
Neben der Goji Beere kennt die traditionelle chinesische Kräuterkunde eine weitere kleine, rote Frucht, der sie größte Wertschätzung entgegenbringt: die Schisandra Beere. Da sie alle fünf Geschmacksrichtungen aufweist, ist sie auch als WuWeiZi bekannt. Was die Frucht sonst zu bieten hat? Jede Menge!
Die Schisandra Beere im Portrait
Schisandra ist die Frucht einer bis zu acht Meter hochwachsenden Kletterpflanze, die der Familie der Sternanisgewächse zugeordnet ist. Ihren Ursprung hat sie in China. Dank ihrer großen Beliebtheit ist sie heute jedoch im gesamten Nordosten Asiens zu finden. Vor etwa 200 Jahren hat sie es sogar bis zu uns nach Europa geschafft und gedeiht dort seitdem gut und gerne. Da sie Temperaturen von bis zu -30° Celsius mit Bravour meistert, kommt sie mit unseren klimatischen Bedingungen gut zurecht.
Im Jahresrhythmus der Schisandra Pflanze dürfen wir zwei Highlights bestaunen: Das erste erwartet uns im späten Frühjahr von Mai bis Juni, wenn ihre cremefarbenen Blätter zum Vorschein kommen. Sobald diese sich so langsam verabschieden, zeigen sich an der Pflanze kleine, rote bis rostfarbene Früchte, die sich am Ast zu einer Art Traubenbouquet zusammenkuscheln. Schisandra ist deshalb auch als chinesische Beerentraube bekannt. Optisch erinnern die kleinen Früchte an die uns bestens bekannte Goji Beere. Sobald wir jedoch ihre geschmacklichen Qualitäten unter die Lupe nehmen, werden wir feststellen: In Sachen Aromatik hat sie mit der Glücksbeere sowie allen anderen uns bekannten Beeren wenig gemeinsam.
Die 5-Geschmacksfrucht
Dass uns der Geschmack der Schisandra Beere etwas befremdlich vorkommt, liegt daran, dass sie alle fünf bekannten Geschmacksrichtungen aufweist. Die kleinen Früchte werden als süß, salzig, bitter, sauer und scharf zugleich beschrieben. Während die Schale und das Fruchtfleisch für das süße und saure Aroma verantwortlich sind, bringen die Samen die salzigen, bitteren und scharfen Noten mit. Zugegeben: Wer nicht mit dem aktiven Testen von Geschmäckern vertraut ist, wird diese vielen Komponenten nicht im Einzelnen wahrnehmen. Sobald die Beere auf unsere Zunge trifft, nehmen wir einen uns unbekannten, exotischen Geschmack wahr.
Warum die einzelnen Richtungen trotzdem von Bedeutung sind? Jede der Geschmacksrichtungen steht in Verbindung zu einem der fünf Elemente der TCM.
Süß entspricht dem Element Erde.
Sauer entspricht dem Element Holz.
Salzig entspricht dem Element Wasser.
Bitter entspricht dem Element Feuer.
Scharf entspricht dem Element Metall.
Jedes dieser Elemente ist wiederum einem Meridian in unserem Körper zugeordnet. Da sie alle fünf Elemente anspricht soll die Schisandra Beere somit einen guten Draht zu diversen Organen in unserem Körper haben und zu vielseitigen Zwecken eingesetzt werden können. Da sie die Beere schon seit der Han-Dynastie um 200 vor Christus einsetzte, hat die traditionelle chinesische Kräuterkunde hiervon jede Menge entdeckt.
Schisandra in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde
Sie soll vitalisieren, die Meridiane stimulieren, den Körper schützen und stärken: Schisandra gilt in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde als wirksames Naturprodukt für unser Wohlbefinden. Dank ihrer adaptogenen Wirkung findet die Beere vor allem im Zusammenhang mit Stress Erwähnung. Aber auch in der natürlichen Hautpflege ist von WuWeiZi zu lesen. Die Rede ist dabei meist von dem Schutz vor freien Radikalen, von Anti-Aging sowie von einem ebenmäßigen und erfrischten Teint. Zu verdanken hat die Schisandra Beere diese Wirkungen ihren hochwertigen Inhaltsstoffen.
Das steckt in der Schisandra Beere
Neben jeder Menge Vitamine und Mineralien glänzt die Schisandra Beere mit Substanzen, die uns vor freien Radikalen in der Umwelt schützen. Erinnern Sie sich an den schönen Namen dieser wertvollen Helferlein? Nein? Wir helfen Ihnen gerne auf die Sprünge! Sie nennen sich Antioxidantien. Ob im Sommer, wo die UV-Strahlung auf uns wartet, oder im Winter, wo wir draußen mit Kälte und Schnee zu kämpfen haben: Eine Extraportion Antioxidantien kann uns nie schaden. Her mit diesen besonderen Beeren! Da wir diese auf vielfältige Art und Weise verwenden können, bleibt deren Einnahme glücklicherweise jederzeit spannend.
