Tagsüber alle Kraft in den Alltag stecken, nachts im Land der Träume neue Energie tanken: So hat die Natur unseren Tagesablauf geplant. Hin und wieder jedoch wollen all die Gedanken des Tages nicht von uns weichen, die vielen Eindrücke unserer Umgebung uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Damit Sie entspannt ins Land der Träume finden, präsentieren Ihnen ayurvedische Tipps für einen guten Schlaf!
Das Problem mit dem Einschlafen
Bereit für die nächtliche Erholungsphase legen wir uns immer wieder abends ins Bett, schließen die Augen und richten alle Zeichen aufs Einschlafen. Bis morgen, liebe Welt – möchten wir sagen. Doch nach zahlreichen vergeblichen Versuchen des zur Ruhe Kommens, stellen wir fest: Unser Plan geht heute nicht auf. Je näher die Uhr unserer Weckzeit entgegen tickt, desto weiter rückt die Chance auf ausreichend Erholung in die Ferne. Panik bricht aus – was können wir tun?
Anders als beim Aufstehen – zu dem wir uns mit ganz viel Motivation aktiv überreden können – sind uns beim Einschlafen die Hände gebunden. Wir können unseren Körper nicht zum Ruhen zwingen, können uns nicht einfach ins Land der Träume beamen, können vom Sandmann keine Portion Schlafsand bestellen. Kurz gesagt: Wir können gar nichts tun. Zumindest in diesen Momenten.
Was wir jedoch durchaus tun können, ist diesen Augenblicken vorzubeugen. Wie uns dies gelingt, verrät uns die Lehre des Ayurveda. Die Naturkunde hält zahlreiche Tipps bereit, die uns in einen erholsamen Schlaf finden lassen. Die wichtigsten haben wir für Sie in unserer Ayurveda-Schlafroutine zusammengefasst.
Ayurveda und der Schlaf
Im Ayurveda werden Probleme beim (Ein-)Schlafen auf Dosha-Störungen zurückgeführt. Wir erinnern uns: Die Dohas Vata, Pitta und Kapha sind für alle Aktivitäten in unserem Körper verantwortlich. Ziel ist, diese zu jeder Zeit in Balance zu halten. Liegt ein Ungleichgewicht vor, so gerät auch unser Schlafrhythmus ins Wanken.
Kapha und das Einschlafen
Für Einschlafprobleme ist laut der Naturkunde eine Störung im Kapha-Dosha verantwortlich. Ausgelöst wird diese durch emotionalen Stress wie Angst, Überarbeitung, Trauer oder Wut. Auch falsche Essgewohnheiten spielen eine große Rolle. Welche das sind, werden wir uns später ansehen.
Pitta und das Durchschlafen
Sie haben keine Schwierigkeiten beim Ein-, aber beim Durchschlafen? Dann könnte Ihr Pitta-Dosha ins Ungleichgewicht geraten sein. Je zwei Stunden vor und nach Mitternacht befindet sich unser Körper in der Pitta-Phase, in der unsere Reinigungsorgane aktiv sind. Läuft dies nicht ordnungsgemäß ab, so muss unser Schlaf leiden.
Vata und das frühe Aufwachen
Eine Störung im Vata-Dosha erkennen Sie daran, dass Ihre Ruhephase außergewöhnlich früh ein Ende findet. Ab 2:00 Uhr werden die Träume intensiver, die Schlafintensität geringer. Und wir? Wir werden bei jeder klitzekleinen Störung wieder in die Realität zurückgeholt.
Ebenso wie eine Diagnose, liefert die Lehre des Ayurveda passende Tipps, um diesen Störungen entgegen zu wirken. Sowohl die Ernährung als auch Ihr Tagesablauf haben einen erheblichen Einfluss auf Ihre Ruhephase. Wie Sie diese schlaffreundlich gestalten, zeigt Ihnen unsere Ayurveda-Schlafroutine.
Unsere Ayurveda-Schlafroutine
Aufstehen, Frühstücken, Zeitunglesen: Damit der Start in den Tag gelingt, haben viele ein festes Ritual. Die Abendstunden hingegen laufen meist etwas flexibler ab – sehr zu Leiden unserer Schlafqualität. Denn auch auf dem Weg ins Land der Träume kann ein geregelter Ablauf hilfreich sein. So könnte Ihre Schlafroutine aussehen!
