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Sie zählt zu den berühmtesten Kräuterkombinationen, wird bereits seit 1500 vor Christus eingesetzt und hat eine zentrale Bedeutung im Ayurveda: Triphala. Häufig wird der Mix sogar als bedeutendstes ayurvedisches Naturprodukt beschrieben. Nimmt man das feine Pulver unter die Lupe, wird schnell klar warum. Begleiten Sie uns hinter die Kulissen der bedeutsamen Kräutermischung.
Was ist Triphala?
Als Triphala bezeichnet man eine Kräuterkombination aus dem Ayurveda. Der Name setzt sich aus „Tri“ und „Phala“ zusammen. Übersetzt steht der Begriff für Dreifrucht. Und dieser Name ist Programm: Triphala wird aus den drei Früchten Haritaki, Amalaki, Bibhitaki gewonnen. Dass genau drei und nicht zwei oder fünf Früchte kombiniert werden, ist kein Zufall. Diese Zusammensetzung entspricht dem dreiteiligen Ansatz, der die gesamte vedische Lehre durchzieht. Drei Doshas, das Trio von Körper, Seele und Geist: Die Zahl drei begegnet uns im Ayurveda immer wieder.
Dass für Triphala genau diese drei Früchte ausgewählt wurden, ist ebenso kein Zufall. Alle drei Früchte sind der Pflanzengattung der Myrobalanen zugehörig, einer botanischen Familie innerhalb der Flügelsamengewächse. In den Tropen kommen hiervon mehrere hundert Arten vor. Jede einzelne der Früchte gilt bereits für sich als wirkungsvoll. Ihnen werden verjüngende und kräftigenden Eigenschaften nachgesagt. Auch wenn die einzelnen Früchte auch isoliert verwendet werden können, gilt die Kombination aus vedischer Sicht als unschlagbar.
Gemäß dem Ayurveda gleicht Triphala die beiden Doshas Pitta, die Feuerenergie, und Kapha, die Erdenergie, aus. Darüber hinaus wird die Mischung als Rasayana, einem Kräftigungs-, Regenerierungs- und Verjüngungsmittel beschrieben. Mit dem Stichwort Verjüngung sind jedoch keinesfalls die Bemühungen gegen Falten und für ein jugendliches Äußeres gemeint. Nein, Anti-Aging im Ayurveda steht für den Schutz vor den spürbaren Anzeichen des Alters und den Erhalt eines umfassenden Wohlbefindens. Triphala soll uns hier dank seiner hochwertigen Inhaltsstoffe beistehen.
Reich an Antioxidantien soll die Kräutermischung uns für all die Strapazen wappnen, die in der Umwelt lauern. Darüber hinaus wird Triphala ein Zusammenhang zu unseren Verdauungsfeuern nachgesagt. Da es unserem Körper helfen soll, sich von all den Stoffen zu verabschieden, die er nicht braucht, wird es auch zum Detox empfohlen. Um zu verstehen, wie Triphala all diesen Aufgaben nachkommen kann, müssen wir uns die Bestandteile genauer ansehen. Gesagt, getan: Nehmen wir die drei Beeren unter die Lupe!
Haritaki
Haritaki, im botanischen Fachjargon als Terminalia chebula bekannt, ist die Frucht eines immergrünen Baumes. In tropischen Gegenden wächst er bis zu 20 Meter hoch. Während er in der ersten Jahreshälfte von strahlend grünen Blättern geschmückt wird, zieren ihn von Oktober bis Januar zarte, weiße Blüten. Aus diesen gehen nach und nach eiförmige, bräunliche Früchte hervor – die Haritaki. Als Grundlage wird Haritaki eine besondere Bedeutung in Triphala zuteil. Ob sie dieser gerecht wird? Nun, da sie Ayurveda als „so nahrhaft und nützlich wie Muttermilch beschrieben“ wird, dürfen wir mit bestem Gewissen davon ausgehen.
Laut der Naturkunde hat die Myrobalanenfrucht einen guten Draht zu unserem Verdauungsapparat. Zudem soll sie unserem Körper helfen, sich alle wichtigen Nährstoffe aus unserer Nahrung zu schnappen. Auch im Zusammenhang unserer Gedächtnisleistung ist häufig von Haritaki die Rede. Solche Brainfoods werden im Ayurveda als Medhya Früchte bezeichnet. Was wir uns darunter vorstellen können? Medhya Früchte sollen unsere geistigen Funktionen zum Teamwork anregen: Dhi, die Aneignung, Dhriti, die Speicherung, und Smriti, das Aufrufen von Wissen.
