Falls Sie uns schon einmal in unserem Laden in München besucht haben, ist Ihnen bestimmt das hübsche, grüne Pflänzchen im Eck über dem Kassenbereich aufgefallen. Dabei handelt es sich nicht um irgendeine Pflanze, sondern um eine ganz besondere: Jiaogulan, das sogenannte "Kraut der Unsterblichkeit".
Das ist Jiaogulan
Jiaogulan ist eine Kletterpflanze, die botanisch der Kürbisfamilie zugeordnet ist. Zu erkennen ist sie an ihrer sattgrünen Farbe und ihren charakteristischen Blättern, die aus fünf einzelnen Blättchen zusammengesetzt sind. In der Natur kann die schlanke Pflanze in der Natur schon einmal eine Höhe von bis zu acht Meter erreichen. Zu finden ist Jiaogulan vor allem in südlichen Gebieten Asiens, weshalb sie auch als Ginseng des Südens bezeichnet wird.
Ihr Vergleich mit Ginseng resultiert von einem Stoff namens Saponin. Für diese ist vor allem die Ginseng-Wurzel bekannt, doch auch in Jiaogulan sind sie zahlreich vertreten. Sie verhelfen den Naturprodukten zu ihrer adaptogenen Wirkung. Adaptogene helfen unserem Körper, uns an das Auf und Ab im Alltag anzupassen. Die Besonderheit bei Jiaogulan: Die Pflanze enthält nicht nur Saponine, sondern auch Stoffe, aus denen der Körper diese selbst gewinnen kann. Somit zieht Jiaogulan, was den Gehalt an Saponinen angeht, mit Links an Ginseng vorbei. Und so bekommt die Pflanze schon wieder einen neuen Spitznamen: Frauenginseng.
In Asien daheim, in unserem Wohnzimmer zu Hause
Da sie sehr wenige Ansprüche an ihren Wuchsort stellt, können Sie Jiaogulan mühelos in Ihrem Zuhause ziehen – ebenso, wie wir es in unserem Laden tun. Platzieren Sie das Pflänzchen einfach an einem halbschattigen Plätzchen in einem nährstoffreichen Boden. Schon nach kurzer Zeit werden Sie kleinen, zarte und immergrüne Ästchen wachsen sehen. Diese erfreuen Sie das ganze Jahr über, selbst bei Temperaturen unter dem Nullpunkt. Dank ihres regen Wachstums können Sie die Kletterpflanze auch ganz hervorragend mit Ablegern vermehren.
Warum wir uns Jiaogulan ins Haus holen? Asiaten würden sich über diese Frage wahrscheinlich sehr wundern. Denn während Jiaogulan in unseren Breiten nicht als Lebensmittel nicht zugelassen ist, gilt die Pflanze in Asien als Grundnahrungsmittel. Schon in der Ming-Dynastie war sie bekannt. Auch in der TCM spielt sie eine wichtige Rolle. Der Titel „Kraut der Unsterblichkeit“ wird schließlich nicht jeder beliebigen Pflanze verliehen.
In Europa gewinnt das Kraut jedoch erst seit nicht allzu langer Zeit an Beliebtheit. Deshalb wurde sie von der EU als sogenanntes „neuartiges Lebensmittel“ eingestuft und unterliegt damit der Novel-Food-Verordnung. Wie wir Ihnen jedoch bereits anhand unserer Superfood-Tees gezeigt haben, müssen wir die Jiaogulan Pflanze trotzdem nicht aus unserem Zuhause verbannen. Wir ziehen sie einfach in unser DIY Kosmetikrepertoire um.
