
Hericium erinaceus ist ein Pilz, der in aller Welt Aufmerksamkeit erregt, ohne einen Finger krumm zu machen. Wie er das schafft? Einerseits hat er diese Fähigkeit seinem außergewöhnlichen Äußeren zu verdanken, das ihm im Laufe seines langen Lebens zu einem wahrhaftigen Potpourri an Spitznamen verhalf. Andererseits sind es seine vielen, wertvollen Inhaltsstoffe, die ihm einen festen Platz in der TCM-Ernährung und weiteren Naturkunden sichern.
Was ist Hericium erinaceus?
Wenn Sie das nächste Mal in feuchten, warmen Wäldern in Ländern
mit mediterranem Klima spazieren gehen, sollten Sie hin und wieder einen Blick
auf die Baumstämme in ihrer direkten Umgebung werfen. Gerne auch auf die am Boden
liegenden, die Sie bis dato wohl lediglich als Stolperfalle wahrgenommen
hatten. An genau diesen Stämmen könnte Ihnen mit ein bisschen Glück ein helles,
zotteliges Gewächs ins Auge fallen. Hat es eine Größe von bis zu 30
Zentimetern, eine rundlich-ovale Form und Stacheln, die wie eine Haarpracht
nach unten hängen, so ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein Hericium
erinaceus.
Auch wenn die Optik darauf schließen ließe, versteckt sich
dahinter weder ein Badeschwamm noch ein Wischmopp. Nein, die Pflanze, der Sie
soeben begegnet sind, zählt zu den wichtigsten Vitalpilzen in der
TCM-Ernährung. In der Naturkunde wird er seit Jahrtausenden zur Neutralisierung
eines aus dem natürlichen Gleichgewicht geratenen Organismus eingesetzt. Hochgeschätzt
wird er außerdem aufgrund seiner adaptogenen Wirkung. Nachdem all diese
Wirkungen entlarvt wurden, ging die Begeisterung für den Vitalpilz schnell so
weit, dass er im alten China den Kaisern als Geschenk überreicht wurde.
Auch nordamerikanische Indianer wissen den Pilz seit vielen
Jahren zu schätzen. Ebenso wie Genießer mit einem Faible für exotische
Pilzaromen. Mit diesen kann der in Deutschland als Igelstachelbart bekannte
Pilz mit Bravour glänzen. Seine über 30 Aromastoffe machen ihn zu einem
exquisiten Speisepilz. Geschmacklich erinnert an exotische Meeresfrüchte mit
Zitrus- und Kokosnoten. „Nur her damit“ würden wir am liebsten rufen. Doch
leider ist ein frischer Hericium erinaceus eine echte Rarität.
Wo finden wir Hericium?
Obwohl der Vitalpilz weltweit vorkommt, ist die
Wahrscheinlichkeit, in der Natur auf einen frischen Hericium Pilz zu treffen,
verschwindend gering. Am besten stehen die Chancen in Wäldern mit altem
Baumbestand in Ostasien, Nordamerika und Nordeuropa. Die Bäume können sich
gerne auch schon von ihren Wurzeln verabschiedet haben – der Pilz hat damit
absolut kein Problem. Wo Weißtannen wachsen, deren Holz wir übrigens auch in
unserem ersten Terra Elements Store in München verarbeitet haben, könnten Sie
sogar noch ein wenig mehr Glück haben.
Resultierend von der gestiegenen Nachfrage, sind die
Bestände jedoch auch in seinen natürlichen Ursprungsländern verschwindend
gering. Im letzten Jahrhundert begannen Experten daher, die Kultivierung des
Hericium erinaceus zu erforschen. Mit Erfolg! Auf nährstoffreichen Zuchtböden
sowie Harthölzern von beispielsweise Walnuss- oder Eichenbäumen funktioniert
der Anbau heute ganz hervorragend. Sie möchten wissen, wie genau dabei
vorgegangen wird? Dann probieren Sie sich am besten selbst an der Pilzzucht!
