol! Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Einsatz auf
Schleimhäuten gemacht. Verletzt sich das Tier im Maul, zum Beispiel beim
Spielen oder Fressen von Knochen, trage ich Propolis direkt auf die
entsprechende Stelle auf.
Der Shiitake wird nicht ohne Grund „König der Heilpilze“ genannt. Warum? Weil es
bestimmt die ein oder andere Situation geben wird, an dem unsere Tieren ein effektives Stärkungsmittel benötigen. Bleiben wir bei den Vitalpilzen. Reishi der „Pilz des ewigen Lebens“ kommt bei meinen Behandlung ebenso
für die Stärkung der Tiere zum Einsatz. Auch auf Hericium, auch Igelstachelbart oder Affenkopfpilz genannt, möchte ich
keinesfalls verzichten.
Die CamuCamu-Beere ist vielfältig einsetzbar. Durch ihren hohen
Anteil an organisch gebundenem Vitamin C ist sie vor allem für die körpereigene
Kollagensynthese von Interesse. Vitamin C benötigt der Säugetier-Körper zur
Synthese von Kollagen, also unter
anderem für das Bindegewebe, die Sehnen,die Bänder
und die Faszien. Bei Tieren ist diese Wirkung vor allem
aufgrund der Magendehnung interessant. Große
Hunderassen sind vermehrt von diesen betroffen. Das liegt an dem schwachen
Magenband, welches aus Kollagenen Fasern besteht. Natürlich sind davon nicht
nur große Rassen betroffen. Deshalb sollte immer eine genügend lange Zeit
zwischen Futteraufnahme und Spaziergang oder Spiel sein, um das Risiko einer
Magendrehung zu minimieren. Zudem kann man Camu Camu zur Unterstützung der
Regeneration zufüttern.
Eine noch bessere
Wirkung in Bezug auf die Kollagensynthese zeigt Baobab. Ich kann Baobab bei Pferden mit Reheneigung oder akutem Reheschub
einsetzen. Damit kann ich unter anderem einen positiven Effekt auf die bindegewebsbildenden
Zellen im Pferdehuf erzielen.
Bei Kelp oder Braunalge ist vor allem der hohe Jod-Anteil interessant. Ich
verwende Kelp äußerlich gegen Juckreiz an. Hierzu verwende ich wieder ein
Infusum, welches ich auf die betroffenen Stellen auftrage.
Dorothee Franke empfiehlt hingegen folgende Naturprodukte:
Dorothee Franke: „Seit Jahren füttere ich meinen Pferden morgens
und abends je einen Teelöffel Moringa Pulver. Während der heißen Hitzeperioden
in den Sommermonaten wurde ich immer wieder gefragt, wie meine Pferde die Temperaturen
aushielten. Ich war über die Rückfrage sehr erstaunt: Denn für mich war dieses
Durchhaltevermögen schon selbstverständlich geworden. Selbst bei 40°C haben wir noch normal
trainiert. Meine Pferde waren immer leistungsfähig, egal bei welchen Umständen.
Ich habe das Gefühl, dass das Moringa die Pferde stabil gehalten hat.
Ich habe einen 22-jährigen Wallach und hatte bis Februar letzten
Jahres einen Hengst mit damals 26. 22 und 26 gilt in konventionellen
Reiterkreisen als alt. Beide Pferde waren beziehungsweise sind noch in ihrem
fortgeschrittenen Alter leistungsbereit, von sehr stabiler Gesundheit und
Energielevel, nicht anfällig für Belastungen wie extreme Witterung,
Stallwechsel, Stress im Umfeld.
Auch bei mir selbst nehme ich diesen Effekt deutlich wahr. Ich
selbst nehme Moringa seit circa fünf Jahren. Zusammen mit hochwertigen grünen
Smoothies hat es mich mit Turbo aus Burnout und einer anhaltenden Schwächephase geholt.
Deshalb empfehle ich es an meine Kunden und habe es in mein Angebot mit
aufgenommen.
