Algen zählen zu den ältesten pflanzlichen Organismen der Erde. Sie sind extrem anpassungsfähig und konnten im Laufe der Evolution viele Lebensräume für sich gewinnen. Ob in Seen, Meeren, Pfützen, Wüsten oder im Eis - Algen sind überall zu finden und begegnen uns im Alltag häufig, ohne dass wir sie bemerken. In Regenrinnen bilden sie sich beispielsweise häufig. Ebenso in Blumenvasen, die wir einige Tage stehen lassen. In der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass auf der Welt über 400.000 Algenarten zu finden sind. Von diesen sind jedoch lediglich 20 Prozent bekannt. Für den Verkauf zugänglich sind derzeit nur rund 150 Arten.
Da viele von ihnen einen hohen Anteil an Chlorophyll enthalten, kennen wir Algen häufig als grüne Unterwasserpflanzen. Jedoch nimmt unser Auge die grüne Farbe nicht immer wahr. Dies ist der Fall, wenn das Chlorophyll durch andere Farbpigmente überlagert wird. Manche Algen erscheinen daher rot oder auch braun. Aus diesem Grund werden Algen als Braunalge, Grünalge oder Rotalge klassifiziert.
Algen in der Natur
In den Meeren wachsen jedes Jahr Milliarden Tonnen an Algen. Es wird davon ausgegangen, dass jedes zweite Sauerstoffmolekül in der Atmosphäre von Algen gebildet wird. Sie sind nicht nur Hauptsauerstofflieferant in Gewässern, sondern auch an Land. Blaualgen, auch bekannt als Cyanobakterien, waren die ersten Sauerstoffproduzenten der Erde. Bei Blaualgen handelt es sich jedoch eigentlich nicht um Algen, sondern um Bakterien, die zum Großteil aus Chlorophyll bestehen. Cyanobakterien und Algen sollen die ursprünglich giftige Uratmosphäre durch Fotosynthese in eine sauerstoffreiche umgewandelt haben. Dies soll den Grundstein zur Entwicklung tierischen Lebens auf der Erde gebildet haben.
Auch unserem Klima leisten Algen einen wichtigen Beitrag, da sie CO2 in organische Materie binden. Ihre Fähigkeit, CO2 umzuwandeln, übertrifft die von unseren Nutzpflanzen auf der Erde um ein Vielfaches. Worin sich die Meerespflanzen außerdem von ihren terrestrischen Verwandten unterschieden, ist ihr Wachstum. Sie vergrößern sich 10 bis 30 Mal schneller als Landpflanzen. Algen haben jedoch nicht nur positive Effekte auf die Natur: Bei einer massenhaften Vermehrung können immense Schäden entstehen. Wenn zu viele Algen auf den Wassergrund absinken, werden diese durch Bakterien zersetzt. Dadurch wird Sauerstoff verbraucht. Es kommt zu einer Sauerstoffarmut, welche andere Lebewesen gefährdet. In diesen sogenannten toten Zonen können nur Quallen, Bakterien und andere Algen überleben.
Außerdem spannend zu wissen: Algen sind in der Lage, Substanzen aus dem sie umgebenden Wasser einzulagern und in ihren Zellorganen anzureichern. Sie sollen sogar in der Lage sein, Stoffe aus 100.000 Litern Meerwasser aufzunehmen. Einerseits hat dies zur Folge, dass Sie mit verschiedensten Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen ausgestattet sind. Andererseits jedoch bedeutet dies auch, dass sie auch Schadstoffe einlagern. Prüfen Sie bei Algen daher lieber einmal mehr, woher das Produkt stammt. Passt die Qualität, so können Sie Algen ganz problemlos als Nahrungsmittel zu sich nehmen. Ihren Beinamen als Meeresgemüse tragen sie schließlich nicht umsonst. Eine besonders gute Figur auf dem Teller machen diese leckeren Exemplare.
1. Wakame
Wakame ist wahrscheinlich die Meeresalge, die uns pur im Alltag am häufigsten begegnet. Vor allem in der asiatischen Küche ist sie häufig zu finden - ob in Suppen, Salaten oder auch als Beilage. Auch wenn sie noch zu den bekanntesten unter ihren Algenkollegen zählt, ist sie für die meisten von uns doch noch etwas "exotisch". Anders in Japan: Hier landet die Wakame Alge regelmäßig auf dem Tisch.
Bei Wakame handelt es sich um eine Braunalge, die vor allem an den Küsten Chinas, Koreas und Japans geerntet werden kann. Mittlerweile wird sie jedoch auch in vielen Teilen Europas, vor allem in Frankreich, angebaut. Wakame erreicht eine Länge von bis zu einem Meter. Die knackige Alge kann beinahe vollständig verspeist werden. Im Großen und Ganzen wirkt sie wie ein großes Federgeflecht. Neben den Blättern enthalten besonders die Wurzeln (Makabu) sehr viele Nährstoffe. Wakame ist beispielsweise eine gute Quelle für Calcium (150mg / 100g) und Magnesium (107mg / 100g) .