Bei gut sortierten Händlern erhalten Sie Fertigkulturen zum
Eigenanbau im Gewächshaus inklusive Anleitung und Pflegetipps. Die Kultivierung
soll nur wenige Wochen in Anspruch nehmen. Der einzige Wehmutstropfen: In
Punkto Qualität kann der gezüchtete nicht mit einem Pilz aus Wildwuchs
mithalten. Für unser Hericium Pulver in Rohkostqualität verwenden wir deshalb
ausschließlich ganze Fruchtkörper des natürlich gewachsenen Vitalpilzes.
Schließlich wollen wir das Beste aus dem Pilz rausholen – denn das, was in ihm
steckt, kann sich absolut sehen lassen.
Was steckt in Hericium?
Mit einem Gewicht von bis zu zwei Kilogramm zählt Hericium
zu den größten Pilzen dieser Welt. Für uns macht ihn jedoch nicht das Volumen
zu einem ganz Großen, sondern sein prallgefülltes Depot an Nährstoffen. Mit
einem Anteil von über 15% ist er beispielsweise eine gute Quelle an
pflanzlichem Protein. Auch an Ballaststoffen hat er mit weit über 10g pro 100g
jede Menge zu bieten. Mit Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen ist
Hericium ebenso hervorragend ausgestattet. Er glänzt unter anderen mit über
2000 mg Kalium und über 50 mcg Vitamin D. Auf den ersten Blick würde man dieses
Volumen jedoch absolut nicht vermuten. Warum? Es versteckt sich hinter seiner
zotteligen Mähne.
Da diese locker von der Myzel herunterhängen, wirkt der Pilz
alles andere als wuchtig. Die Mähe ist es auch, die Hericium zu seinen vielen
Spitznamen verhalf. Während er im Englischen beispielsweise als Löwenmähe
bekannt ist, bezeichnet man ihn in Frankreich als Pom Pom oder auch Bommel
Pilz. Die chinesische Bezeichnung „Affenkopfpilz“ resultiert von der
Ähnlichkeit zu einem asiatischen Affe, dessen Behaarung sein gesamtes Gesicht
bedeckt. In Deutschland wird Hericium auch Igelstachelbart genannt. Zu erklären
ist dieser Name mit den langen Stacheln, die in der Summe die Mähne des
zotteligen Pilzes bilden.
Wie verwenden wir Hericium?
Am liebsten würden wir uns den frischen Pilz schnappen, in
mundgerechte Stücke schnibbeln und ihn in unserem liebsten Superfood Salat
snacken. Leider macht sein seltenes Vorkommen dieses Vorhaben zu einer echten
Herausforderung. Mit deutlich weniger Aufwand können wir Hericium in Form von
fein vermahlenem Pulver zu uns nehmen. In Rohkostqualität und aus Wildwuchs
enthält steht es dem frischen Pilz in Punkto Nährstoffen in nichts nach. Auch
wenn wir im Geschmack einige Abstriche machen müssen, hat das Hericium Pulver
ein angenehmes Aroma. Sie können dieses daher ganz wunderbar in Ihre Speisen
und Getränke einrühren. Ihnen fehlt die zündende Idee? Lassen Sie sich von
unseren Rezepttipps inspirieren!
Goldene Hericium Milch
Die goldene Milch ist das Getränk, das Kurkuma in Cafés und
Café-Bars gebracht hat. Damit wir uns an dem leckeren Milchdrink niemals satt
trinken, sorgen wir immer wieder mit Kräutern, Vitalpilzen undSuperfood Pulvern für Abwechslung. Heute mixen wir uns mit Hericium ein neues
Geschmackserlebnis.
Was wir benötigen:
• 200ml Hafermilch
• 1 TL Kurkuma Pulver
• 1 TL Hericium Pulver
• 1 TL Ingwer (gehackt)
• 1 TL Lucuma Pulver
• 1 Prise Cayenne Pfeffer
Während wir die Milch vorsichtig erwärmen, hacken wir den
Ingwer in feine Stückchen. Wir nehmen die Milch von der Kochplatte, rühren
Ingwer, Kurkuma, Hericium und Lucuma unter. Nachdem wir das Getränk mit einer
Prise Cayenne Pfeffer abgeschmeckt haben, ist es schon genussbereit.
