
Ob Beautyfoods oder Superfoods, Adaptogene oder Vitalpilze: Wenn wir Ihnen die tollen Eigenschaften unserer effektiven Naturprodukte vorstellen, erwähnen wir häufig sogenannte Antioxidantien. Pflanzen, Wurzeln oder Algen, die diese zu bieten haben, begrüßen wir besonders gerne in unserem natürlichen Kräuterrepertoire. Warum? Sehen wir uns gemeinsam diese berühmt berüchtigten Teilchen an. So klärt sich diese Frage ganz von allein.
Oxidation und freie Radikale
Um zu verstehen, was Antioxidantien sind und wofür wir diese
benötigen, müssen wir einen Ausflug in den Chemieunterricht wagen. Kein Sorge –
allzu tief werden wir nicht einsteigen; wir benötigen lediglich ein paar
Basisinformationen als Grundlage. Als Wesen auf der Erde sind wir Teil eines
gigantischen Universums, in dem in jedem Bruchteil einer Sekunde unfassbar
viele Reaktionen stattfinden. Ob er will oder nicht ist auch unser Körper in
vielen dieser Abläufe mittendrin statt nur dabei.
Einer solcher Abläufe nennt sich Oxidation. In einem Chemielexikon
wird diese als chemische Reaktion beschrieben, bei der ein oxidierender Stoff
ein Elektron abgibt, das ein anderer aufnimmt. Während dieser Prozess meist als
Austausch zwischen Elektronen abläuft, verhält er sich bei Oxidantien als
Nehmen ohne Geben. Wir können uns den Vorgang in etwa so vorstellen: Ein
dreiblättriges Kleeblatt wäre gerne ein Glücksbringer. Hierfür benötigt er ein
weiteres Blättchen – und stiehlt sich dieses kurzerhand von einem
vierblättrigen Kleeblatt. Dieses möchte jedoch ebenso wenig mit drei Blättern
leben und bedient sich dementsprechend wiederum einem dritten Kleeblatt. Dieser
Kreis dreht sich nun weiter und weiter. Es wird eine Kettenreaktion ausgelöst,
die die Pflänzchen ganz schön stresst.
Wenn wir diese Metapher nun auf unseren Organismus
übertragen, wäre unser Körper die Wiese und unsere Zellen die Kleeblätter.
Währen die Pflänzchen jedoch individuell auf der Wiese leben, arbeiten die
Zellen unseres Körpers für dessen Funktionsfähigkeit eng zusammen. Wenn eine
solche Kettenreaktion also in unserem Körper ausgelöst wird, ist es gut
nachvollziehbar, dass unser Körper einer großen Belastung ausgesetzt wird.
Diese wird als oxidativer Stress bezeichnet. Ob unser Organismus hiervon
betroffen ist, erkennen wir an spürbaren Anzeichen von Schwäche. Müdigkeit,
fahle Haut, Ziehen und Zwicken an allen Ecken und Enden, entkräfte graue Zellen
sind beispielsweise Indizien für oxidativen Stress.
Wenn wir diese Hinweise wahrnehmen, sollten wir sie unbedingt
erst nehmen und handeln. Denn die Folgen dieser Belastung sind nicht zu
unterschätzen. Was wir tun können? Wir können zum Beispiel versuchen, so wenig
wie möglich in Kontakt mit den freien Radikalen haben, die die Oxidation
auslösen. Quellen für freie Radikale sind beispielsweise Abgase, synthetische
Inhaltsstoffe in Kosmetika, UV-Strahlung, stark verarbeitete Lebensmittel,
raffinierter Zucker und viele mehr. Diesen vollständig zu entkommen, ist in
unserer heutigen Gesellschaft jedoch quasi unmöglich. An dieser Stelle kommen
Antioxidantien ins Spiel.
Was sind Antioxidantien?
Wie es der Name schon sagt, wirken Antioxidantien Anti, also
gegen, die Oxidation. Anders als bei Vitaminen und Mineralien beispielsweise
handelt es sich dabei nicht um Substanzen, sondern vielmehr um die Eigenschaft
eines Stoffes, die ungewollte Reaktionen zwischen Radikalen und Zellen zu verhindern.
