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Es gibt diese Momente in den frühen Morgenstunden, in denen unsere Träume uns so gar nicht gehen lassen möchten. Diese Augenblicke, in denen wir uns so gerne noch mal umdrehen würden, um die Schlafenszeit auszudehnen. Das Aufwachen fällt uns schon schwer - und das Aufstehen erst recht. Was wir in diesen Momenten gut gebrauchen könnten, ist ein natürlicher, langanhaltender Wake-Up-Call – eine Extraportion Guarana.
Die Geschichte der Guarana
Von einer Pflanze namens Guarana war erstmals in Schriften
des jesuitischen Missionars Joao Felipe Betendorf gegen Ende des 17. Jahrhunderts
zu lesen. Er lernte die Pflanze im Zusammenhang mit einem erfrischenden Getränk
bei seiner Reise durch Brasilien kennen. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde
die Pflanze im Amazonasgebiet immer beliebter, bevor sie gegen Ende des 19.
Jahrhunderts quasi von der Bildfläche verschwand. Mit der Jahrhundertwende erlebte
Guarana ein Revival und ist – wenn sie uns fragen – gekommen, um zu bleiben.
Ursprünglich war Guarana vor allem im südamerikanischen
Amazonasgebiet beheimatet. Dort finden wir die Pflanze auch heute; ebenso wie in Brasilien,
Venezuela und Paraguay. Botanisch ist Guarana den Seifenbaumgewächsen
zugeordnet und damit eine Verwandte zu Rosskastanie, Ahorn und Litschi. Ihren
Namen hat sie dem indigenen Volk der Guarani zu verdanken, dessen Mitglieder in
ihrer Heimat Südamerika als absolute Experten in Sachen Ackerbau galten.
Das ist die Guarana Pflanze
In ihren jungen Jahren erinnert Guarana eher an einen
Strauch: Ihre Äste sind bewachsen und behaart, ihre Blätter zahlreich und
dicht. Doch mit steigendem Alter verabschiedet sie sich ganz heimlich still und
leise von ihrem üppigen Fell und wird immer kahler, sodass sie als Liane
durchgeht – deshalb auch ihre Klassifizierung als Lianenpflanze.
Im späten Frühjahr sprießen an der Guaranapflanze langsam aber sicher hübsche, knallrote Blüten. Sobald der Sommer in großen Schritten naht, verlieren diese nach und nach ihre leuchtende Farbe, sodass sie bei ihrer Blütezeit im Hochsommer in einer eleganten, orangenen Blässe erstrahlen. Im September wird es kurz ruhig um die Pflanze, bis im Dezember das nächste Highlight wartet: die Reife der Guarana Frucht. Sobald sie sich öffnet und ihre Samen zu sehen sind, ist es so weit. Dann verwandelt sich die kleine, kapselartige Frucht in das mystisch anmutende „Auge des Waldes“, wie die brasilianischen Urvölker sie gerne bezeichnen.
Guarana, das Auge des Waldes
Diesen Spitznamen hat Guarana den zahlreichen Legenden zu
verdanken, die die indigenen Völker Brasiliens über sie erzählen: Eine Pflanze,
die aus den vergrabenen Augen eines Jungen wuchs, der von einer Schlange
getötet wurde; ein Gewächs, das den Augen des toten Sohnes einer Naturheilpraktikerin
eines Indianerstamms entsprang. Doch obgleich wir diesen Glauben schenken
möchten oder sie als schaurige Gute Nacht Geschichte ins Märchenbuch aufnehmen,
lassen die Erzählungen keinen Zweifel zu, dass die Guarana Frucht eine ganz
besondere im Regenwald ist. So besonders, dass Landwirte Jahr für Jahr die
mühsame Prozedur der Ernte auf sich nehmen.
Die Guaranapflanze ist im Regenwald nämlich nur sehr ungern
eine Einzelgängerin. Am wohlsten fühlt sie sich in mitten einer bunten
Pflanzenwelt, am besten dicht umwachsen von verschiedensten Artgenossen. Schön
für sie – ein Graus für die Landwirte. Bei der Ernte müssen diese meist viele,
viele Kilometer durch Geäst und Gestrüpp, über Stock und Stein zurücklegen, bis
sie einen zufriedenstellenden Ertrag der wertvollen Frucht zusammengesammelt
haben. Maschinelle Ernte? Unmöglich. Punktuelles Sammeln? Wenig
erfolgsversprechend. Einfach hängen lassen und auf den Fall warten? Viel zu
schade. Schließlich möchten die Landwirte auf keinen Fall riskieren, dass sich die
Schale zu früh vom Kern trennt und ihnen die wertvollen Samen durch die Lappen
gehen, die sie später zu Guarana Pulver vermahlen – wofür wir ihnen am liebsten
eine Dankeskarte schicken würden.