Amalaki
Zu den Medhya Früchten zählt auch die zweite Frucht in Triphala: Amalaki, botanisch als Emblica officinalis bekannt. Als treuer Leser unseres Blogs dürfte Ihnen die Amla Beere bereits ein Begriff sein. Ob im Smoothie, in der DIY Naturkosmetik oder in der Moon Milk: Die indische Stachelbeere hat bei uns einen festen Platz. Dass sie im Ayurveda als „göttliche Speise“ bezeichnet wird, können wir mit bestem Gewissen unterschreiben. In der Naturkunde erfreut sie sich des guten Rufes als Verjüngungs- und Kräftigungsmittels. Erinnern Sie sich noch an den Fachbegriff für solche Naturprodukte? Na? Wir helfen Ihnen gerne auf die Sprünge: Sie werden als Rasayana bezeichnet.
Neben unserem Körpergewebe, unserer Vitalität und unserem Verdauungsapparat, profitieren auch Haut und Haar von Amalaki. Zu verdanken hat sie diese Wirkung ihrer großzügigen Ausstattung an Antioxidantien – allen voran über 800 mg Vitamin C pro 100g. In Form eines fein vermahlenen Pulvers eignet sich die Beere wunderbar für die DIY Naturkosmetik. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag. Wenn nicht in selbstgemachten Masken, kannAmalaki Pulver auch wunderbar in Speisen und Getränke eingerührt werden. Auch zur Teezubereitung eignet sich die indische Stachelbeere hervorragend.
Bibhitaki
Die dritte Frucht im Triphala-Bunde nennt sich Bibhitaki. Auch diese Frucht ist eine Myrobalane, eine grüne belerische Myrobalane um genauer zu sein. Sie gedeiht an einem bis zu 30 Meter hochwachsenden Laubbaum, dessen natürlicher Ursprung in Indien liegt. Bekannt ist der Baum, der der Familie der Flügelsamengewächse zugehörig ist, einerseits für seine ölhaltigen Samen; andererseits für seine Früchte, die Bibhitaki.
So verrückt der Name auch klingt, so vielsagend ist seine Bedeutung. Er steht für „das, was dich von Krankheiten fernhält“. Aus Sicht des Ayurveda obliegt Bibhitaki die Fähigkeit, unsere Körpergewebe und -kanäle durchzuspülen. Zudem soll sie unseren Stimmbändern sowie unseren Haaren eine kräftigende Stütze sein. Was unsere Körperenergien angeht, soll Bibhitaki ausgleichend auf Pitta und Kapha wirken.
Diese drei Früchte sind es, die in Kombination und in vermahlener Form die Kräutermischung Triphala bilden. Wie bereits erwähnt, wird dieser im Ayurveda große Wertschätzung entgegengebracht. Damit wir von all den vielversprechenden Wirkungen profitieren können, müssen wir das hochwertige Pulver jedoch erst zu uns nehmen. Hierfür stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Wie verwenden wir Triphala?
Wie alle unsere Superfood Pulver, Kräuter und Vitalpilze in Form eines fein vermahlenen Pulvers, kann auch Triphala Pulver auf diverse Arten und Weisen eingesetzt werden. Ob als Tee oder bei der Massage: Die Kräutermischung entfaltet sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet ihre Wirkung.
Triphala Tee
Traditionell wird Triphala als Tee eingesetzt. Für eine Tasse gießen wir etwa einen halben Teelöffel der Kräutermischung mit heißem Wasser auf. Die Ziehzeit beträgt zehn bis 15 Minuten. Die Einnahme des Kräutertees wird morgens direkt nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen empfohlen. Im Gegensatz zu anderen Verwendungsmethoden, die wir gleich kennenlernen werden, hat Triphala-Tee den Vorteil, dass der Geschmack der Dreifrucht-Mischung voll und ganz zur Geltung kommt. Aus vedischer Sicht weist Triphala fünf der sechs Geschmacksrichtungen auf. Lediglich an der salzigen fehlt es ihr.