In unserem Kleeblattbeispiel wären Antioxidantien somit die Pflanzen, die
ständig neue Blätter produzieren und dem dreiblättrigen Pflänzchen deshalb
gerne eine abgeben können. Da es nun wieder vollbesetzt ist, muss es folglich
nicht weiter auf die Suche gehen und kann die anderen Pflänzchen in Ruhe
lassen. Die stressige Kettenreaktion ist somit unterbrochen und die Kleeblätter bleiben intakt.
Diese Eigenschaft haben insgesamt fünf Stoffgruppen:
Vitamine, vor allem C und E, mitunter die sekundären Pflanzenstoffe Flavonoide,
Anthocyane und Isoflavone, diverse Mineralien, Spurenelemente, davon vor allem
Selen und Zink, sowie Enzyme. Dass die Natur so viele Substanzen mit dieser
Eigenschaft ausgestattet hat, kommt uns sehr gelegen! Denn so können wir unserem
Körper möglichst viele Stoffe mit dieser Leistung zur Verfügung stellen.
Lieferanten sind beispielsweise frisches und regionales Obst und Gemüse, Nüsse
und Samen, hochwertige Öle und diverse Gewürze wie Ingwer.
Wie viele Antioxidantien in einem Lebensmittel zu finden
sind, verrät uns der sogenannte ORAC-Wert, kurz für Oxygen Radical Absorbance
Capacity. Die Faustregel besagt: Je höher der ORAC-Wert, desto stärker ist die
oxidative Fähigkeit des Naturprodukts. Welche Naturprodukte mit einem hohen
ORAC-Wert glänzen? Jede Menge! Auf der Liste finden sich Beeren, Gemüse, Pilze,
Kräuter, Gräser und vieles mehr. Leider können wir Ihnen nicht jedes einzelne
dieser Naturprodukte im Detail vorstellen. Einige wenige wollen wir Ihnen
jedoch keinesfalls vorenthalten. Diese sehen wir uns nun genauer an.
OPC
Dass wir OPC heute als natürliche Nahrungsergänzung
einnehmen, verdanken wir einem französischen Pharmakologen Namens Professor Dr.
Jacques Masquelier. Er entdeckte den Stoff in den 1940er Jahren beinahe
zufällig während Forschungsarbeiten. OPC ist die Abkürzung für Oligomere
Proanthocyanidine, die zu den Polyphenolen gehören.
Polyphenole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Und
wie wir heute gelernt haben, zählen diese zu der Gruppe der Antioxidantien. Und
da OPC hiervon jede Menge besitzt, gilt es als besonders wirksamer
Radikalfänger. Zu finden sind OPC in diversem Obst und Gemüse. Zu den
verlässlichsten Fundstätten zählen rote Traubenkerne und deren Schalen. Aus
diesen werden unsere OPC Kapseln gewonnen.
Acerola
Acerola ist eine Steinfrucht, deren natürlicher Ursprung auf
der mexikanischen Halbinsel Jukatan vermutet wird. Dank ihrer großen
Beliebtheit ist sie heute jedoch in vielen Ländern auf dem südlichen
amerikanischen Kontinent zu finden. Sie wächst dort an kleinen Bäumen –
beziehungsweise Sträuchern –, die an Straßenrändern, Berghängen und in
Flussnähe gedeihen.
Aufgrund ihrer kugeligen und roten Optik wird Acerola häufig
mit der bei uns heimischen Kirsche verglichen. Doch mit Ausnahme ihres äußeren
Erscheinungsbild hat sie mit dieser rein gar nichts gemeinsam. Auch geschmacklich
nicht. Denn während eine Kirsche süß schmeckt, hat Acerola ein eher säuerliches
Aroma. Wodurch sie sich dann auszeichnet? Klar Sache: Ihrem Vitamin C Gehalt!
Mit über 17 g pro 100 g versorgt sie unseren Körper mit einer außerordentlichen
Dosis des Vitamins mit antioxidativen Fähigkeiten.