So verwenden wir Schisandra Beeren
Frisch sind Schisandra Beeren leider im Einzelhandel nicht zu finden. Sollten Sie das Glück haben welche zu finden, müssen Sie uns unbedingt Ihre Quelle verraten! Vielen Dank hierfür schon vorab. Wem dieses Glück nicht zuteil wird, der kann mit bestem Gewissen zu getrockneten Schisandra Beeren in biologischer Rohkostqualität greifen. Die getrockneten Beeren können Sie in ihrer vollen Pracht verspeisen. Um die gesamte Aromenvielfalt spüren zu können, sollten Sie die kleinen Früchte besonders lange kauen. Was die Dosis angeht, können Sie sich an Ihrem Körpergewicht orientieren: Empfohlen wird etwa eine Beere pro Kilo Körpergewicht.
Darüber hinaus können Sie Schisandra Beeren zur Zubereitung eines wohltuenden Tees verwenden. Wir verwenden hierfür einen Teelöffel getrocknete Beeren, die wir zunächst im Mörser zerstoßen und anschließend mit heißem Wasser übergießen. Die Ziehzeit beträgt etwa 20 Minuten. Sollten Sie eher Lust auf eine kühle Erfrischung haben, so bereiten Sie sich den Tee einfach mit kaltem Wasser zu. In diesem Fall empfehlen wir Ihnen eine Ziehzeit von vier bis sechs Stunden. Fehlen nur noch ein paar frische Minzblätter sowie ein Spritzer Zitronensaft und fertig ist ein erfrischender Eistee ganz ohne Zucker!
Alternativ zu den getrockneten Beeren erfreut sich auch die Verwendung fein vermahlenen Schisandra Pulvers großer Beliebtheit. Genießer, die sich mit dem Geschmack der Beeren nicht anfreunden können, greifen beispielsweise gerne zu dieser Darreichungsform. Das Pulver können Sie nach Belieben in Speisen und Getränke einrühren. An der Seite von Apfelessig und Kokosöl im Salat-Dressing ist es besonders empfehlenswert. Experimentieren Sie am besten ein wenig in der Küche. Für welche Verwendungsart Sie sich auch entscheiden: Um Wirkungen wahrnehmen zu können, raten wir Ihnen, Schisandra für circa sechs Wochen regelmäßig einzunehmen. Um zu verhindern, dass sich unser Körper zu sehr an die WuWeiZi gewöhnt, sollten Sie anschließend eine Pause einlegen. Dann darf es gerne weitergehen. Damit Ihnen die Ideen mit Schisandra nicht ausgehen, geben wir Ihnen noch tolle Rezepte mit auf den Weg.
Schisandra Rezepte für jeden Anlass
Ob zum Aufstehen, beim Nachmittagstee oder zum Einschlafen: Für Schisandra haben wir in unserem Speiseplan immer ein Plätzchen frei. Wir integrieren die Beere sowohl getrocknet als auch in Pulverform in diversen Kreationen. Zur Inspiration verraten wir Ihnen unsere Lieblings-Rezepturen.
Die Schisandra Moon Milk
Die Moon Milk bereiten wir aus Adaptogenen, Superfoods und warmer Milch zu. Die Rezeptur haben wir uns im indischen Ayurveda abgeschaut, wo das Getränk seit eh und je für einen sanften Eintritt ins Land der Träume getrunken wird. Das Grundrezept finden Sie in diesem Beitrag. Da wir ständig bemüht sind, Abwechslung in unseren Speiseplan zu bringen, haben wir uns an einer Version mit Schisandra probiert. Vom Ergebnis sind wir hellauf begeistert!
Was wir benötigen:
• 1 TL Ashwagandha Pulver
• 1 TL Schisandra Beeren
• 1 TL Zimt
• 1 TL Kardamom
• 250 ml Mandelmilch
Wie wir vorgehen:
Wir erwärmen die Milch in einem Topf. In einer Schale vermischen wir die Gewürze. Die Schisandra Beeren zerstoßen wir vorsichtig im Mörser. Sobald die Milch wohlig warm ist, rühren wir die Beeren sowie die Gewürze unter. Den Löffel schwingen wir für weitere zwei Minuten, sodass die Gewürze ausreichend Zeit haben, ihr Aroma zu entfalten. Die Moon Milk trinken wir am liebsten beim Entspannen auf dem Sofa, eingehüllt in eine kuschelige Decke und bereit, den Tag ausklingen zu lassen.
