Vinyasa, Kundalini, Ashtanga, Iyengar, Hatha, Restorative und und und. Nein, wir haben keine Probleme mit unserer Tastatur. Diese Buchstabenfolgen haben eine Bedeutung: Sie bezeichnen Yoga Stile. Auch wenn sie meist auf ähnlichen Übungen basieren, hat doch jeder seinen ganz eigenen Charakter. Jeder Stil wird zu einem anderen Zweck, von einer anderen Zielgruppe, bei anderen Zielsetzungen ausgeführt.
Auch für die Frau gibt es einen ganz speziellen Yoga-Stil –
oder besser gesagt zwei: Hormonyoga und Moon Yoga. Letzteres unterrichtet
Susanne Kilian, in Social Media auch bekannt als GreenSusn, in München. Um mehr über diesen speziellen Yoga-Stil zu
erfahren, haben wir direkt bei der Expertin nachgefragt. Im Interview verrät
uns die Yoga-Lehrerin, was das Besondere am Moon Yoga ist, es von anderen Yoga Stilen
unterscheidet und wie Frauen davon profitieren.
Terra Elements:
Liebe Susanne, schön, dass Du uns einen Einblick ins Hormonyoga gewährst!
Susanne: Ich
freue mich wirklich sehr über die Möglichkeit, Ihnen einen Einblick in diese
besonderen Arten des Yogas geben zu dürfen. Ich selbst unterrichte aber Moon
Yoga in einem Studio in München.
Terra Elements:
Worin unterscheiden sich Hormon- und Moon Yoga?
Susanne:
Hormonyoga, bekannt durch Dinah Rodrigues, pusht alle Hormone gleichermaßen und
ist vor allem für Frauen vor den Wechseljahren geeignet.
Im Gegensatz zum Hormonyoga ist Moon Yoga für junge Frauen geeignet,
die eine Dysbalance im Hormonstatus haben. Viele Frauen haben von gewissen
Hormonen zu viel. Da Hormonyoga das bereits unausgewogene Verhältnis des
Hormonstatus beibehält, es sogar noch mehr pushen würde, wäre diese Art von
Yoga in diesem Fall ungeeignet.
Im Moon Yoga geht es darum, die Hormonproduktion wieder ins
Gleichgewicht zu bringen, sodass ein regelmäßiger Zyklus möglich wird. Bereits
jede zehnte Frau leidet unter Endometriose und fast jede 15. Frau unter dem
PCO-Syndrom. Somit ist dies ab der Geschlechtsreife leider keine Seltenheit
mehr.
Terra Elements: Und
im Vergleich zu anderen Yoga Stilen?
Susanne: Neben
dem genannten Unterschied zum Hormonyoga, beinhaltet Moon Yoga sehr viele
hüftöffnende Haltungen (Asanas) und setzt auf die Meridiane „Leber“, „Niere“
und „Milz“, welche alle durch den entsprechenden Bereich fließen. Zusätzlich sind
auch Elemente des Vinyasa, Faszien, Yin und Restorative sowie Asanas aus dem
Kinderwunsch Yoga integriert.
Terra Elements: Welche
Wirkungen können damit erzielt werden?
Susanne: Moon
Yoga verbessert den Fluss von Blut und Energie (speziell in der Herz-und
Unterleibsregion). Es stimuliert das Fortpflanzungssystem
und löst Blockaden in den Meridiansystemen aus der traditionellen chinesischen
Medizin (TCM), sowie fasziale Verklebungen.
Terra Elements: Einsteiger
oder Fortgeschrittene, Jung oder Alt: Für wen ist Moon Yoga geeignet?
Susanne: Moon
Yoga Stunden sind „All Level“ Klassen. Ich persönlich biete in vielen Asanas
2-3 Varianten an, damit jeder mitmachen kann. Ich hatte sogar schon einen Mann
im Moon Yoga, der sich zwar nur in der Zeit vertan hatte und eigentlich in eine
andere Stunde wollte, aber geblieben ist und diese ebenfalls für schön empfand.
