Der Begriff Adaptogen betitelt bioaktive Pflanzenstoffe, die unserem Körper helfen sollen, in sein natürliches Gleichgewicht zurückzufinden. Normiert wurde der Begriff am Ende der 1950er Jahre vom russischen Pharmakologen Nicolai V. Lazarev. Er war fest überzeugt, dass es in der Natur Substanzen gibt, die den menschlichen Organismus bei der Anpassung an Stresssituationen unterstützen. Abgeleitet vom englischen Wort to adapt nannte er diese Substanzen Adaptogene.
Diese bahnbrechende Entdeckung weckte wenig später das Interesse
weiterer Forscher. In den 1960er Jahren war es Israel I. Brekhman, der seie
Arbeit der Analyse von Adaptogenen widmete und den beeindruckenden Substanzen
so zu großem wissenschaftlichem Interesse verhalf. In den folgenden Jahren konnten
immer mehr Forschungen die Wirkung von Adaptogenen bestätigen. Dabei stets im Fokus:
Die beeindruckenden Effekte von Adaptogenen im Zusammenhang mit Stress.
Die Adaptogene und der Stress
Per Definition sind Adaptogene Pflanzenstoffe, die unseren
Körper in Stresssituationen beim Coolbleiben unterstützen. Mit Stress ist damit
nicht nur der volle Terminkalender gemeint, der uns von einem Treffen zum
nächsten hetzen und die Zeit für uns völlig in Vergessenheit geraten lässt. Stress
kann durch verschiedene Faktoren über uns hereinbrechen. Eine Gruppe sind die
externen Faktoren. Zu diesen zählen Temperaturen, Schadstoffe,
Wetterbedingungen. Sie zwingen unseren Körper, aus seiner aktuellen Komfortzone
herauszutreten und auf die veränderten Umstände zu reagieren. Diese Aufgabe
versetzt unseren Körper in Stress. Darüber hinaus kann Stress durch innere
Faktoren ausgelöst werden. Hierzu sind jegliche psychische Reize wie Angst oder
Kummer in der Lage. Ein dritter Faktor, der unseren Körper aus seiner Balance
bringen kann, ist extreme körperliche Betätigung.
Sobald unser Körper solche Faktoren wahrnimmt, steht er
unter erheblichem Druck. Wenn die psychische Anspannung oder die physische
Belastung zunimmt, schaltet unser Körper ein Alarmsignal ein. Er ruft den Stress-Zustand
aus. Indem er den Stressmechanismus startet, setzt er alle Hebel in Bewegung,
um mit dem neuen Zustand, in dem er sich nun befindet, zurecht zu kommen. Unsere
Vorfahren profitierten von diesem Mechanismus enorm. Mehr noch: Sie verdanken
ihm ihr Leben. Warum? In Gefahrensituationen mobilisierte sie der Stress zur
Flucht. Anders als damals befinden wir uns heute jedoch äußerst selten im
Überlebenskampf. Aufgrund der genannten Faktoren, die ständig um uns
herumschwirren, fühlt sich unser Körper aber doch hin und wieder so, als müsste
er um seine Existenz auf der Erde kämpfen – und schüttet Stresshormone auf.
Ebenso eine Differenz zum Stress der Steinzeitmenschen: Da
die Stressfaktoren heute omnipräsent sind, hat unser Körper das Gefühl, kontinuierlich
im Überlebenskampf zu sein. Um durchzuhalten investiert er in diesem Zustand
all seine Energie in die Bewältigung der Anpassung an die veränderten
Umweltbedingungen und setzt sich voller Kraft dafür ein, die Stressfaktoren zu
normalisieren. Diese Aufgabe kostet ganz schön Energie. Energie, die er an
anderen Stellen einsparen muss. Die Folge: Ist unser Körper mit der Stressbewältigung
beschäftigt, so muss er bei anderen Abläufen in unserem Organismus Abstriche
machen. Eine Entwicklung, die im Körper auf Dauer große Schäden anrichten kann.