Von der Frucht zum Guarana Pulver
Ist die anstrengende Ernte der Guarana Früchte gemeistert, wandern diese zunächst für mehrere Tage in ein Trocknungslager, um eben diesen wichtigen Prozess, die Trennung von Schale und Kern, in Gang zu setzen. Somit erhalten die Landwirte Zugriff auf die Samen, die sie anschließend handverlesen, ausgiebig waschen, schonend bei Temperaturen unter 40°C trocknen unter schließlich zu Pulver vermahlen. Warum? Weil sie die Frucht in dieser Form sehr leicht verzehren können – ob als Drink oder in Form der berühmten Bastones, die „Energy-Riegel“ der Indianer. Hierfür wurde Guarana Pulver mit Wasser und Maniokmehl vermischt, daraus eine Art Laib geformt und dieser bis zur steinigen Härte getrocknet. Wenn die Indianer auf der Jagd einen kleinen Durchhänger hatten, griffen sie zu ihren Bastones und schon konnte es voller Elan weitergehen.
Ihren Ruf als Wachmacher verdankt Guarana ihrem
beeindruckenden Koffeingehalt von durchschnittlich knapp 4 %. Unserem
Alltime-Favorit Kaffee stiehlt sie damit in Sachen Wake-Up-Call problemlos die
Show. Ein weiterer Unterschied zu Kaffee: Das Koffein in Guarana kann sich erst
freisetzen, nachdem die Gerbstoffe abgebaut wurden. Auch wenn der
natürliche Weckruf damit durchaus die ein oder andere Minute auf sich warten
lässt, kann er sehr viel länger anhalten. Darüber hinaus verdanken wir diesen eine
höhere Verträglichkeit des Koffeins. Die Herstellung eines Guarana-Drinks ist
denkbar einfach: Ein bis zwei Teelöffel Guarana Pulver in 250ml heißes Wasser
mischen. Fertig!
Guarana Drinks und mehr
Was Sie sonst mit Guarana Pulver anstellen können? Puh, wo
sollen wir da nur anfangen… Am besten zeigen wir Ihnen einfach unsere zwei
Lieblings-Rezepte und Sie entscheiden selbst!
Wachmacher Oatmeal
Ein Wake-Up-Call muss nicht immer aus der Tasse zu uns rufen,
auch die Müsli-Schüssel hat großes Wachmacher Potential. Vor allem, wenn sie
mit jeder Menge leckerer und kunterbunter Zutaten unsere Gemüter gleich in den
frühen Morgenstunden zum Strahlen bringt.
Was wir benötigen:
• 200 ml Mandelmilch
• 5 TL Haferflocken (für die glutenfreie Variante Hirse-, Quinoa oder auch Reisflocken)
• 150 ml Kokosmilch
• 2 TL Maca Pulver
• 2 TL Rohe Kakaonibs
• 1 TL Guarana Pulver
• 1 TL Goji Beeren
• 1 Banane
• 1 Kiwi
• Eine Handvoll Ananas
Wie wir vorgehen:
Wir geben Mandelmilch in einen Topf, fügen die Haferflocken
hinzu und bringen alles zum Kochen. Sobald die Milch blasen wirft, nehmen wir
sie vom Herd und rühren die Haferflocken so lange unter, bis sie sich gut
aufgelöst haben. Maca und Guarana Pulver geben wir zusammen mit Kokosmilch in
eine Schüssel und verrühren alles zu einer cremigen Paste.
Auf unseren Haferbrei geben wir anschließend zunächst die
klein geschnittenen Früchte, gefolgt von der Maca-Guarana-Kokos-Paste und zum
Grande Finale ein hübsches Goji-Topping.
Fruchtige Guarana-Pralinen
Superfood-Snack für Zwischendurch gefällig? Hierfür sind unsere Guarana-Pralinen geradezu prädestiniert! Sie sind super für unterwegs und jede
Situation, in der Ihr Energieniveau Ihnen die rote Karte zeigt.
Was wir benötigen:
• 150 g Blaubeeren
• 200 g getrocknete Datteln
• 150 g Cashewkerne
• 150 g Kokosraspeln
• 1 TL Zimt
• 1 Prise Himalaya-Meersalz
• 2 EL Guarana Pulver
• Maqui Pulver zur Dekoration
Wie wir vorgehen:
Wir geben Blaubeeren, Datteln, Cashewkerne, Guarana Pulver und
Kokosraspeln in den Mixer und verrühren alles zu einer homogenen Masse. Diese
darf ruhig ein wenig klebrig sein. Schließlich soll ihr Superfood-Outfit
anschließend gut haften. Unseren Teig schmecken wir anschließend mit
Zimt und Himalaya-Meersalz ab, bevor wir ihn in kleine Bällchen formen.
Wir bereiten einen flachen Teller mit Macqui Pulver vor und
rollen die Bällchen sorgfältig darin, bis sie vollständig umschlossen sind.
Sollten Sie Ihre Bällchen farblich intensiver bevorzugen, können Sie auch gerne
zu Goji Pulver oder Cranberry Pulver greifen. Unsere fertigen Pralinen wandern abschließend
für circa eine Stunde zugedeckt in den Kühlschrank.
Wir wünschen Ihnen ganz viel Spaß beim Nachmachen!
Ihr Terra Elements Team
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