Der Schisandra Punsch
Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt und die Temperaturen dem Nullpunkt entgegen rauschen, halten wir am liebsten eine warme Tasse in Händen – sei sie mit Tee oder einem leckeren Superfood Punsch gefüllt. Wie unser Rezept mit Schisandra beweist, kommt das warme Fruchtgetränk super ohne Zucker und chemische Zusätze aus. Sehen Sie selbst!
Was wir benötigen:
• 2 TL Schisandra Beeren
• 1 Liter Wasser
• 1 Liter Granatapfelsaft
• Saft von 2 Limetten
• 2 TL Kokosblütenzucker
• 2 TL Schisandra Pulver
• 1 Orange
Wie wir vorgehen:
Im ersten Schritt stellen wir einen Schisandra Tee her. Hierfür überbrühen wir die Beeren mit heißem Wasser und lassen sie etwa 20 Minuten ziehen.
Nach etwa 15 Minuten Wartezeit fahren wir mit der Zubereitung fort. Wir erwärmen den Granatapfelsaft in einem Topf, geben den Limettensaft hinzu und rühren Schisandra Pulver sowie Kokosblütenzucker unter. Die Orange schneiden wir in Scheiben, die wir ebenso dem Pusch zufügen. Gerne können Sie an dieser Stelle auch Zimtstangen, Sternanis oder Nelken zufügen. Auch den Schisandra Tee lassen wir in den Topf fließen.
Damit sich alle Aromen zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen, reduzieren wir die Temperatur anschließend auf ein Minimum und lassen den Pusch zugedeckt für weitere 20 Minuten köcheln. Ist diese Wartezeit verstrichen, gießen wir den Pusch direkt durch ein Sieb in unsere Tasse. Die Orangenscheiben können Sie gerne verspeisen. Auch die Schisandra Beeren sind genießbar. Bei allen anderen Gewürzen würden wir Ihnen eher vom Verzehr abraten. Doch keine Sorge: Da sie so einen leckeren Punsch serviert bekommen, sind unsere Geschmacksknospen trotzdem mehr als zufrieden – versprochen!
Schisandra Kakao Cups
Ein Snack für zwischendurch? Wir sind immer dabei! Besonders wenn er so reich an hochwertigen Inhaltsstoffen und Antioxidantien ist, wie diese unglaublichen Schisandra Kakao Cups. Frei von Gluten, Zucker und chemischen Zusätzen und voller aromatischem Kakao sind die Muffins bei uns mit einem Haps im Mund.
Was wir benötigen:
• 100 g Mandeln
• 100 g Haselnüsse
• 5 Datteln
• 1 Prise Himalaya-Salz
• 100 g Kakaobutter
• 1 TL Schisandra Pulver
• 2 TL Kokosblütensirup
• 1 TL rohes Kakaopulver
• Getrocknete Schisandra Beeren
Wie wir vorgehen:
Die Mandeln und Haselnüsse legen wir über Nacht in Wasser ein.
Am nächsten Morgen gießen wir sie ab und pürieren die Nüsse zusammen mit den Datteln sowie einer Prise Himalaya-Salz im Mixer. Die Masse fungiert später als Teig für unsere Cups. Sie sollte daher klebrig, aber keinesfalls zu flüssig sein. Den fertigen Teig füllen wir nun in Muffinformen. Für jede Vertiefung benötigen Sie etwa einen Esslöffel. Sobald wir die komplette Form gefüllt haben, stellen wir sie zum Verfestigen in den Kühlschrank.
Nun widmen wir uns der Füllung. Im Wasserbad bringen wir die Kakaobutter zum Schmelzen. Wir rühren Schisandra, Kakaopulver und Kokosblütensirup unter; so lange, bis sich alle Zutaten zu einer cremigen Masse zusammengefunden haben. Die Creme kommt nun auf den Teig. Hierfür nehmen wir die Muffinform aus dem Kühlfach und befüllen die Förmchen bis zum obersten Rand mit der Kakao-Masse. Als i-Tüpfelchen platzieren wir zwei kleine Schisandra Beeren darauf. Und schon dürfen die Muffins wieder ins Kühlfach.
Etwa zwei bis drei Stunden dürfen sie dort verweilen, bis wir sie genüsslich verspeisen. Für die Optik können Sie kurz vor dem Servieren gerne noch eine Prise Schisandra Pulver über Ihre kulinarischen Meisterwerke rieseln lassen. Ihre Gäste werden begeistert sein!
Nachdem wir uns die Schisandra Beere genauer angesehen haben, können wir nur zu gut verstehen, warum die traditionelle chinesische Kräuterkunde der Beere seit Jahrtausenden eine solche Wertschätzung entgegenbringt. Sie sind gleicher Meinung? Dann überzeugen Sie sich am besten selbst!
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken!
Ihr Terra Elements Team
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