
Basilikum darf in keinem Kräutergarten fehlen. Der herrliche Duft sowie das feine, würzige Aroma machen die Pflanze zu einem der beliebtesten Kräuter in Küchen weltweit. Auch wenn uns Basilikum meist aus mediterranen Ländern bekannt ist, hat es auch in asiatischen Speisen einen festen Platz. Die Sorte, die in fernöstlichen Ländern verwendet wird, unterscheidet sich jedoch deutlich von der, die in Italien zum Einsatz kommt. Sie nennt sich Tulsi und wird nicht nur im Ayurveda seit Jahrtausenden hochgeschätzt.
Tulsi im Portrait
Tulsi ist eine Pflanze der Gattung Basilikum, die der Familie der Lippenblütler zugehörig ist. Unter den über 60 Basilikumarten zählt sie zu den bekanntesten. Ihre Heimat hat das Kraut im indischen Subkontinent. Da sie für ein reges Wachstum lediglich einen nährstoffreichen Boden und viel Sonne benötigt, fühlt sie sich auch in vielen weiteren tropischen und subtropischen Gebieten unserer Erde wohl.
Mit ein bisschen gärtnerischem Geschick gedeiht Tulsi auch in Ihrem Zuhause. Die Pflanze sollte hierfür in einem Topf an einem windgeschützten Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit und direkter Sonneneinstrahlung platziert werden. Um den Winter unbeschadet zu überstehen, muss sie unbedingt vor Frost geschützt werden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so haben Sie gute Chancen, bald eine hübsche Tulsi-Pflanze in Ihrem Eigenheim bestaunen zu dürfen.
Hübsch ist das Kraut nämlich durchaus. Vor allem im Sommer kann Tulsi zweifelsohne auch als Zierpflanze durchgehen. In dieser Zeit sprießen an den bräunlichen, behaarten Stängeln zahlreiche Blüten in fröhlichem rosa, weiß oder violett. Im Herbst können daraus die Tulsi-Samen geerntet werden. Dass auch unsere Nase große Freude an der mehrjährigen Staude hat, verdanken wir ihren Blättern.
Anders als die mediterranen Basilikumblätter sind die Tulsi-Blätter elliptisch geformt. Auch ihr Grünton ist etwas zurückhaltender. In Punkto Aroma hingegen steht das indische Basilikum seinen hellgrünen, runden Verwandten in nichts nach. Ihr lieblicher Geschmack, der angenehme Zitrus- und Pfeffernoten aufweist, ist besonders in der thailändischen Küche beliebt. Tulsi hat sich deshalb in unseren Breiten auch als Thai-Basilikum einen Namen gemacht.
Dieser ist jedoch nicht die einzige Bezeichnung, unter der Sie Tulsi finden können. Haben Sie schon einmal von einem indischen oder heiligen Basilikum gehört? Auch auf diese Namen hört das Kraut. Dass es solch ehrwürdige Titel trägt, hat es den vielen Legenden zu verdanken, die in indischen Naturkunden sowie im hinduistischen Glauben über Tulsi erzählt werden.
Traditionen, Sagen und Legenden um Tulsi
Tulsi ist beispielsweise aus dem Ayurveda nicht wegzudenken. Dem Kraut wird eine ausgleichende Wirkung auf alle drei Doshas nachgesagt. Darüber hinaus gilt es als wirkungsvolles Rasayana. Verwendet werden in der Naturkunde vor allem die Blätter des Tulsikrauts. Dies werden gerne in Form eines wärmenden Tees eingenommen – gerne mehrmals täglich. Zu dessen Zubereitung eignen sich sowohl frische und getrocknete Tulsi Blätter als auch feines Tulsi Pulver. Für eine Tasse Tulsi Tee überbrühen wir etwa zwei Teelöffel unseres fein vermahlenen Pulvers in Rohkostqualität mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser. Die Ziehzeit beträgt etwa zehn Minuten.
Eine mindestens genauso wichtige Rolle spielt Tulsi in der hinduistischen Kultur. Die prächtigen, grünen Sträucher sind vor Tempeln und Häusern platziert, die Blätter werden als Opfergabe für verschiedenste Gottheiten verwendet, die Samen dienen zur Herstellung der sogenannten Malas. Was das ist? Wir können uns diese als Gebetsketten vorstellen. Der hinduistische Glaube besagt, dass die Berührung einer solchen von den Sünden befreit und ein langes Leben schenkt.
Die Hochachtung vor der Tulsi Pflanze resultiert von zahlreichen hinduistische Legenden um das Kraut – allen voran die der Tulasi. Die Göttin, die dem Kraut ihren Namen schenkt, soll in Gestalt der Pflanze auf die Erde gekommen sein, um sich der Menschheit zu verpflichten. Sie sorgte für Schutz, Wohlbefinden und eine lange Zukunft. Voller Dankbarkeit für diese Dienste, betiteln die Gläubigen das Kraut noch heute als „heiliges Kraut“ oder auch „heiliges Königskraut“.
