Wie schon unsere DIY Maske mit Kurkuma zeigte, können wir von indischen Beautyqueens in Sachen natürliche Schönheit jede Menge lernen. Nicht nur die Haut pflegt man in Südasien mit effektiven Naturprodukten – auch bei der Haarpflege führt die Suche nach Wirkstoffen in die Natur. Einer der wertvollsten Funde: Amalaki, die Amla Beere. Warum? Dieser Frage wollen wir heute auf den Grund gehen. Und uns anschließend mit 5 selbstgemachten Haarmasken gleich selbst von der Pflegewirkung der indischen Stachelbeere überzeugen.
Was ist Amla?
Amalaki ist eine Beere, die in engem Verwandtschaftsverhältnis zu der bei uns heimischen Stachelbeere steht. Genau genommen sogar im engsten, das wir uns vorstellen können: Sie ist eine Stachelbeere. Da ihre Heimat im indischen Subkontinent liegt, wird sie auch als indische Stachelbeere bezeichnet. Hätten wir dieses Geheimnis nicht gelüftet, hätten Sie spätestens beim Anblick der Amla Beere die Zugehörigkeit zur Stachelbeerenfamilie erkannt. Ihre hellgrüne Farbe, die kugelige Form und die charakteristischen Streifen sind einfach zu eindeutig.
Während die Stachelbeere bei uns fast ausschließlich zu kulinarischen Zwecken verwendet wird, hat die indische Stachelbeere eine weitreichendere Bedeutung. Als sogenannte „Frucht der Jugend und Schönheit“ wird sie seit vielen, vielen Jahren im Ayurveda eingesetzt. Ihre Wertschätzung in der Naturkunde verdankt sie jeder Menge wertvollen Inhaltsstoffen; allen voran ihrem hohen Gehalt von Vitamin C von bis zu 900 mg pro 100g. Damit sichert sie sich nach Acerola und Camu Camu einen Podestplatz auf der Liste der Vitamin C reichsten Früchte.
Um bestmöglich von der Amla Beere zu profitieren, suchte man im Ayurveda nach vielfältigen Möglichkeiten, um die indische Stachelbeere in den Alltag zu integrieren. Neben der Verwendung in Speisen und Getränken, hat sich die grüne Beere vor allem in der Naturkosmetik viele Freunde gemacht. Großer Beliebtheit erfreut sich einerseits das Öl, das aus den Samen der Amalaki gewonnen wird. Andererseits setzen Fans von selbstgemachter Naturkosmetik, zu denen übrigens auch wir uns zählen, auf fein vermahlenes Amla Pulver, das aus der ganzen Beere hergestellt wird. Wofür dieses verwendet wird? In Indien würde man sagen: Ab ins Haar damit – und zwar am liebsten jeden Tag. Amla Pulver gilt als DER Geheimtipp für die natürliche Haarpflege.
Haarpflege mit Amalaki: 5 Haarkuren zum Selbermachen
Im Ayurveda wird Amla schon seit Jahrhunderten für die Haarpflege verwendet. Es gilt als Geheimtipp für diese lange, dunkle, dichte Haarpracht, die wir bei so vielen indischen Frauen bestaunen dürfen – Klischee hin oder her. Von Haarwachstum bis Glanzlosigkeit, von Haarbruch bis Schuppen, von Kraftlosigkeit bis Feuchtigkeitsmangel: Die Anwendungsbereiche sind vielfältig. Um diese und viele weitere Bereiche gezielt zu bekämpfen, wird Amalaki mit weiteren effektiven Naturprodukten kombiniert. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen! Unsere Experimentierfreude ist geweckt, unsere Beautyfoods stehen bereit, unsere Naturkosmetikküche ist startklar. Viel Spaß mit unseren 5 selbstgemachten Amalaki Haarkuren.
Für leicht fettendes Haar: Amla und Grapefruit
Dass unser Haar schnell fettet, resultiert von einer etwas übermotivierten Talgproduktion. Dieser lagert sich zunächst an der Kopfhaut ab und dringt über die Wurzeln bis zum Haaransatz vor. Um fettiges Haar vorzubeugen, müssen wir also unsere Kopfhaut von überschüssigem Talg befreien. Dank ihres Säuregehalts ist die Zitrone hierzu im Stande. Sie bringt unsere Kopfhaut wieder in Balance, sodass die Talgproduktion wieder in ihr natürliches Gleichgewicht findet.