So können Adaptogene bei Stress helfen
Was unser Körper bei Stress versucht, ist nichts anderes,
als die Balance im Körper aufrecht zu halten. An dieser Stelle kommen
Adaptogene ins Spiel. Da sie die Widerstandsfähigkeit unseres Körpers erhöhen,
sorgen sie im ersten Schritt dafür, dass unser Körper erst gar nicht so leicht
aus seiner natürlichen Balance gerät. Tritt dieser Fall doch ein, so stehen sie
unserem Organismus beim Ausgleich des Ungleichgewichts zur Seite. Was das
bedeutet? Adaptogene kräftigen den Körper genau an der Stelle, an der er
Unterstützung benötigt. So sorgen sie sowohl in schlappen als auch in überforderten
Momenten für einen angenehmen Ausgleich.
Von dieser harmonisierenden Wirkung profitieren wir sowohl
auf psychischer als auch auf physischer Ebene. Im mentalen Bereich bewahren uns
Adaptogene vor dem berühmten Durchdrehen. Die Naturprodukte animieren uns, den
Alltag kurz auf Standby zu setzen, tief durchzuatmen und anschließend mit Struktur
und Bedacht an die nächste Herausforderung ranzugehen. Im physischen Bereich
greifen Adaptogene dem Sportler in uns unter die Arme. Sie helfen einerseits
beim Durchhalten und andererseits, dem bösen Erwachen (auch bekannt als schwere
Gliedmaßen) nach dem Training vorzubeugen.
Ganz schön beeindruckend, was diese Adaptogene so können. Zu
Recht werden Sie sich jetzt die Frage stellen: Woher haben diese Naturprodukte
diese Superkräfte? Wissenschaftler führen dieses Phänomen auf deren Wachstum in
extremen Umweltbedingungen zurück. Wenn Sie sich die natürliche Heimat von
adaptogenen Naturprodukten ansehen, werden Sie des Öfteren auf außergewöhnlich niedrige
oder hohe Temperaturen, ungewöhnliche Trockenheit oder Nässe sowie fragwürdige
Nährböden stoßen. Den Pflanzen bescheren diese Umstände ein alles andere als
gemütliches Leben. Um all diesen Herausforderungen zu trotzen, bilden die
Pflanzen laut Experten jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe aus, die sie beim
Durchhalten unterstützen. Diesen wiederum bedienen wir uns, indem wir adaptogene
Naturprodukte zu uns nehmen. Welche das sind? Wir hätten da so ein paar Ideen…
Ashwagandha
Wenn ein Naturprodukt nach dem Schlaf benannt ist, können
wir schon fast erahnen, wo es uns unter die Arme greift. Richtig: beim
Schlafen. Die sogenannte Schlafbeere Ashwagandha ist im Ayurveda DAS
Naturprodukt für einen erholsamen Schlaf. Eingenommen vor dem Schlafengehen,
soll Ashwagandha uns helfen, das Gedankenchaos des Alltags auf Standby zu
setzen und uns den Weg für einen ruhigen Aufenthalt im Land der Träume ebnen. Um
uns und Ihnen die Einnahme so angenehm wie möglich zu machen, haben sich Experten
eine besonders leckeres Ritual überlegt, mit dem wir Ashwagandha in den
Abendstunden in unseren Alltag integrieren können: den Genuss der Moon Milk.
Die Moon Milk ist ein Gute-Nacht-Getränk, das wir aus warmer
Pflanzenmilch und adaptogenen Naturprodukten zubereiten. Auch wenn wir die
Milch mit verschiedensten Naturprodukten zubereiten können, ist die Variante
mit Ashwagandha noch immer der Klassiker. Damit Sie sich selbst überzeugen
können, geben wir Ihnen unser Lieblingsrezept gerne mit auf den Weg.
Für eine klassische Moon Milk benötigen Sie:
• 250 ml Pflanzenmilch (am besten selbstgemacht)
• 1 TL Ashwgandha Pulver
• 1 TL rohes Kakaopulver oder Ceylon Zimt Pulver
• 1 TL Kokosblütenzucker
So gehen Sie vor:
In einem Topf erwärmen wir die Pflanzenmilch bei niedriger
Temperatur. Sobald die Temperatur der Flüssigkeit ansteigt, rühren wir
Ashwagandha und rohes Kakaopulver unter. Sollte Ihnen die Süße fehlen, so
können Sie gerne mit Kokosblütenzucker nachhelfen.
