Während die einen ihren Finger nicht von der Schlummertaste fern halten können, sitzen andere schon voller Elan am Frühstückstisch und starten in aller Seelenruhe in den Tag. Frühaufsteher müsste man sein - dann wären die frühen Morgenstunden gleich viel angenehmer. Unser Gemüt können wir aber leider nicht so mir nichts, dir nichts, um 180 Grad drehen. Gibt es keine andere Alternative, um den Tagesanbruch entspannter erleben zu können? Doch, die gibt es. Sie kommt im Glas, duftet aromatisch nach grünem Tee und heißt Matcha.
Als Trendgetränk begegnet uns dieser Begriff seit einigen Jahren immer häufiger. Meist wird damit ein heißes Milchgetränk bezeichnet, das gerne als Kaffeealternative angepriesen wird. Nicht zuletzt dank seiner hellgrünen Farbe erfreut es sich gerade in Lifestylekreisen großer Beliebtheit. In Asien würde man auf diesen Hype wohl mit einem verschmitzten Lächeln antworten. In den hiesigen Teekulturen wird Matcha Tee schon seit über 800 Jahren getrunken. Und das hat auch einen guten Grund - oder besser gesagt so einige...
Was ist Matcha?
Matcha ist japanisch und bedeutet übersetzt „gemahlener Tee“. Dieser Name sagt uns eigentlich schon relativ viel: Matcha ist nichts anderes, als fein vermahlene, grüne Teeblätter. Na super, Teeblätter mahlen können wir selbst. Als Matcha würden diese jedoch nicht durchgehen.
Die für den Matcha vorhergesehenen Sträucher werden etwa drei Wochen vor Ernte der Blätter durch lichtundurchlässige Netze beschattet. Dies führt dazu, dass die Reifezeit des Tees verlängert und die Chlorophyllproduktion angeregt wird; die Blätter erstrahlen dadurch in einem satten Dunkelgrün. Nach ihrer Ernte werden die Teeblätter gedämpft, getrocknet und schließlich gebrochen. Stängel und Blattadern werden von dem Blattgewebe getrennt. Ausschließlich das feine Blattgewebe wird anschließend traditionell auf Granitsteinmühlen vermahlen, um die uns bekannte feine Körnung des Matcha Tees zu erlangen. Traditionell werden für die Herstellung von Matcha Tee die Sorten Tencha und Gyokuro verwendet.
Seinen Ursprung hat der gemahlene Tee eigentlich in China, wo er Jahrhundertelang von buddhistischen Mönchen hergestellt wurde. Ein buddhistischer Mönch war es auch, der den Tee im späten Mittelalter nach Japan brachte. In China wurde die Matcha-Kultur langsam aber sicher vernachlässigt. In Japan hingegen erfreute sie sich immer größerer Beliebtheit in der breiten Masse. Die Folge: Matcha Tee wird heute meist als japanische Tee-Tradition präsentiert und von der Insel importiert.
Nach der Naturkatastrophe von Fukushima lassen wir jedoch von Naturprodukten aus Japan die Finger. Deshalb kehren wir zurück zu seinen Ursprüngen und beziehen unseren Matcha Tee aus biologischem Anbau in China - genauer gesagt aus der Provinz Zhejiang. Denn verzichten wollen wir auf diesen Super-Tee auf keinen Fall!
Matcha, der Super-Tee
Wie Sie nach dieser kleinen Zeitreise in die Vergangenheit des Matcha bestimmt schon erahnen, wird Matcha als Tee getrunken. Im Gegensatz zum altbewährten Grüntee, der meist in Filtern aufgegossen wird, wird Matcha Pulver direkt in Wasser oder Milchgetränke aufgelöst. Das Teeblatt wird also im Ganzen in unseren Körper geleitet. So werden unserem Körper alle Inhaltsstoffe zugeführt, die noch kurz zuvor in den fein vermahlenen Teeblättern steckten. Und das sind eine ganze Menge.
Matcha enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Auch mit sekundären Pflanzenstoffen ist das Pulver gut bestückt. Diese fungieren in unserem Körper als Radikalfänger. Darüber hinaus hat Matcha einen vergleichsweise hohen ORAC-Wert von etwa 1380 TE/g. Aus dem ORAC-Wert lässt sich die antioxidative Stärke eines Lebensmittels ablesen. Dank der aufwendigen Herstellungsweise enthält Matcha außerdem Chlorophyll. Wir erinnern uns an den Biologieunterricht aus der Schule: Chlorophyll ist der Stoff, der die Blätter grün färbt.
Diese Inhaltsstoffe sind ja schön und gut, doch sie machen Matcha noch lange nicht zu einem Anti-Morgenmuffel-Getränk. Ein Inhaltsstoff, der dies kann, ist Koffein. Und auch dieser ist in Matcha vertreten. In einer Matcha Dosis von circa vier Milligramm stecken etwa 150 Milligramm Koffein. Dies entspricht in Etwa der Koffeinmenge eines Espressos. Im Unterschied zu Kaffee ist das Koffein im Matcha Tee jedoch an Gerbstoffe gebunden. Was das bedeutet? Erstens ist das Koffein dadurch leichter verträglich. Zweitens ist der Wachmacher-Effekt langsam und langanhaltend anstelle mit Sofort-Wirkung, die so schnell geht, wie sie kam.
Matcha-Tee ist damit auch für Kaffeefans eine tolle Alternative zum schwarzen Brühgetränk - ob aufgegossen als Tee oder verarbeitet zu einem leckeren Superfood-Frühstück.
Matcha-Rezepte für Tasse und Teller
Ein Machta Tee gelingt denkbar einfach: Traditionell werden etwa ein bis zwei Gramm des Tees in eine Schale gegeben und mit 80 Grad heißem Wasser übergossen. Mit einem Bambusbesen wird das Ganze schaumig geschlagen.
Sehr beliebt ist auch die Zubereitung mit lauwarmer Pflanzenmilch. Damit wird der Tee im Handumdrehen zum Matcha Latte. Unser Favorit hierfür ist Kokosmilch, aber auch Mandelmilch ist sehr zu empfehlen. Gerade falls Ihnen das Grüntee-Aroma des Matcha Tees nicht zu 100% zusagt, ist die Milch-Variante eine tolle Alternative. Oder Sie probieren sich an diesem leckeren Frühstück:
Die Matcha Smoothie Bowl
Smoothie Bowls sind ein super Frühstück für einen Gute-Laune-Start in den Tag. Meist sind sie strahlend rot und vollgepackt mit jeder Menge Früchte und Beeren. Doch auch in der grünen Variante schmecken sie wunderbar. Ganz besonders mit Matcha.
Was wir benötigen:
• 1 gefrorene Banane
• 2 Handvoll Grünkohl
• 1 Mango
• 2 gehäufte TL Matcha Pulver
• 250ml Kokosmilch
Wie wir vorgehen:
Wir geben alle Zutaten in den Mixer und pürieren sie zu einer cremigen Masse. Diese lassen wir genüsslich in unsere Lieblings-Schale gleiten und dekorieren ihn mit unseren liebsten Toppings. Für einen kleinen Farbklecks wären Goji Beeren sicher toll. Damit die Zähne etwas zum Beißen haben, passen rohe Kakaonibs immer wunderbar. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
Probieren Sie's aus - vielleicht hat die Morgenstund bald doch das ein oder andere Mal Gold im Mund.
Wir wünschen Ihnen eine tolle Zeit!
Ihr Terra Elements Team