Besonders die frische Wakame gilt als besondere Delikatesse. Leider ist diese jedoch bei uns ziemlich schwer zu finden. In getrockneter Form hingegen finden Sie sie ohne große Mühe. Sobald sie die getrockneten Wakame Algen in Wasser einweichen, saugen sich ihre Blätter mit Wasser voll. Optisch könnten sie in diesem Zustand locker als frische Exemplare durchgehen.
2. Kelp
Bei Kelp handelt es sich um eine braune Seealge. Zu finden ist sie vor allem in flachem, nährstoffreichen Salzwasser in Küstennähe. Sie wächst vor allem in kühleren Gewässern, beispielsweise im Nordpazifik. Die Kelp-Alge wächst bis zu einen halben Meter am Tag. Sie kann eine Größe von insgesamt 80 Metern erreichen. Die Pflanze besitzt einen schlanken Stängel, Blätter und Haftorgane. Mit deren Hilfe kann sie sich an Felsen festklammern.
Kelp stellt eine natürliche Quelle von verschiedensten Mineralstoffen und Spurenelementen dar. Hierzu zählen Calcium (1,6g / 100g), Eisen (3,7 mg / 100g) und Magnesium (0,8g / 100g). Die Alge ist besonders für ihren hohen Jodanteil (ca. 950 mcg/g) bekannt. Da dieser wirklich sehr hoch ist, sollten Sie sich bei der Einnahme unbedingt an die Empfehlung des Herstellers Ihres Kelp Produkts halten. Bei unserem Kelp Pulver sowie unseren Kelp Flocken empfehlen wir ein bis zwei Messerspitzen täglich. Diese können Sie je nach Ihrem eigenen Geschmack prima als Gewürz in Ihren Speisen verwenden. Sie greifen lieber zu Kapseln? Hiervon empfehlen wir Ihnen eine pro Tag.
3. Meeresspaghetti
Meeresspaghetti, auch Riementang genannt, zählen ebenfalls zu den Braunalgen. Ihren Namen erhielt diese Alge aufgrund ihrer Wuchsform: Lang, dünn und wenig verzweigt erinnern sie stark an Spaghetti. Die Alge wächst vor allem an felsigen Küsten. Wir finden sie unter anderem an der europäischen Atlantikküste, aber auch in der Nord- und Ostsee. Vorausgesetzt sie ist mit ihrem Wuchsort zufrieden wird sie schon einmal bis zu drei Meter lang.
Die Konsistenz von Meeresspaghetti ist fest und fleischig. Ihr Geschmack ist sehr mild und erinnert an Muscheln. Sie sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Wenn Sie zu einem getrockneten Produkt greifen, sollten Sie dieses vor dem Einsatz etwa drei Stunden lang in Wasser einlegen. Das Wasser sollten Sie dabei mehrmals wechseln.
4. Dulse
Dulse, oder auch Lappentang, ist eine Rotalge. Sie ist vor allem im Atlantik zu finden und wird in der Bretagne und in Irland seit Jahrhunderten in den Speiseplan integriert. Die Alge wächst im Atlantik und konzentriert sich bei ihrem Wachstum auf die Gezeitenzonen. Hier findet man sie vorwiegend auf Steinen und Muscheln. Dulse weist eine sehr intensive Färbung auf, die von braunrot bis purpur reicht. Sie erreicht eine Höhe zwischen fünf Zentimetern und einem halben Meter.
Dulse kann roh verzehrt werden. Sie stellt eine beliebte Zutat für Suppen und Salate dar, kann aber auch pur als Snack genossen werden.
Anders als bei Kelp ist der Jodgehalt der Dulse Alge etwas geringer (ca. 30mg / 100g). Dies ist typisch für eine Rotalge. Doch für beispielsweise Eisen (50mg / 100g) und Magnesium (610mg / 100g) ist sie eine gute Quelle.
Dank seines salzig-würzigen Geschmacks ist Meeresgemüse hervorragend geeignet, um unseren Speiseplan aufzupeppen. Eines sollten Sie dabei jedoch stets im Hinterkopf behalten: Die meisten Algen enthalten mehr oder minder viel Jod. Während die Menschen in asiatischen Ländern die Aufnahme von Jod gewohnt sind und ihr Körper daher gut damit umgehen kann, ist unser Körper für Gewöhnlich mit einer geringen Menge schon mehr als zufrieden. Vor allem, wenn Ihre Schilddrüse nicht so will wie Sie es wollen. Ein zu hoher Jodgehalt kann mehr schaden als nutzen. Achten Sie beim Verzehr von Algen daher unbedingt auf die Verzehrempfehlung. So können Sie die Algen mit bestem Gewissen genießen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit neuen, spannenden Aromen aus der Unterwasserwelt.
Ihr Terra Elements Team
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