Reishi
Dass Reishi in seiner Heimat als Symbol des Glücks und des
ewigen Lebens verehrt wird, lässt uns erahnen, welche Rolle er in der
traditionellen chinesischen Kräuterkunde spielt. Richtig: eine sehr wichtige.
Der Vitalpilz, der im botanischen Ganoderma lucidum heißt, zählt zu den
absoluten Klassikern. Eingesetzt wird er immer dann, wenn unser Organismus aus seinem
natürlichen Gleichgewicht zu geraten droht. Und da dies in unserer stressigen Gesellschaft
leider immer öfter passiert, ist Reishi heute auch in der westlichen Welt für
immer mehr Menschen ein treuer Begleiter.
In der Natur zu finden ist Reishi in natürlichen
Laubwäldern. Er wächst dort am Stamm großer Bäume, an die er sich in Form eines
Halbmondes schmiegt. Hätte er die Wahl, so würde der Reishi stets an
Eichenbäumen wachsen. Sind solche nicht auffindbar, so gibt er sich auch mit
Buchen, Erlen oder Birken zufrieden. Zu erkennen ist Reishi dank seiner
charakteristischen Form problemlos. Der Fruchtkörper zeigt sich als hutartiger
Pilz, der auf einem seitlichen Stil sitzt. Die Oberfläche ist glänzend,
gelb-Orange gefärbt und erinnert ein wenig an Glattleder. Da der frische Reishi
Pilz eine sehr harte Konsistenz hat, kann er roh nicht verzehrt werden.
Eingenommen wird der Vitalpilz deshalb in Form von Reishi Pulver oder Reishi
Kapseln.
Kleiner Tipp: Reishi Pulver eignet sich ganz hervorragend zur Zubereitung eines wärmenden Mushroom Coffee. Die Rezepte für den trendigen Pilz Kaffee finden Sie hier.
Maca
Schon die Inkas waren sich bewusst: Maca ist eine Pflanze,
die in unserem Alltag einen festen Platz verdient hat. Die indigenen Völker Südamerikas
hatten die Knolle selbst auf weiten Reisen immer im Gepäck. Wie sie auf diese
Idee kommen? Schon früh haben die naturverbundenen Völker entdeckt, dass Maca
einen ziemlich guten Draht zu dem menschlichen Energielevel hat. Heute wissen
wir, dass die Inkas mit ihrer Vermutung goldrichtig lagen. Als Adaptogen hilf
Maca unserem Körper, in seine natürliche Balance zu finden. Während Ashwagandha
fürs Cooldown zuständig ist, übernimmt Maca dabei die Rolle des Animateurs, der
unseren Körper in Schwung bringt. Zurückzuführen ist diese Wirkung auf Macas
geniale Inhaltsstoffe, zu denen unter anderem diverse sekundäre Pflanzenstoffe
zählen.
Ausbilden kann Maca diese kraftvollen Substanzen im Laufe
ihres Wachstums in peruanischen Gebirgen. Anders als auf unseren Wiesen und
Wäldern herrschen in den Gegenden über 4000 Meter höhe extreme Umweltbedingungen.
Um diesen zu trotzen entwickelt die Pflanze, die eine Höhe von schlappen 20
Zentimetern erreicht, außergewöhnliche Widerstandskräfte. Zu solch einer
Stärke, die sie in diesem Überlebenskampf an den Tag legt, möchte uns die
Wurzelknolle auch uns verhelfen. Alles was wir hierfür tun müssen, ist uns der
über 60 Vitalstoffe zu bedienen. Dies tun wir, indem wir regelmäßig Maca zu uns
nehmen – sei es in Form von Maca Tabletten oder feinem Maca Pulver.
Kleiner Tipp: Mit Maca Pulver können Sie sich in der
Superfood Küche so richtig austoben. Rezeptinspirationen finden Sie in diesem
Beitrag.
