
Beeren, sind das nicht diese kleinen, kugeligen, meist bläulich, rötlichen Früchte, die wir uns in der warmen Jahreszeit schmecken lassen? Auf viele Beeren trifft diese Beschreibung zu – doch bei weitem nicht auf alle. Eine, die sich hiervon nicht mehr unterscheiden könnte, ist Graviola, die Frucht des Annonenbaumes aus Mittel- und Südamerika.
Als man in den peruanischen Anden kleine, schwarze Samen in Gräbern fand, ging man der Sache sofort auf den Grund. Es hat nicht lange gedauert bis man sich sicher war: Es handelt sich um die Samen der Frucht des Baumes Annona muricata, besser bekannt als Graviola. Nicht jede Frucht dieser Erde schafft es zur Grabbeigabe. Dass Graviola dies fertig brachte, hat viele Gründe. Sie wird nicht nur seit Jahrhunderten in Zentral- und Mittelamerika, sondern auch seit einigen Jahren in modernen, westlichen Naturkunden hochgeschätzt.
Der Baum Annona muricata und seine Frucht Graviola
Graviola ist die Frucht des Baumes mit dem Namen „Annona muricata“. Botanisch ist dieser der Familie der Annonen- oder auch Schuppenapfelgewächse zugeordnet. Zu finden ist er in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit. In tropischem, warmem Klima fühlt er sich wohl; Kälte hingegen mag er gar nicht. Schon Temperaturen knapp über null Grad können schwere Schäden an dem Baum, seinen Blättern und Früchten nach sich ziehen.
Annona muricata kommt daher vor allem in Mittel- und Südamerika vor. Auch in der Karibik, auf Jamaica, den Philippinen und Indonesien ist er vertreten. Können die optimalen Wuchsbedingungen sichergestellt werden, ist die Kultivierung auch außerhalb seiner typischen Heimatorte möglich. So kam es, dass der Graviola Baum im Laufe seiner jahrhundertelangen Tradition auf der ganzen Welt von sich reden machte – und hierbei stets neue Namen verpasst bekam.
In Spanien beispielsweise ist die Pflanze als Guanábana bekannt, in Frankreich als Corossol. In Deutschland wird sie Stachelannone oder auch Sauersack genannt. Diese Namen sind von Optik und Geschmack der Frucht abgeleitet – hierzu später mehr. Müssen wir uns all diese Namen merken? Falls Sie Gefallen an diesen finden, gerne! Doch um stets auf Nummer sicher gehen zu können, genügt es, die länderübergreifende Bezeichnung im Kopf zu behalten. Diese lautet Anonna muricata Linné.
Wir erkennen Annona muricata an seiner verzweigten Baumkrone, die schon einmal in einer Höhe von über zehn Metern über dem Waldboden thronen kann. Auch seine Laubblätter sind sehr charakteristisch: Sie erinnern optisch an die uns bestens bekannten Lorbeerblätter und erstrahlen das ganze Jahr über in sattem Grün. Auch wenn der gesamte Baum vom Stamm bis zu den Samen bei indigenen Völkern seit Jahrhunderten Verwendung findet, ziehen die Blätter sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Geschmacklich jedoch sind alle Augen auf die leckere Graviola Frucht gerichtet, die weltweit zu verschiedensten Zwecken verwendet wird.
Mit der Graviola Frucht um die Welt
Die Graviola Frucht erinnert augenscheinlich an eine etwas groß geratene Avocado in Kaktusoptik. Mit einem Gewicht von bis zu fünf Kilogramm und einer Länge von über 30 Zentimeter ist sie wahrlich eine der Größten unter den Beeren dieser Erde. Als solche wird Graviola botanisch nämlich klassifiziert. Nicht nur ihr Aussehen lässt uns hierüber die Stirn runzeln – auch ihr Geschmack hat mit dem uns bekannten Beerenaroma herzlich wenig gemeinsam. Ihr säuerliches Aroma erinnert vielmehr an einen exotischen Mix aus Ananas und Banane, angereichert mit einem Touch Erdbeere.
In ihren Heimatländern ist die geschmackvolle Frucht in der Küche sehr gerne gesehen. Während man ihr weißes Fruchtfleisch auf den karibischen Inseln zur Herstellung von Säften und Desserts verwendet, wird die unreife Frucht auf den Philippinen als Gemüse verwendet. In Brasilien wird der Frucht ihr Saft entnommen und dieser zusammen mit Milch in ein Erfrischungsgetränk verwandelt. In Indonesien wird aus Graviola ein beliebter Pudding hergestellt.
