Wenn Sie das Wort Katzenkralle hören, taucht vor Ihrem inneren Auge bestimmt zunächst die samtige Pfote des Schmusetiers mit den weniger samtigen Krallen auf. Bei südamerikanischen Naturvölkern, die im tropischen Amazonasgebiet zu Hause sind, würde das Kopfkino etwas anders aussehen: Zu sehen wäre eine Kletterpflanze mit krallenartigen Dornen – die Katzenkralle.
Die Pflanze, die in ihrer südamerikanischen Heimat auch als „Una
de Gato“ bekannt ist, spielt in hiesigen indigenen Naturkunden eine wichtige
Rolle. Zahlreiche Stämme im Amazonasgebiet reservieren der Katzenkralle seit
Jahrtausenden einen festen Platz in ihrem Alltag. Der Preis für die längste
Verwendung geht an die südamerikanischen Ashaninka-Indianer. Während die Katzenkralle
in Südamerika schon zum Standardrepertoire in der Naturkunde zählte, mussten wir
in Europa noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts auf die Pflanze warten.
Wie die Katzenkralle nach Europa kam
Dass die Katzenkralle ihren Weg in unsere Breiten fand, haben
wir mit unter den Forschungen zahlreicher deutschsprachiger Wissenschaftler zu
verdanken. Diese haben die Katzenkralle in Südamerika entdeckt und waren sofort
hellauf begeistert von ihr. Ob es die Summe derer Ergebnisse war oder einer allein
es schaffte, dass die Katzenkralle auch bei uns anerkannt wird, können wir
Ihnen nicht sagen. Und deshalb machen wir Sie am besten mit allen dreien
bekannt.
Zunächst hätten wir Arturo Brell, der in den 1920er Jahren von
München in ein peruanisches Kolonialdorf zog und die Pflanze dort für sich
entdeckte. Anfang der 1960er Jahre wurde schließlich Oskar Schuler-Egg auf die
Katzenkralle aufmerksam und ließ die Pflanze zum Zentrum seiner Forschungen
werden. Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, vollenden wir die Liste mit
Klaus Kepplinger, der ebenso einen wichtigen Beitrag für Forschungen an der
Katzenkralle in Deutschland und Österreich leistete.
Nachdem diese drei Naturwissenschaftler über viele Jahre
hinweg die Katzenkralle in höchsten Tönen und aus verschiedensten Perspektiven
gelobt hatten, wurde ihr Weg nach Europa zu Beginn der 1990er Jahre endlich
frei. Zuvor nämlich war der Export von Katzenkralleprodukten aus Peru verboten.
Wer trotzdem nicht auf sie verzichten wollte, musste sich im südamerikanischen
Regenwald selbst auf die Suche nach ihr begeben. Doch dank ihres
charakteristischen Äußeren, dürfte dies gar nicht einmal so schwer gewesen sein.
Gummiranke, krallenartige Dornen, gelbe Blüten: Das ist die Katzenkralle
Bei der Katzenkralle handelt es sich um eine holzige
Kletterpflanze, die sich an hochwachsende Bäume klammert. Mithilfe ihrer
krallenartigen Dornen verhakt sie sich ganz fest an deren Rinde, sodass sie problemlos
bis in die Baumkronen klettern kann. Bis zu 100 Meter hoch kann die
Kletterpflanze auf diese Weise in die Höhe schießen. Mit einem Durchmesser von
circa 20 Zentimetern bleibt sie dabei jederzeit gertenschlank.
Die Katzenkralle zählt botanisch zur Familie der
Rötegewächse. Sie bildet lianenartige Triebe aus, an denen paarweise
angeordnete, ovale Blätter sitzen. Was an diesen Trieben jedoch besonders ins
Auge sticht, sind die Dornen. Da diese optisch an Krallen erinnern, verhalfen
sie der Kletterpflanze schließlich zu ihrer Bezeichnung als „Uno de Gato“, was sich
ins Deutsche als Katzenkralle sowie ins Englische als „Cat’s Claw“ übersetzen
lässt.
Ursprünglich in Peru entdeckt, ist die Katzenkralle heute im
gesamten tropischen Amazonasgebiet verbreitet. Ob in Bolivien, Ecuador,
Kolumbien, Venezuela, Honduras oder Belize: Wo die Bäume groß, die Sonne stark
und der Boden feucht ist, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch die
Katzenkralle zu finden. Aber Vorsicht: Katzenkralle ist nicht gleich
Katzenkralle.