Was wir benötigen:
• 1 EL Amla Pulver
• 1 TL Grapefruitsaft
• 1 TL Wasser
Wie wir vorgehen:
Wir vermischen Grapefruitsaft und Wasser in einer Schale und rühren Amla Pulver unter. Sobald wir eine glatte Masse erzeugt haben, lassen wir die Creme einige Minuten durchziehen.
Mithilfe unserer Hände massieren wir die Kur am Ansatz ins Haar. Nehmen Sie sich hierbei ruhig einige Minuten Zeit. Da wir mit der sauren Grapefruit arbeiten, sollten Sie hierbei nicht zu fest reiben. Nach etwa fünf Minuten können wir die Kopfmassage beenden. Die Maske lassen wir über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen waschen wir sie mit einem milden Shampoo aus.
Für trockenes Haar: Amla und Bockshornklee
Die frische Amla Beere besteht zu über 80% aus Feuchtigkeit; ein Gehalt, von dem viele Haare nur träumen können. Da sie gar nicht weiß, wohin mit all der Feuchtigkeit, gibt sie durstigen Strähnen nur zu gerne etwas ab. Besonders trockenem Haar tut eine Amla-Pflege damit ausgesprochen gut. Als Begleiter auf dieser Mission reichern wir unsere Kur mit Bockshornklee an. Das auch in unseren Breiten beheimatete Naturprodukt ist ein weiteres, dem im indischen Ayurveda tolle Effekte in Sachen Haarpflege zugeschrieben werden.
Was wir benötigen:
• 1 EL Amla Pulver
• 2 EL Bockshornklee
Wie wir vorgehen:
Zunächst bereiten wir uns eine Paste aus Bockshornklee zu. Hierfür lassen wir die Samen für etwa 30 Minuten in warmem Wasser ziehen. Anschließend gießen wir sie ab. Das Wasser fangen wir dabei in einer Schale auf. Die abgetropften Samen verarbeiten wir im Mörser zu einer feinen Paste. Zu dieser geben wir nun das Amla Pulver. Unter rühren lassen wir nun nach und nach das Tropfwasser fließen, bis sich eine dickflüssige Masse gebildet hat.
Die fertige Kur massieren wir ins Haar. Den Ansatz sparen wir dabei aus. Nach etwa 20 Minuten waschen wir die Kur mit einem milden Shampoo aus.
Für strapaziertes Haar: Amla und Kokosöl
Kokosöl hat so viele wertvolle Fettsäuren, dass es unserem Haar nur zu gerne etwas davon abgibt. Gerade unsere Längen leiden häufig sehr unter den vielen Gefahren, die in der Umwelt lauern. Die Folge: Spliss, Frizz, Glanzlosigkeit. Diese Hinweise können wir als Hilferufe deuten. Rufe nach einer intensiven Pflege, die es intensiv und bis ins Innere nährt und kräftigt. Diesem Bedürfnis kommen wir mit unserer Amla Kokos Kur nach.
Was wir benötigen:
• 1 EL Amla Pulver
• 2 EL Kokosöl
Wie wir vorgehen:
In einer hohen Schale verrühren wir beide Zutaten zu einer glatten Masse. Diese massieren wir mit den Händen in unser Haar. Bei feinem Haar sollten Sie die sich hierbei auf die Längen und Spitzen konzentrieren. Sehr kräftiges, dickes oder strapaziertes Haar kann auch eine Portion der Kur am Ansatz vertragen.
Die Maske lassen wir etwa zwei Stunden einwirken und waschen sie anschließend mit einem neutralen Shampoo aus.
Für brüchiges Haar: Amla und Tulsi
Ebenso wie Amla findet auch Tulsi im Ayurveda in den verschiedensten Bereichen Verwendung. Wie sehr das indische Kraut in der Naturkunde geschätzt wird, zeigt sein Beiname: Es wird auch als „heiliges Basilikum“ bezeichnet. Wie unser Haar von Tulsi profitiert? Beobachten Sie ganz einfach Ihre Haarlänge und schon werden Sie sich diese Frage selbst beantworten können. Vor allem in Kombination mit Amla ist das indische Basilikum ein wertvoller Helfer auf dem Weg zu einer kräftigen Haarpracht.