Kürbiskerne
Als Kürbiskerne werden die Samen des Ölkürbises mit dem
hübschen Namen Cucurbita Pepo bezeichnet. Dank ihres würzigen Geschmacks
erfreuen sie seit Urzeiten in der Superfood Küche großer Beliebtheit. Hierzu
trägt auch ihre einfache Verwendungsweise bei: Dank einer Mutation sind die
Kerne seit langer Zeit natürlich schalenlos. Im Gegensatz zu vielen anderen
Nüssen und Samen müssen sie somit nicht geschält werden, sondern können direkt
verzehrt werden.
In Kürbiskernen stecken jede Menge hochwertige
Inhaltsstoffe. Besonders glänzen die kleinen Kernchen jedoch mit Zink: Über
sieben Gramm des Spurenelements stecken in 100 g der Samen. Ihren Platz in
unserem Vorratsschrank haben sie sich damit mehr als verdient – gerne auch in
doppelter Dosis. Denn wenn es Kürbiskernen an etwas nicht fehlt, sind es
Verwendungsmöglichkeiten. Zu unseren Favoriten zählt eine Sauce, die uns aus
der italienischen Küche bekannt ist. Worum es sich handelt und wie Sie diese
zubereiten? Sehen Sie selbst!
Unser Kürbiskern-Pesto
Mit einem Pesto im Kühlschrank sind wir für jede Situation
gewappnet, in denen sich der Hunger sich zu Wort melden, wir aber keine Zeit
für große Küchenexperimente haben. Ob Pasta, Quinoa oder Zoodles: Die würzige
Sauce verfeinert jedes Gericht im Handumdrehen!
Die Zutaten:
• 100 g Kürbiskerne
• 50 g Mandel Parmesan (wie Sie diesen zubereiten erfahren Sie hier)
• 50 ml Kürbiskernöl
• 50 ml Kokosöl
• 1 Bund Tulsi Basilikum
• 1 EL Tulsi Pulver
• 1 Prise Himalaya Salz
Die Zubereitung:
Wir reiben den Parmesan und waschen das Basilikum. Nun geben
wir alle Zutaten in den Mixer, wo sie sich zu einer homogenen Masse
zusammenfinden. Sobald der Mixer diese Aufgabe erfüllt hat, unterziehen wir das
Pesto noch einer letzten Geschmacksprobe und passen das Endergebnis mit
Gewürzen unserer Wahl an. Fertig!
Paranüsse
Wie es ihr Spitzname Brasilnuss verrät, haben Paranüsse ihren
natürlichen Ursprung in Brasilien. Dass wir sie heute als Paranuss kennen,
resultiert von der brasilianischen Hafenstadt Pàra, die im 17. Jahrhundert als
Ausgangspunkt für den Export der wertvollen Nüsse diente. Geerntet werden die
Nüsse in Brasilien Anfang des Jahres; exportiert werden sie hingegen das ganze
Jahr.
Die Paranuss aus ihrer harten Schale zu befreien, ist keine
leichte Arbeit. Warum sich die Mühe lohnt? Sie wartet mit einer geballten
Ladung an Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen auf uns. Am meisten
beeindruckt sie uns mit Selen, von dem sie über 100 mcg pro 100 g zu bieten
hat. Na, wenn das so ist, gönnen wir uns doch glatt die eine oder andere
Handvoll mehr.
Mandeln
Prunus dulcis, ist das nicht ein hübscher Name? Wir sind
ganz hin und weg von dem Klang. Noch größer wird unsere Begeisterung über
diesen Begriff, wenn wir uns ansehen, wem er seinen Namen gibt. Prunus dulcis
ist nämlich der botanische Name für die süße Mandel. Sie ist der Samen des
Mandelbaumes, der der Gattung Prunus angehört. Zu finden ist er vor allem im
Mittelmeerraum. Aber auch in Kalifornien, Vorder- und Zentralasien ist er
vertreten.