Bis zu 20 Pflanzen diese Art tragen diesen Namen. Obwohl sie
gleich aussehen, sind diese was die Wirkungen und Inhaltsstoffe angeht,
keinesfalls gleichzusetzen. Achten Sie deshalb bei der Wahl Ihrer Katzenkralleprodukte
unbedingt auf die Art. Die Pflanze, die von den Naturvölkern seit langem
geschätzt, bis heute noch am meisten eingesetzt und auch bei uns erhältlich
ist, nennt sich Uncaria tomentosa. Von Interesse ist dabei aber nicht etwa die
ganze Pflanze. Nein, die innere Rinde ist es, die seit langem die Naturvölker
und schließlich auch wir in höchsten Tönen loben.
Die Katzenkralle Uncaria tomentosa und ihre Rinde
Die Rinde – ist das nicht der Teil einer Pflanze, einer
Frucht oder eines Baumes, den wir meist entfernen und wenn überhaupt zur
Dekoration einsetzen? Häufig ist dies durchaus der Fall – aber eben nicht
immer. Von der Manogstan wissen wir beispielsweise bereits, dass auch die Rinde
einiges zu bieten haben kann. Die Katzenkralle beweist nun erneut, dass die
Rinden viel mehr sein können als eine Schutzhülle für ein wertvolles Inneres.
Ähnlich wie bei der Mangostan, ist es auch im Falle der
Katzenkralle die innere Rinde, die die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanze
beherbergt. Welche das sind? Allen voran zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe,
die dem Körper im Kampf gegen freie Radikale beiseite stehen und der Pflanze zu
ihrer adaptogenen Wirkung verhelfen. Da Rinden bekanntlich sehr hart und zum
Verspeisen eher ungeeignet sind, wird Katzenkralle gerne in Form eines fein
vermahlenen Pulvers verwendet. Dieses kann für vielseitige Zwecke eingesetzt
werden.
Was mache ich mit Katzenkralle Pulver?
Katzenkralle Pulver wird gleichermaßen von Mensch wie Tier verwendet.
In den letzten Jahren machte es beispielsweise immer häufiger als
Anti-Aging-Helferlein in der Naturkosmetik von sich reden. Halten Sie am besten
bei der Auswahl Ihrer nächsten Pflege die Augen auf – in hochwertigen Produkten
für reife Haut könnte Ihnen das Pulver der inneren Rinde der Katzenkralle das
ein oder andere Mal begegnen.
Traditionell gossen die Naturvölker Südamerikas das Katzenkralle
Pulver zu einem Tee auf. Für einen Liter benötigen wir circa zwei Teelöffel Katzenkralle
Pulver. Dieses lassen wir für etwa fünf Minuten bei geringer Hitze köcheln und
anschließend mindestens 15 Minuten ziehen. Zu Gunsten des Geschmacks können Sie
den Tee gerne mit ein wenig Zitronensaft verfeinern.
Fall es ein wenig schneller gehen sollte, können Sie das Katzenkralle
Pulver auch ganz hervorragend als Superfood-Shot für zwischendurch trinken.
Hierfür rühren wir etwa einen Teelöffel in ein Glas Wasser ein. Sollten Sie
sich mit dem leicht bitteren Geschmack nicht so gut anfreunden können, rühren
Sie das Pulver am besten in einen leckeren Smoothie ein.
Der Katzenkralle Smoothie
Ob für den Wachmacher-Effekt am frühen Morgen oder auch dem Motivationsschub
nach dem Mittagstief: Unser Katzenkralle Smoothie macht uns fit!
Was wir benötigen:
• 250ml Pflanzenmilch
• 1 TL Carob Pulver
• 1 Banane
• 2 Datteln
• 1 TL Katzenkralle Pulver
Wie wir vorgehen:
Wir geben alle Zutaten in den Mixer und lassen ihn diese bei
voller Kraft in einen sämigen Smoothie verwandeln. Sollte Ihnen die Süße
fehlen, so können Sie gerne mit etwas Yacon Pulver nachhelfen. Für einen extra
schokoladigen Kick verdeoppeln Sie entweder die Karob Dosis oder toppen den
Smoothie mit ein wenig Kakaonibs – oder vielleicht auch beides?
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachmachen!
Ihr Terra Elements Team
Bildnachweis: © cevahir87 - fotolia.com