Jiaogulan als Beauty-Tipp
Wie bereits angedeutet, ist Jiaogulan als wertvolles Adaptogen in der Lage, unseren Körper in Balance zu bringen. Wenn sie das für den Körper kann, müsste es doch eigentlich auch bei der Haut funktionieren? Das tut es auch! Dass unsere Haut sich nicht in ihrer natürlichen Balance befindet, können wir ganz einfach an ihrem Zustand ablesen. Ist sie trocken, sensibel und spröde ist ihre Fähigkeit zur Regeneration geschwächt. Kämpfen wir mit öliger Haut, so ist die Talgproduktion ein wenig übermotiviert.
Wie Sie sehen: All diese Problemchen resultieren aus Über- und Unterfunktionen. Sie sind damit ein Hinweis darauf, dass unsere Haut nicht in ihrem natürlichen Gleichgewicht ist. Kontinuierlich oxidativem Stress, Temperaturumschwüngen und freien Radikalen ausgesetzt, wird es für sie ohne Hilfe schwer, wieder in Balance zu kommen. Deshalb helfen wir ihr sehr gerne mit wertvollen Naturprodukten dabei – und Jiaogulan ist eines davon. Für die Verwendung von Jioagulan in der Kosmetik gibt es unzählige Möglichkeiten. Wir haben großen Gefallen an diesen gefunden:
Entspannen mit Jiaogulan
Im ersten Teil unserer Superfood-Tee Reihe haben wir Ihnen bereits von Jiaogulan-Tee berichtet. Denn hierzu wird die Pflanze in ihrer Heimatregion traditionell verwendet. Auch wenn wir Jiaogulan wie vorgegeben nicht verzehren, ließen wir uns hiervon sehr gerne zum kreativen Einsatz des süßlichen Kräutertees inspirieren. Und so entdeckten wir das Jiaogulan Bad für uns. Wir können Ihnen dieses nur nochmals wärmstens ans Herz legen!
Reinigen mit Jiaogulan
Jiaogulan Tee eignet sich nur als Badezusatz; auch als Gesichtswasser ist er geradezu prädestiniert. Hierfür gießen wir zwei Teelöffel des Pulvers mit 200 Milliliter heißem, nicht kochenden Wasser auf und lassen es für circa 45 Minuten zugedeckt ziehen. Sobald das Wasser eine für uns angenehme Temperatur erreicht hat, tupfen wir es mithilfe eines Wattepads nach der Reinigung auf unser Gesicht. Damit die Haut die Wirkstoffe tief in sich aufnehmen kann, gönnen wir ihr anschließend eine kurze Ruhepause von fünf bis zehn Minuten. Das Pflegeritual schließen wir mit einer natürlichen Hautcreme ab – am besten selbst gemacht.
Pflegen mit Jiaogulan
Frische Jiaogulan Blätter sowie hochwertiges Jiaogulan Pulver in Rohkostqualität eignen sich auch hervorragend zur Herstellung eines nährenden Jiaogulan Öls. Wir schnappen uns hierfür eine Handvoll Blätter und hacken sie so klein wie möglich. Mit zwei bis drei Teelöffel Jiaogulan Pulver können wir diesen Schritt natürlich überspringen. Zusammen mit einem hochwertigen Olivenöl wandert unser Jiaogulan in ein steriles Glas. Dieses platzieren wir an einem warmen Ort. Nun ist Warten angesagt – und zwar ganze drei Wochen.
Nach der Ruhepause pressen wir das Öl ganz vorsichtig durch ein feinmaschiges Seihtuch in ein weiteres steriles Glas. Wir legen uns richtig ins Zeug, um auch den letzten Rest des wertvollen Öls aus unserem Jiaogulan zu kitzeln. Sobald wir wirklich jeden Tropfen aus Blättern oder Pulver gepresst haben, verschließen wir das Glas luftdicht. Das Jiaogulan Öl mischen wir sehr gerne ein- bis zweimal pro Woche in unsere Tagescreme oder das Alltagsshampoo, um diese in kraftvolle Pflege-Booster zu verwandeln.
Wir wünschen Ihnen viel gutes Gelingen!
Ihr Terra Elements Team
Bildnachweis: © emer - fotolia.com