Schisandra
5 Geschmäcker in einem Biss? Dieses Erlebnis beschert uns die Schisandra
Beere. Die im chinesischen als WuWeiZi (zu Deutsch 5 Geschmacksfrucht) bekannte
Frucht soll laut der traditionellen chinesischen Kräuterkunde alle fünf
Geschmacksrichtungen aufweisen. Eine beeindruckende Eigenschaft – die jedoch
nicht die einzige ist, mit der Schisandra glänzen kann. Als Frucht, die in
extremen Umweltbedingungen heranwächst, beeindruckt Schisandra mit einem außerordentlichen
Reichtum an sekundären Pflanzenstoffen. Nicht wenige Pflanzen würden es
schaffen, Temperaturen von bis zu -30° Celsius zu ertragen. Schisandra ist hierzu
in der Lage. Mit dieser Vergangenheit ist sie bestens ausgestattet, um auch uns
harte Phasen mit einem Lächeln wegstecken zu können.
Wenn Sie also das nächste Mal einem Schisandra Strauch über den Weg
laufen, sollten Sie sich gerne direkt einige der kleinen Beeren sichern. Mit ein
bisschen Glück könnte Ihnen dieses Erlebnis in Europa wiederfahren. Bessere
Chancen haben Sie im Nordosten Asiens, wo die Kletterpflanze aus der Familie
der Sternanisgewächse zu Hause ist. Falls Ihr nächster Weg nicht unbedingt in
diese Richtung führt, halten Sie am besten Ausschau nach getrockneten Schisandra Beeren –
entweder pur oder in Form von feinem Schisandra Pulver. Aber Vorsicht: Damit
Sie sich allen Wirkstoffen der frischen Beeren bedienen, sollten Sie unbedingt
zu einem Produkt in Rohkostqualität greifen.
Ginseng
Im nordöstlichen China ist sie zu finden, die krautige
Pflanze, die sich als eines der beliebtesten Adaptogene in der traditionellen
chinesischen Kräuterkund einen gemacht hat: Ginseng. Angebaut wird die Pflanze in Hochgebirgen.
Um optimal wachsen und jede Menge hochwertige Inhaltsstoffe ausbilden zu
können, bevorzugen sie das Wachstum in nährstoffreichen Waldböden. Bis die
Wurzel geerntet werden kann, bereitet sie den Produzenten jede Menge Schweißtropfen.
Sowohl die Kultivierung als auch der Anbau ist außerordentlich mühsam. Sobald sie
die Wurzel jedoch in Händen halten, ist jeder Zweifel verflogen: Die Mühe hat
sich gelohnt! Denn Ginseng ist eine Pflanze, von der unser gesamter Organismus
profitiert. Vor allem in Stresssituationen.
Um uns in den Momenten, in denen uns alles zu viel wird,
unterstützen zu können, mobilisiert die Wurzelknolle all ihre genialen
Inhaltsstoffe. Welche das sind? Zum Portfolio zählen Aminosäuren, Mineral- und
Vitalstoffe und die einzigartigen Ginsenoside. Die bioaktive Substanz zählt zu
den sekundären Pflanzenstoffen und verhilft der Ginsengwurzel zu ihrer
adaptogenen Wirkung. Die Ginsenoside sind somit das Aushängeschild der
Ginsengpflanzen. Zu finden sind sie sowohl im weißen Panax Ginseng, dem
sogenannten „echten“ Ginseng, als auch in weiteren Ginseng Arten wie beispielsweise Suma, dem brasilianischen Ginseng, Jiaogulan, dem "Ginseng des Südens", sowie dem indischen Ginseng Ashwagandha. Je
höher der Gehalt an den Ginsenosiden, desto qualitativ hochwertiger ist die
Pflanze.
Vielen Dank, dass Sie uns bei unserem Ausflug in die Welt
der Adaptogene begleitet haben. Sollten Sie sich das nächste Mal in einer
stressigen Situation befinden, wissen Sie jetzt was zu tun ist. Anstatt den
Kopf in den Sand zu stecken und das Weite zu suchen, schnappen Sie sich besser
ein Adaptogen und integrieren dieses in Ihren Alltag. Bei eine regelmäßigen
Einnahme sorgen Sie so auch langfristig dafür, dass Ihr Körper für
Stressfaktoren nichts als ein Schmunzeln übrig hat.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken!
Ihr Terra Elements Team