Seit 4000 Jahren kultiviert, zählt die Mandel heute zu den
beliebtesten Nüssen in Deutschland. Zu verdanken hat sie dies nicht nur ihrem
süßen Geschmack, sondern vor allem ihren inneren Werten. Neben jeder Menge
hochwertiger Inhaltsstoffe beeindruckt sie vor allem mit Vitamin E (circa 20 mg
pro 100 g), das mitunter zu den Antioxidantien zählt. Um dieses und alle anderen
Inhaltsstoffe aufnehmen zu können, sollten Sie die Mandel unbedingt in
Rohkostqualität verzehren.
Grünkohl
Vor allem wenn Sie im Norden Deutschlands wohnen, dürfte er
Ihnen ein Vertrauter sein: der Grünkohl. Das Wintergemüse, das der botanischen
Familie der Kreuzblütengewächse zugehörig ist, erfreut sich in Deutschland vor
allem in Küstennähe großer Beliebtheit. Und das, obwohl er sonst vor allem in
warmen Gebieten unserer Erde zu Hause ist. Im Alten Rom galt er sogar als
Delikatesse.
Grünkohl hat einen würzig-herben Geschmack und lässt sich
super in Salaten und grünen Smoothies verarbeiten. In der Rohkostküche ist er
besonders beliebt! In die Riege unserer liebsten Antioxidantien schafft es der
Kohl dank seines hohen Gehalts an Beta-Carotin. Von dem sekundären
Pflanzenstoff hat er pro 100 g über acht Milligramm zu bieten. In unseren
Speisen und Getränken heißen wir Grünkohl deshalb nur zu gerne willkommen!
Ein Speiseplan voller Antioxidantien – unsere Tipps!
Wir haben Ihnen nun einige Lebensmittel präsentiert, die unseren Körper mit antioxidativ wirkenden Inhaltsstoffen vor den Attacken freier Radikale schützen. Indem Sie diese in Ihren Speiseplan einbauen, sind Sie gut gewappnet. Was Sie sonst tun können?
1. Die Schale mitessen
Häufig verstecken sich die besten Inhaltsstoffe gut behütet unter der Schale von Obst und Gemüse. Anstatt diese in den Müll zu werfen, raten wir Ihnen deshalb unbedingt, diese zusammen mit dem Fruchtfleisch zu verzehren. Unser Motto: Waschen, Schneiden, Snacken!
2. Essen Sie im Einklang mit der Saison
Am meisten Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe ist in Obst und Gemüse zu finden, dass bis zur Reife am Baum oder unter der Erde wächst, frisch verzehrt wird und in natürlicher Umgebung gedeiht. Deshalb setzen wir auf Regional und Saisonal. Sollten wir keinen Zugriff zu den frischen Produkten haben, greifen wir auf schonend getrocknete Produkte zurück – ob als Rohkostsnack oder verarbeitet zu feinem Pulver für Smoothies und Speisen. Da diese ebenso bei optimaler Reife und geerntet wurden, stehen sie den frischen Exemplaren in Sachen innere Werte in nichts nach.
3. Verarbeiten Sie Ihre Lebensmittel schonend
Indem wir unser Gemüse bei niedrigen Temperaturen
verarbeiten oder roh verzehren, stellen wir sicher, dass uns keine hochwertigen
Inhaltsstoffe durch die Lappen gehen. Wir sind deshalb stets bemüht unsere
Lebensmittel vor hohen Temperaturen fernzuhalten.
Zusammenfassend halten wir fest: Antioxidantien sind
wertvolle Assistenten, die unseren Körper vor vielen Herausforderungen wappnen,
die im 21. Jahrhundert auf ihn warten. Indem wir ihm möglichst viele dieser
Helferlein an die Seite stellen, hat er eine effektive Ausrüstung, um diese mit
Bravour zu meistern. Ähnlich wie das Kleeblatt, das mit dem vierten Blättchen
zum Glücksbringer wird, verhelfen Antioxidantien unserem Körper zu einer harten
Schale, der unseren weichen Kern beschützt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken!
Ihr Terra Elements Team