Da die Äste des Graviola Baumes die vollständig gereiften Früchte aufgrund ihrer Masse gar nicht mehr tragen könnten, müssen diese zu Beginn des Jahres geerntet werden. Die Folge: Ihr weißes Fruchtfleisch ist zwar schon gereift, doch die Schale sehr dünn. Die Frucht ist damit sehr empfindlich, für den Export eher ungeeignet und folglich bei uns schwer bis gar nicht zu finden. Graviola Saft hingegen schon.
Rezepte mit Graviola
Graviola Saft ist nicht nur ein tolles Erfrischungsgetränk für Zwischendurch - er ist auch eine tolle Zutat im Smoothie. Wir packen ihn am liebsten in diese Kreationen!
Der geeiste Graviola Smoothie
Wenn im Sommer die Sonne ganz fleißig zu uns herunterstrahlt, sehen wir uns wohl eher nach einer kühlenden Erfrischung, als einem wärmenden Tee. Weder auf Graviola, noch auf Grünen Tee wollen wir jedoch verzichten. Dank diesem Smoothie müssen wir das auch gar nicht.
Was wir benötigen:
• 1 Tasse grüner Tee (zum Beispiel Moringa Tee)
• 1 Tasse Graviola Saft
• 1 EL Lucuma Pulver
• 1 gefrorene Banane
• Einige Eiswürfel
Wie wir vorgehen:
Wir bereiten unseren grünen Tee wie gewohnt zu. Nachdem dieser abgekühlt ist, geben wir ihn zusammen mit den anderen Zutaten in den Mixer und pürieren alles zu einem cremigen Smoothie.
Die Eiswürfel können Sie entweder direkt in den Mixer geben. So kreieren Sie eine Art Tee Frappé. Oder Sie geben die Eiswürfel direkt in Ihr Glas und gießen den Smoothie direkt darüber.
Der cremige, grüne Graviola Smoothie
Cremig finden Sie toll, aber grün noch besser? Wir würden sagen: Packen wir doch beide Komponenten gleichzeitig ins Glas!
Was wir benötigen:
• 2 Handvoll Ananas
• 1 Avocado
• 1 Handvoll Spinat
• 150ml Graviola Saft
• 100ml Mandelmilch
Wie wir vorgehen:
Wir befreien Ananas und Avocado von Schale und Kernen beziehungsweise Strunk. Nachdem wir sie grob zerkleinert haben, geben wir die Früchte zusammen mit allen anderen Zutaten in den Mixer. Der muss diese nun in eine cremige Masse verwandeln – ob er will oder nicht.
Sollte Ihnen die Konsistenz zu fest sein, können Sie gerne mit Wasser nachhelfen. Falls er zu flüssig ist, hilft eine weitere Dosis Spinat. Schon ist unser cremig-grüner Graviola Smoothie genussbereit.
Wäre der Graviola Saft das einzige Produkt der Stachelannone, das wir bei uns finden. Wären wir bereits am Ende angelagt. Doch glücklicherweise sind wir das nicht. Denn auch ihre Blätter sind bei uns erhältlich – ob getrocknet oder in Form von fein vermahlenem Graviola Pulver.
Die Blätter des Graviola Baumes
Auf den ersten Blick könnten wir Graviola Blätter glatt mit Lorbeerblättern verwechseln. Sie sind länglich und in der Mitte an einem auffälligen Stiel symmetrisch geteilt. Aufgrund ihrer Optik und ihrer Haptik erinnern sie ein wenig an Glanzleder in einem natürlichen Grünton. Während sie in vielen Ländern verzehrt werden, unterliegen die Blätter in der EU der Novel Food Verordnung und sind daher als Lebensmittel nicht zugelassen.
Graviola Blätter kommen vor allem getrocknet zum Einsatz - ob in ihrer vollen Pracht oder in Form eines Pulvers. Die hübschen Blättchen werden hierbei schonend im Schatten ausgebreitet, sodass sie langsam aber sicher all ihre Feuchtigkeit abgeben können. Soll daraus ein Pulver entstehen, so werden die getrockneten Blätter anschließend fein vermahlen. Im Falle unseres Graviola Pulvers wurden die Blätter während dieses Prozesses nie Temperaturen über 42 Grad ausgesetzt. Somit wird garantiert, dass alle Inhaltsstoffe der Blätter im Pulver enthalten sind.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken der Graviola Frucht und ihrer Blätter!
Ihr Terra Elements Team
Bildnachweis: © goldnetz - fotolia.com