Sie sind ein absoluter Cappuccino-Fan? Dann lassen Sie die goldene
Hericium Milch doch noch eine Runde in Ihrem Schäumer drehen und genießen sie
den Drink in der cremig-fluffigen Variante.
Roter Hericium Eistee
Sommer wie Winter sind wir bekennende Teefans. Während wir
uns an kalten Tagen mit Tee und Wolldecke aufs Sofa kuscheln, entspannen wir in
der warmen Jahreszeit nur zu gerne mit einem erfrischenden Eistee in der Natur.
Hibiskus und Hericium sind uns hierbei die liebsten Begleiter.
Was wir benötigen:
• Einige getrocknete Hibiskusblüten
• 1 Bund Marokkanische Minze
• 2 Limetten
• 2 EL Kokosblütenzucker
• 1 TL Hericium Pulver
Zunächst bereiten wir aus Hibiskusblüten und Minze einen Tee
zu. Hierfür überbrühen wir die getrockneten Blüten mit etwa 2 Litern heißem,
nicht mehr kochendem Wasser. Nachdem wir die Minze hinzugegeben haben, stellen
wir den Mix für etwa eine viertel Stunde zum Ziehen zur Seite. Am besten wählen
Sie hierfür einen kalten Ort. So sparen Sie sich später Zeit und Mühe beim Abkühlen.
In den durchgezogenen Tee rühren wir anschließend den Saft
unserer Limetten, Kokosblütenzucker und Hericium Pulver. Kurz probieren:
Stimmen Süße und Säure? Wenn ja, lassen wir unseren fertigen Eistee durch ein
feines Sieb in eine Karaffe fließen. Andernfalls passen wir den Geschmack ganz
nach unseren Vorlieben an.
Unser roter Hericium Eistee ist nun genussbereit. Damit er
uns auch wirklich erfrischt, servieren wir ihn „on ice“ – also mit Eiswürfeln.
Für die Optik geben wir noch eine getrocknete Hibiskusblüte hinzu.
Grüner Hericium Smoothie
Mit unserem Hericium Pulver haben wir nun ein rotes und ein
gelbes Getränk kreiert. Um das Ampelprinzip fortzuführen, fehlt uns nur noch
ein grünes Exemplar. Kommt sofort – und zwar in besonders leckerer Gestalt. Von
diesem cremigen Superfood Smoothie können und wollen wir gar nicht genug
bekommen.
Was wir benötigen:
• 1 Bund Regenbogenmangold
• 1 Grapefruit
• 1 EL Kokosraspeln
• 1 Avocado
• 1 TL Hericium Pulver
Wir waschen den Mangold, befreien Grapefruit und Avocado von
Schale und Kern. Zusammen mit Kokosraspeln und Hericium Pulver wandert das
Gemüse in unseren Mixer.
Auf die Plätze, fertig, los geht das fröhliche Pürieren.
Falls dem Gerät die Flüssigkeit fehlt – im Falle einer sehr harten Avocado kann
dies durchaus der Fall sein – helfen wir ihm mit einem Spritzer Kokosmilch auf
die Sprünge. Je nach Leistung Ihres Küchenhelfers, ist der Smoothie nach etwa
zwei Minuten fertig. Wir genießen ihn am liebsten zum Frühstück, zusammen mit
einer leckeren Smoothie Bowl mit Chlorella und Spirulina.
Unser Tipp: Frei von Zucker und mit einem geringen Anteil an
Obst, ist unser grüner Hericium Smoothie geschmacklich eher an der herben Seite
angesiedelt. Indem Sie die Avocado mit einer Banane ersetzen, schmeckt der Mix
auch süßen Smoothie-Genießern.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Nachmachen!
Ihr Terra Elements Team
Bildnachweis: © lonescu bogdan - fotolia.com