Der Tagesablauf
Unsere Schlafroutine beginnt keinesfalls erst mit dem Zähneputzen am Abend. Nein, schon bei der Gestaltung unseres Tags, können wir unsere Chancen auf einen guten Schlaf erhöhen. Im Ayurveda geht man davon aus, dass ein geregelter Tagesablauf eine essentielle Voraussetzung ist, um abends zur Ruhe kommen zu können. Fest eingeplant sollte dabei eine frühe Schlafenszeit sein. Um die ruhende Energie des Kapha nutzen zu können, empfiehlt die Naturkunde, den Tag vor 22:00 Uhr ausklingen zu lassen.
Als weitere wichtige Voraussetzung für einen guten Schlaf wird im Ayurveda ein aktiver Lifestyle erachtet. Gönnen wir unserem Körper bereits tagsüber Entspannung, so hat er nachts keine Ruhe nötig. Holen wir aus unserem Körper jedoch alles raus, was er zu bieten hat, so sehnt er sich abends nach Erholung und wird sich nur zu gerne ins Land der Träume verabschieden. Seine Energiereserven wollen schließlich wieder aufgefüllt werden. Von Mittagsschläfchen wird außerdem abgeraten.
Die Ernährung
Die Hauptmahlzeit des Tages am Abend einzunehmen, ist aus Sicht der Naturkunde keine gute Idee. Vor dem Schlafengehen sollten wir leichte Kost zu uns nehmen, um unseren Verdauungsapparat vor keine zu große Aufgabe zu stellen. Schließlich hat er noch die gesamte Nahrung des vergangenen Tages abzuarbeiten. Empfohlen werden Speisen, die das Vata reduzieren – also warme, frische Gerichte mit milden Gewürzen. Eintöpfe und Suppen sind beispielsweise eine gute Wahl.
Als besonders wohltuend für einen erholsamen Schlaf werden warme Getränke empfunden. Ganz oben auf der Liste stehen hierbei warme Milch mit ayurvedischen Gewürzen wie Kurkuma sowie ein Tee mit Ashwagandha. Die sogenannteWinterkirsche ist auch als „Schlafbeere“ bekannt – kein Wunder, dass ihr in unserem ayurvedischen Einschlafritual ein fester Platz garantiert ist. Ob Speisen oder Getränke: Die abendliche Menü sollte bestenfalls vor 19:00 Uhr, spätestens jedoch drei Stunden vor dem Zubettgehen, eingenommen werden.
Die Schlafvorbereitung
Das Prinzip „von null auf 100“ mag vielleicht beim Auto funktionieren. Es auf unseren Organismus zu übertragen, ist jedoch keine gute Idee. Nachdem wir ihm im Laufe des Tages an seine Grenzen gebracht haben, müssen wir unseren Körper langsam aber sicher darauf vorbereiten, dass er sich nun mit bestem Gewissen eine Verschnaufpause gönnen darf. Handy und Computer sind deshalb kurz vor dem Einschlafen tabu! Anstelle dessen sollten wir Schritt für Schritt die Standby-Position in unserem Organismus aktivieren.
Ein guter Einstieg eine heiße Dusche. Das warme Wasser hilft, unseren Körper zu beruhigen und die Lasten des Tages im wahrsten Sinne des Wortes von uns abzuwaschen. Anschließend massieren wir unsere Haut mit warmen, wohltuenden Ölen. Wir greifen hierzu gerne zu Moringa Öl und Baobab Öl. Im Ayurveda ist dieses Ritual als Abhyanga bekannt. Die Zeit, die das Öl braucht, um tief in unsere Haut einzuziehen, nutzen wir für einige Yoga-Übungen. Um zur Ruhe zu kommen, bieten sich Posen des Yin und Restorative Yoga an. Auch Atemübungen helfen, den Stress des Tages loslassen zu können. Welche hierfür besonders gut geeignet sind, erfahren Sie hier.
Nach dieser schonenden Vorbereitung sollte Ihrem sanften Start in Ihre nächtliche Erholungsphase nichts im Wege stehen. Falls Sie trotzdem Probleme beim Einschlafen haben: Bewahren Sie Ruhe! Sich aufzuregen und verzweifelt zum Einschlafen zu zwingen, hat keinen Zweck. Ganz im Gegenteil! Ihr Körper findet dadurch noch viel schwerer in den Schlaf.
Unser Tipp: Schnappen Sie sich eine Tasse Ashwagandha Tee, machen Sie es sich bequem und lassen Sie den Tag Revue passieren. Sollte Sie der ein oder andere Gedanke einfach nicht loslassen wollen, greifen Sie sich ein Notizbüchlein und schreiben Sie diesen nieder. Raus aus dem Kopf, rauf aufs Papier können Sie sich so ganz leicht aus dem ein oder anderen Gedankenchaos befreien.
Wir wünschen Ihnen erholsame Nächte!
Ihr Terra Elements Team
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