Wir würden den Geschmack des Kräutertees als bitter beschreiben. Zugegeben: Wer Triphala nicht kennt, könnte zunächst Skepsis gegenüber dem Aroma empfinden. Doch nehmen Sie sich die Zeit der Gewöhnung – es lohnt sich! Sobald sie sich mit dem Geschmack angefreundet haben, wird Triphala-Tee von vielen Menschen durchaus als schmackhaft wahrgenommen. Wenn es nicht der Geschmack ist, so räumt bei regelmäßiger Einnahme über einen längeren Zeitraum spätestens die Wirkung die letzten Zweifel aus dem Weg. Wir können dieses Erlebnis nur bestätigen. Und wie wir alle wissen: Aller Anfang ist schwer…
Triphala zur Massage
Wie bereits angedeutet, kann Triphala auch äußerlich angewendet werden. Damit es möglichst tief in die Haut eindringen kann, wird die Kräutermischung gerne zur Massage verwendet. Hierfür eignet sich beispielsweise Triphala-Ghee. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine Mischung aus Ghee und Triphala. Das besondere Ghee wird in einem aufwändigen und mehrstufigen Verfahren hergestellt. Es soll unsere innere Mitte, unsere Lebensenergie und nicht zuletzt unsere grauen Zellen stärken.
Ein anderes Anwendungsbeispiel von Triphala bei der Massage nennt sich Udvartana. Hinter diesem schönen Begriff verbirgt sich eine indische Massagemethode mit Kräuterpulvern. Sie ist auch als Pulvermassage bekannt. Die Trockenmassage soll den gesamten Körper, vor allem aber das Gewebe, anregen und energetisieren. Darüber hinaus soll auch unsere Haut von der Anwendung profitieren. Zur klassischen Udvartana Massage wird ein Mix aus Kräuterpulvern wie Triphala und Gerstenmehl verwendet. Sie gleich damit einer Art Peeling. Dass die sanft abrasive Pflege eine anregende Wirkung hat, kennen wir von unseren 7 DIY Körperpeelings.
Triphala als Gewürz
Sie haben sich bereits mit dem Geschmack von Triphala Pulver angefreundet? Wunderbar! Dann reservieren Sie der wohltuenden Kräutermischung am besten gleich einen Platz in Ihrem Gewürzregal. In ayurvedischen Suppen ist das feine Pulver besonders gut aufgehoben – ebenso wie in dieser leckeren Kreation:würziger Grünkohl in Kürbissauce.
Die Zutaten:
• 500g Grünkohl
• 1 EL Moringa Öl
• 150g Hokkaido Kürbis
• 1 Schalotte
• 1 cm Ingwer
• ¼ TL Triphala Pulver
• 1 TL Kurkuma Pulver
• 200 ml Ingwerwasser
• Himalaya-Salz und Pfeffer
Die Zubereitung:
Zunächst bereiten wir unser Gemüse vor: waschen, schälen, schneiden. Während wir beim Grünkohl durchaus grob vorgehen können, sollten wir beim Kürbis größere Sorgfalt aufbringen. Am besten verwenden wir zum Zerkleinern einen Hobel oder eine feine Raspel.
Den Grünkohl blanchieren wir nun in einem Topf in leicht kochendem Salzwasser. In einem zweiten Topf erwärmen wir das Moringa Öl. Ins warme Ölbad dürfen nun zunächst die Gewürze und einige Momente später die Schalotte und der Ingwer. Nach etwa zwei Minuten geben wir die Kürbisraspel hinzu. Sobald diese eine angenehme Bräune angenommen haben, gießen wir den Topf mit dem Ingwerwasser auf. Nun ist warten angesagt.
Nach etwa zehn Minuten dürfte der Kürbis gar sein. Somit ist die Zeit fürs fröhliche Pürieren gekommen. Mithilfe eines Zauberstabs verwandeln wir die Kürbissuppe in eine cremige Sauce. Mit Himalaya-Salz und Pfeffer abschmecken, fertig! Wir nehmen den Grünkohl aus dem Topf und richten ihn zusammen mit der Kürbissauce an.
Eine lange Tradition, beeindruckende Wirkungen, vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Kein Wunder, dass es Triphala im Laufe seiner langen Geschichte zur zentralen Kräutermischung im Ayurveda geschafft hat. Nachdem wir Triphala genauer unter die Lupe genommen haben, können wir in diese Lobgesänge mit bestem Gewissen einstimmen – und hoffen sehr, dass es Ihnen genauso geht.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Triphala gemacht? Schreiben Sie uns, wir freuen uns sehr über Ihr Feedback!
Ihr Terra Elements Team
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