Darüber hinaus verwende ich zur Desinfektion kleiner Kratzer und
Wunden 15 Jahre ausgereiften Bambusessig. Auf verheilende Wunden trage ich
reines Kokosöl auf. Bei leichtem Husten gebe
ich meinen Pferden Fenchelhonig; bei der Kreislaufschwäche meines alten
Hengstes habe ich zu schwarzem Tee gegriffen. Dem alten, abgemagerten Pferd
habe ich auch eine Zeit lang reines Rapsöl aus der hiesigen Ölmühle
zugefüttert. Mein Wallach hat einen etwas problematischen Rücken. Dafür
verwende ich eine Sattelunterlage aus reinem Lammfell. Das ist für mich auch
ein Naturprodukt.“
Was muss bei der Dosierung und der Einnahme beachtet werden?
Während wir uns der
positiven Wirkung der Naturprodukte bewusst sind und diese nur zu gerne zu uns
nehmen, müssen Haustiere häufig erst von
den Vorteilen überzeugt werden. Schließlich sind es die Vorteile, die uns den
doch häufig eher unangenehmen Geschmack gerne in Kauf nehmen lassen. Dorothee Franke verrät uns ihren
Tipp, wie die Einnahme von Moringa Pulver gelingt: „Anfangs wurde das Pulver
nach Möglichkeit aussortiert und ungern gefressen, mittlerweile ist wohl
Gewöhnung eingetreten. Das Pulver gebe ich heute einfach trocken mit in die 2
Hand voll Kraftfutter und die Tiere fressen es einfach mit. Besser ist es, das
Pulver in angefeuchtetes Futter mit einzurühren.“
Bevor es überhaupt
zur Einnahme kommt, rät Christina Lerner außerdem die Naturprodukte besonders gut
unter die Lupe zu nehmen: „Bei der Einnahme von Naturprodukten steht an erster
Stelle die Qualität! Zudem müssen Produkte, wie Propolis unbedingt OHNE Alkohol
am und im Tier verwendet werden.
Bezüglich der
Dosierung gilt zu beachten: „Bei Vitalpilzen beispielsweise dosieren Sie nach Körpergewicht.
Man rechnet die vorgegebene Dosierungsmenge von einem Menschen mit einem
Gewicht von 70 kg bei Katze und Hund herunter sowie bei Perden herauf. Manche
Tiere reagieren bei Shiitake mit Kolikneigung, daher sollte man den Vitalpilz einschleichen.
Arnica sollte innerlich nur in potenzierter Form, also als Globuli eingenommen
werden. Bei Kombinationen verschiedener Naturprodukte und Unsicherheiten bei
der Dosierung sollte immer ein zertifizierter Tierheilpraktiker zu Rate gezogen
werden“, betont Christina Lerner.
Abraten würde die
angehende Tiertherapeutin von „Naturprodukten
deren Herkunft und Herstellung Sie nicht kennen. Diese sollten nicht verabreicht werden. Oft enthalten solche
Produkte Schadstoffe oder werden von Unternehmen vertrieben, die nicht auf
Nachhaltigkeit und faire Arbeitsweisen setzen.“
Darüber hinaus betont
unsere Expertin: „Sollten Unverträglichkeiten
bekannt sein, muss das natürlich bedacht werden. Zudem dürfen Naturprodukte
nicht ‚einfach so‘ verabreicht werden, auch wenn sie ‚doch aus der Natur‘ sind.
Die Produkte müssen immer gemäß der Tierart, dem Alter, dem Gewicht und möglichen
Symptome eingesetzt werden.“
Vielen Dank an unsere
Expertinnen Dorothee Franke und Christina Lerner für die tollen Informationen
und Tipps rund um die Verwendung von Naturprodukten bei Haustieren.
Haben auch Sie
Erfahrungen mit Superfoods bei Ihren Tieren gemacht oder vielleicht einen
persönlichen Favoriten, der Ihrem Tier besonders guttut? Schreiben Sie uns
gerne! Wir freuen uns auf Ihre Gedanken.
Ihr Terra Elements Team
Bildnachweis: © jordan whitt / unsplash.com