Bei so einer ehrfürchtigen Vergangenheit ist es kein Wunder, dass Tulsi in indischen und asiatischen Haushalten nicht fehlen darf. Um sich des asiatischen Krauts auf möglichst vielfältige Art und Weise zu bedienen, wird seit Jahrhunderten fleißig in der Küche experimentiert. So entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche leckere Rezepte, bei denen Tulsi die Hauptrolle spielt. Eine Kreation erfreut sich besonders großer Beliebtheit.
Tulsi in der Küche
Wie Sie mit Tulsi einen erfrischenden Kräutertee zubereiten, haben wir Ihnen bereits gezeigt. Nun wollen wir in der Tulsi-Kochkunst einen Schritt weitergehen und uns ansehen, welch geniale Leckereien sich mit dem aromatischen Basilikum zaubern lassen. Im Fokus steht dabei ein absoluter Klassiker, für den Basilikum weltweit bekannt ist.
Die Speise, von der wir sprechen, ist eine dickflüssige, grüne Sauce, die vor allem in italienischen Nudelspeisen zum Einsatz kommt. Genauso gut eignet sie sich als Dip sowie als Brotaufstrich. Na, wissen Sie schon wovon wir sprechen? Lassen Sie uns das Geheimnis lüften. Die Kreation, von der wir sprechen, ist ein leckeres Pesto. In unseren Rezepten sind Nüsse, Öl sowie Tulsi in den Hauptrollen. Indem wir frisches Kraut mit feinem Blattpulver kombinieren, sorgen wir für ein besonders intensives Aroma.
Tulsi-Pesto – das salzige
Der Klassiker in der Pesto-Kochkunst in die salzige Variante. Soll es einmal schnell gehen, ist die herzhafte, grüne Creme die perfekte Ergänzung für Salate, Pastagerichte und eigentlich alles, das gut und gerne ein geschmackliches Highlight vertragen könnte.
Was wir benötigen:
• 2 Handvoll frisches Tulsi
• 2 EL Tulsi Pulver
• 1 Knoblauchzehe
• 100g rohe Mandeln
• 50ml Olivenöl
• Abrieb von 1 Zitrone
• Himalaya-Salz und Pfeffer
Wie wir vorgehen:
Wir waschen das frische Tulsi und geben es zusammen mit Tulsi Pulver, Mandeln und Knoblauchzehen in den Mixer. Auch den Olivenöl und den Zitronenabrieb fügen wir hinzu. Sind alle Zutaten gut im Glas verstaut, darf das Pürieren beginnen.
Sobald unser Mixer eine cremige, leicht stückige Masse gezaubert hat, ist das Pesto schon fast genussbereit. Lediglich eine Prise Himalaya-Salz und Pfeffer fügen wir noch hinzu. Auch eine Chilli-Note passt wunderbar dazu.
Das fertige Pesto geben wir am liebsten über unsere Gemüsenudeln, ins Dressing für einen grünen Salat oder als Aufstrich auf unsere Rohkostbrote. Schnell noch ein paar frische Tomaten darauf geschibbelt und fertig ist ein leckerer Bruschetta-Snack.
Unser Tipp: Indem wir das Ölivenöl durch Sesamöl ersetzen, verpassen wir dem Pesto eine asiatische Note.
Tulsi Pesto – das süße
Tulsi Pesto schmeckt uns nicht nur herzhaft – auch in der süßen Variante lässt es sich im Handumdrehen zaubern. Die Creme ist eine super Ergänzung zu unseren sommerlichen Desserts wie unserer Nicecream und dem glutenfreien, veganen Erdbeerkuchen. Auch zu einem Obstteller passt das süße Tulsi Pesto ganz hervorragend.
Was wir benötigen:
• 2 Handvoll frische Tulsi Blätter
• 2 EL Tulsi Pulver
• 1 EL Kokosöl
• 1 EL Kokossirup
• 50g Kokosraspeln
• 2 EL Kokosmilch
• 1 Prise Himalaya-Salz
Wie wir vorgehen:
Wir lassen die Tulsi Blätter für einige Minuten in heißem, nicht kochendem Wasser ziehen. Nachdem wir sie abgegossen haben, geben wir sie zusammen mit allen anderen Zutaten in den Mixer. Dieser darf nun für einige Minuten seiner Hauptaufgabe – dem Pürieren – nachkommen.
Ist Ihnen das Pesto noch nicht süß genug, können Sie gerne mit einer weiteren Dosis Kokosblütensirup nachhelfen.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Ausprobieren!
Ihr Terra Elements Team
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