Terra Elements: Gibt
es Momente, in denen sich Moon Yoga besonders anbietet beziehungsweise man
lieber verzichten sollte?
Susanne: Moon
Yoga kann in jeder Zyklusphase praktiziert werden. Ich sage bei Asanas, die nicht
bei allen Symptomatiken oder auch Phasen gleich wohltuend sind, immer die
individuellen Alternativen an.
Terra Elements: Wie
können wir uns eine Moon Yoga Stunde vorstellen?
Susanne: Die
Stunden beginnen meist mit einer Anfangsentspannung oder einer Atemübung,
gefolgt von einer kurzen Meditation. Im Anschluss setzen wir uns die Intention
für die Stunde. Diese kann zum Beispiel ein Wunsch sein.
Anschließend folgen ein paar sanfte Aufwärmübungen, der
Mondgruß, der Yin und Yang ins Gleichgewicht bringt (sonst wird meist der
Sonnengruß praktiziert) und eine sanfte Vinyasa Sequenz mit Einflüssen aus dem Faszien
Yoga. In der zweiten Hälfte wird es ruhiger. Zum Loslassen arbeiten wir ohne
Muskelkraft. Nach der Endentspannung Savasana wird die Stunde mit einem Mantra
oder einem OM beendet.
Terra Elements: Hormonelles
Chaos hat viele Gründe – dementsprechend wird auf verschiedenste Arten und
Weisen versucht, diese in Balance zu bringen. Warum ist Moon Yoga für dich die
richtige?
Susanne: Hormonelles
Chaos verursacht schnell ein zusätzliches Chaos im Kopf. Fragen wie „Was ist
nur los mit mir?“, „Warum ich?“ werden plötzlich Thema und ein innerer Kampf
beginnt.
Nach Absetzen der Pille hat mein Zyklus total verrückt
gespielt. Daraufhin habe ich nach einer wohltuenden Methode der
Hormonharmonisierung gesucht und habe schließlich zum Moon Yoga gefunden. Noch
im selben Jahr habe ich meine Yogalehrer Ausbildung und gleich im Anschluss die
Weiterbildung für diese spezielle Stilrichtung absolviert.
Beim Moon Yoga entspannen wir, lernen unseren Körper besser
kennen, erforschen, was uns guttut und was wir gerade benötigen. Zudem ist es
oftmals schön, in einem geschützten Raum zu praktizieren, wo man mit seinem
Thema nicht alleine ist.
Terra Elements: Was
hilft dir außerhalb der Yogamatte bei hormonellen Beschwerden?
Susanne: Eine
gesunde ausgewogene Ernährung, Sport im Gleichgewicht, der Umgang mit Menschen
die mir guttun und der Umgang mit mir Selbst sind mir sehr wichtig. Sich selbst
so zu lieben, wie man ist, ist wohl eine hohe Kunst – aber, wie ich glaube, der
Schlüssel zu innerem Frieden. Zudem bin ich ein großer Fan der TCM.
Vielen Dank, liebe Susanne, für den tollen Einblick ins Moon
Yoga.
Sollten auch Sie mit hormonellem Chaos zu kämpfen haben, kann
dieser Yoga Stil sicherlich hilfreich sein – ebenso wie ein Blick in die Natur.
Denn sowohl in der TCM als auch im Ayurveda finden sich hierfür Naturprodukte. Welche das
sind? Nun, das kommt genau darauf an, welche Naturkunde Sie fragen. Häufig wird
auf die Wild Mexian Yams verwiesen. Im Ayurveda wäre es das Spargelgewächs Shatavari und in der TCM der sogenannte „Frauenginseng“ Jiaogulan – nur um Ihnen
ein paar Beispiele zu nennen.
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit!
Ihr Terra Elements Team