Was wir benötigen:
• 1 EL Tulsi Pulver
• 1 EL Amla Pulver
• 1 EL Wasser
Wie wir vorgehen:
Wir geben Tulsi und Amla Pulver in eine Schale. Nach und nach geben wir Wasser hinzu und verrühren alles zu einer glatten Creme. Sollten Sie hierfür mehr Flüssigkeit benötigen – immer zu!
Die fertige Paste massieren wir vom Ansatz an in unser Haar. Nach einer Einwirkzeit von zehn bis 15 Minuten waschen wir die Pflege mit warmem Wasser aus. Diese Maske können Sie problemlos mehrmals wöchentlich anwenden.
Für glanzloses Haar: Amla und Marula Öl
Marula Öl wird aus den Samen der Früchte des Marula Baumes, auch Elefantenbaum genannt, gewonnen. Wenn es um den Feuchtigkeitshaushalt von Haut und Haar geht, erbringt es absolute Meisterleistungen. Das Beste daran: Dank seiner leichten Textur dringt es besonders tief ins Haar ein und bringt es so von Innen zum Strahlen. Hat unsere Mähne also ihren erfrischen Glanz verloren, so ist Marula Öl unser Pflegeprodukt.
Was wir benötigen:
• 1 EL Amla Pulver
• 1 EL Marula Öl
Wie wir vorgehen:
In einer Schüssel verrühren wir Amla Pulver mit Marula Öl zu einer glatten Creme. Bei hellem Haar können Sie gerne einen Esslöffel Lavaerde zugeben. So erhält der Sonnenschein auf Ihrem Kopf nochmal ganz neue Strahlkraft.
Die Amla Marula Kur massieren wir in unsere Längen und lassen sie für etwa 15 Minuten einwirken. Mit einem milden Shampoo waschen wir die Kur aus.
Unsere DIY Amla Haarpflege: Legen wir los!
Ob Amla wirklich das Zeug zum neuen Liebling in unserem Haarpflegeritual hat? Überzeugen Sie sich selbst! Damit Sie gleich loslegen können, verraten wir Ihnen zum Abschluss unsere Tipps zur Anwendung.
Wie verwenden wir unsere DIY Amla Masken?
Wir gönnen unseren Haaren etwa zweimal wöchentlich ein Pflegeritual mit unseren DIY Masken. Die Längen können Sie dabei mit größter Sorgfalt pflegen. Den Spitzen dürfen Sie mit bestem Gewissen Ihre vollste Aufmerksamkeit widmen. Diese haben die intensive Kur meist besonders dringend nötig. Vor allem bei feinem Haar, sollten Sie bei der Anwendung am Ansatz jedoch mit Bedacht vorgehen.
Was gibt es bei ölhaltigen DIY Amla Masken zu beachten?
Bei ölhaltigen Kuren gibt es ein, zwei Dinge zu beachten. Feines Haar könnte diese eventuell beschweren. Bei der Dosis sollten Sie sich deshalb etwas zurückhalten. Um einem zu glänzenden Endergebnis vorzubeugen, sollten Sie den Ansatz aussparen. Würden Sie ihr Haar als dick und kräftig beschreiben, so dürfen Sie ruhig eine großzügige Portion in Ihr Haar massieren. Macht Ihnen hin und wieder Ihr Ansatz zu schaffen, so zögern Sie nicht, die Maske auch direkt an den Wurzeln aufzutragen.
Womit waschen wir unsere DIY Amla Masken aus?
Beim Auswaschen verwenden wir am liebsten ein mildes Shampoo. Manchem Haar genügt jedoch auch reines Wasser, um sich von der Maske zu trennen. Welche Methode für Sie die richtige ist? Auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Hören Sie auf Ihr Haar und testen Sie selbst, wie viel Reinigung es im zweiten Schritt benötigt.
Ob trockenes, strapaziertes oder fahles Haar: Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Ausprobieren unserer 5 selbstgemachten Haarmasken mit Amalaki.
Ihr Terra Elements Team