Wenn bei uns im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, reift in den flachen Gebirgsgegenden im indischen Subkontinent die Amalaki Beere. Die indische Stachelbeere, besser bekannt als Amla, ist nicht nur aus dem Ayurveda nicht wieder wegzudenken.
Der Amla Baum und seine Beeren
Der Amla-Baum, umgangssprachlich auch als indische Stachelbeere bezeichnet, ist den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiacae) zugeordnet und wird botanisch als Phyllanthus emblica bezeichnet. Er wächst in tropischen und subtropischen Gebieten in Indien bis zu einer Höhe von 1400 Metern und ist in trockenen, sommergrünen Wäldern zu finden.
Klein, krumm und mit kahlen Zweigen könnte der Amla-Baum in den dichten Waldgebieten glatt übersehen werden. Doch besonders aufgrund seiner Frucht, der Amalaki Beere, fänden wir das viel zu schade. Schließlich hat der Amla-Baum es seiner Beere zu verdanken, dass er in seiner Heimat Indien als "göttliches Geschenk an die Menschheit" – und von uns als geniales Superfood – gefeiert wird.
Amalaki, die Amla Beere
Unsere auf den ersten Blick unscheinbare Lieblings-Beere wächst in Büscheln direkt an den kurzen Zweigen des akazienähnlichen Laubbaums. Auch wenn sie versucht, sich in den schmalen, gefiederten Blättern vor uns zu verstecken: Hellgrün bis -gelb in der Farbe, kuglig in der Form und mit vertikalen Streifen verziert, ist sie an den fahlen Ästchen nicht zu übersehen. Pech gehabt, liebe Amla!
Damit bei der Ernte auch ganz bestimmt jede einzelne der wertvollen Beeren erwischt wird, werden die Amla-Beeren auch heute noch traditionell von Hand geerntet. Bei ihrer Reife im Herbst schmecken sie vorwiegend säuerlich und bitter; auch wenn sie als eine von nur drei existierenden Pflanzen eigentlich fünf der sechs Geschmacksrichtungen aufweist (sauer, süß, bitter, adstringierend, scharf).
Die Amla-Beere ist reich an Nähr- und Mineralstoffen und wird vor allem dank ihres außergewöhnlichen Vitamin-C-Gehalts geschätzt. 100g frische Amla-Beeren liefern circa 600 bis 900 mg Vitamin C. Als kraftvolles Antioxidans und Lieferant wertvoller Vitalstoffe werden ihr eine ganze Reihe positiver Effekte nachgesagt. Mit ihren vielseitigen Wirkungen ist die Amla-Beere aus der natürlichen Kräuterkunde nicht wegzudenken - ebenso wenig wie aus unserem Superfood-Repertoire oder aus dem Ayurveda, wo sie ein zentrales Lebensmittel darstellt.
Amalaki im Ayurveda
In der Kräuterlehre gilt die Amla-Beere als heilige Frucht, als Frucht für Jugend und Schönheit. Denn ayurvedischen Schriften zur Folge wuchs der Amla-Baum aus Tränen des Schöpfergottes Braham und ist der Legende nach der erste Baum der Schöpfung. Amalaki genießt große Wertschätzung als wertvolles Stärkungs- und Verjüngungsmittel, im Ayurveda Rasayana genannt, da die Beere alle drei Lebensenergien Vata, Pitta und Kapha (im Ayurveda als Dosha bezeichnet) ausgleicht. Sie ist in zahlreichen ayurvedischen Präparaten enthalten, darunter Chyawanprash, ein ayurvedisches Rasayana gegen Frühjahrsmüdigkeit und Herbstblues, und die Kräutermischung Triphala.
Wie Sie sehen: Im Ayurveda möchte man nicht auf Amalaki verzichten. Uns geht es hier nicht anders. Glücklicherweise kann Amalaki jedoch ganz leicht in verschiedenste Leckereien integriert werden. Damit Sie gleich loslegen können, zeigen wir Ihnen drei Vorschläge. Denn in Form unseres Amalaki Pulvers gelingen verschiedenste Amla-Küchenexperimente im Handumdrehen.
Unser Amalaki Smoothie
Höchste Zeit uns für die winterlichen Strapazen zu wappnen! Eine effektive und dazu noch leckere Möglichkeit hierfür ist dieser Superfood-Frühstücks-Smoothie.
Was wir benötigen:
• 1 Tasse Papaya (alternativ können Sie auch eine Tasse Ananas oder drei Kiwi verwenden)
• 1 TL Amalaki Pulver
• 1 halbe Tasse frische Beeren
• 1 Hand Blattgemüse (beispielsweise Spinat, Grünkohl oder Petersilie)
• 1 TL Kokosöl
• 1 gehäufter TL Kürbiskerne
• Milch nach Belieben
Wie wir vorgehen:
Wir schneiden die Früchte und das Blattgemüse in grobe Stückchen und geben alles zusammen mit Amalaki Pulver, Kokosöl und Kürbiskernen in den Mixer. Wir befüllen den Becher mit Milch, bis circa zwei Drittel des Inhalts bedeckt ist. Anschließend pürieren wir die Masse, bis sie eine cremige Konsistenz erreicht hat.
Amalaki Zitronen Peeling
Im Sommer war unsere Haut jeder Menge UV-Strahlung ausgesetzt – wie sehr sie darunter leiden musste, sehen wir jetzt in Form abgestorbener Schüppchen. Von diesen können Sie sich ganz leicht mit einem erfrischenden Amalaki Zitronen Peeling verabschieden.
Was wir benötigen:
• 2 TL Amalaki Pulver
• 1 TL Zitronensaft
• 1 TL Kokosblütenzucker
Wie wir vorgehen:
Wir mischen Amalaki Pulver mit Kokosblütenzucker bis ein homogenes Pulver entsteht und verrühren es mit Zitronensaft zu einer sämigen Masse. Das Peeling massieren wir anschließend in kreisenden Bewegungen auf Gesicht und Dekolleté ein und lassen es 10 – 15 Minuten einwirken. Fertig!
Amalaki Haar-Kur mit Honig und Joghurt
Antioxidantien können beschädigte Haarzellen reparieren und gesunde Zellen vor potentiellen Schädigungen schützen. Dank ihres hohen Anteils an Antioxidantien wird Amalaki deshalb gegen Haarbruch und Spliss eingesetzt, gerne in Form nahrhafter Kuren.
Was wir benötigen:
• Amalaki Pulver
• Honig
• Joghurt
Im Verhältnis 2 : ½ : ½
Wie wir vorgehen:
Wir geben die Zutaten in eine Schüssel und vermischen diese zu einer cremigen Paste. Diese geben wir vom Ansatz bis in die Spitzen ins Haar und massieren die Creme anschließend für circa fünf Minuten in die Kopfhaut. Sobald die Paste beginnt zu trocknen, spätestens jedoch nach einer halben Stunde, waschen wir die Kur mit einem milden Shampoo aus.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachmachen!
Ihr Terra Elements Team
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