
Als eine der wichtigsten Pflanzen in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde hat Fo-Ti unsere vollste Aufmerksamkeit verdient – und genau die wollen wir dem vielblütigen Knöterich, dem sogenannten Polygonum multiflorum, heute schenken. Botanisch hört das Gewächs auf den Namen Fallopia multiflora, in Asien wird es He Shou Wu genannt. Was sich dahinter verbirgt? Viele Legenden und eindeutige Hinweise auf seine Wirkung. Wir nehmen Fo-Ti unter die Lupe!
He Shou Wu und die schwarzen Haare
Einer chinesischen Legende nach war es einmal ein Mann, dem das
Leben im Alter von 60 Jahren große Mühe bereitet. Als er schließlich auf eine
vielversprechende Pflanze stößt, ändert sich dies schlagartig: Nach der Selbsttherapie
erreicht er ein stolzes Alter von über 130 Jahren. Er sprüht nur so vor
Vitalität und zeugt in seiner zweiten Lebenshälfte sogar vier Kinder. Bis zu
seinem letzten Tag strahlen seine Haar in glänzendem Schwarz. Diese Pflanze,
auf die der Mann mit den schwarzen Haaren gestoßen sein soll, ist Fo-Ti. In Asien
wird das Gewächs daher auch He Shou Wu genannt. Übersetzt steht dieser Name für
„Der Mann mit den schwarzen Haaren“.
Die über vier Meter hochrankende Kletterpflanze ist in
China, Vietnam, Korea und Taiwan beheimatet. In freier Natur kommt sie außerdem
in Japan vor. Da sie relativ unempfindlich an ihren Wachtsumsort ist, kommt sie
als Zierpflanze auch in europäischem Klima vor. Im Eigenheim können Sie Fo-Ti ebenso
mühelos ziehen. Alles was die Pflanze benötigt, ist einen feuchter Boden, einen
halbschattiger Standort und gemäßigte Temperaturen. Gegen ein bisschen Platz
zum Ausbreiten und eine Rankhilfe hat sie ebenso nichts einzuwenden. Sind diese
Voraussetzungen erfüllt, beginnen die Samen schon nach kurzer Zeit zu keimen. Sobald
sich der Sommer zu Ende zeigt, sprießen an den verzweigten Stämmen zwischen den
herzförmigen Blättern weiße, zwittrige Blüten.
Im Fortlauf des Herbstes neigt sich die Blütezeit
schließlich zu Ende und die Reife der Samen beginnt. Diese können Sie wunderbar
zur Anzucht einer neuen Pflanze verwenden. Auch als Snack für zwischendurch
oder als Zutat in Speisen eignen sie sich ganz hervorragend. Die sattgrünen
Blätter des Fo-Ti können Sie gleich dazu packen. Mit Einbruch der kalten
Temperaturen verabschieden sich auch die Blätter in den Winterschlaf und wir
widmen uns dem Teil der Pflanze, der wohlig warm unter der Erde ruht: der
Wurzel. Diese ist der Teil, der in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde
zum Einsatz kommt.
Fo-Ti in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde
Etwa vier Jahre nach der Anzucht des He Shou Wu ist die
Wurzel einsatzbereit. Da sie doch sehr hart und störrig ist, wird sie meist zu
Pulver verarbeitet. Fein vermahlenes Fo-Ti Pulver eignet sich wunderbar zur
Zubereitung eines wohltuenden Aufgusses. Wie Sie dabei vorgehen? Übergießen Sie
etwa zwei Teelöffel Fo-Ti Pulver mit einem Liter heißem Wasser und lassen Sie
den Sud circa 20 Minuten ziehen. Gemäß der traditionellen chinesischen Medizin
wird dieser Tee gerne morgens eingenommen – am besten direkt nach dem Aufstehen
für einen motivierten Start in den Tag.
Genau hierfür wird Fo-Ti nämlich in der Naturkunde
eingesetzt: für Vitalität, Frische und Energie. Auch zum Anti-Aging erfreut sich
die Pflanze großer Beliebtheit. Wie die Legende des Mannes mit den schwarzen
Haaren bereits vermuten lässt, gilt Fo-Ti darüber hinaus als Geheimtipp für die
natürliche Hautpflege. Diese Wirkung hebt die traditionelle chinesische Kräuterkunde
besonders hervor. Wie wir uns diesen Effekt vorstellen können? Frauen sollen
sich über festes Haar, Männer über reges Wachstum und beide Geschlechter über
langanhaltenden Farbglanz freuen dürfen. Zusammenfassend wird Fo-Ti oder He Shou
Wu in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde als vielseitiges
Stärkungsmittel eingesetzt. Der Geschmack der Wurzel gilt in der Naturkunde als
bitter und süß.
Der bittere Geschmack entfacht im Organismus das Feuer
Bittere Naturprodukte sind dem Element Feuer und dem Sommer
zugeordnet. Indem sie diese Pflanzen mit ihrer vollen Kraft bestrahlt, hilft
die Sonnen ihnen mit ihrer Wärme auf den letzten Schritten beim Wachstum. Dementsprechend
geht die traditionelle chinesische Kräuterkunde davon aus, dass auch der
bittere Geschmack unserem Organismus bei einer der letzten Phasen des
Verstoffwechselns unserer Lebensmittel unterstützt – bei der Verdauung.
Indem wir unsere Speisen mit bitteren Naturprodukten anreichern,
stellen wir Leber und Nieren Assistenten zur Seite. Welche das sind? Zur
bitteren Kategorie zählt die traditionelle chinesische Medizin zum Beispiel zahlreiche
Obst- und Gemüsesorten wie Spargel, Rukola, Artischocken und Auberginen sowie Grapefruit
und Quitten. Auch einige Getränke, allen voran Kräuter- und Grüntees, sind
dieser zugeordnet. Als Paradebeispiele bitterer Lebensmittel gelten Gewürze.
Hiervon kennt die traditionelle chinesische Kräuterkunde jede Menge; darunter Kurkuma,
Salbei, rohes Kakaopulver, Rosmarin und Thymian.
Süße Lebensmittel zur Entspannung
Von Natur aus süße Lebensmittel ordnet die traditionelle
Kräuterkunde dem Element Erde zu. Der Geschmack gilt als entspannend,
harmonisierend und befeuchtend. So sollen diese Lebensmittel das Qi aufbauen.
Verspüren wir also die Lust auf Süßes, zeigt uns der Organismus, dass unser
Energiefluss aus seinem optimalen Gleichgewicht geraten ist. Um dieses wiederherzustellen, gibt uns die
traditionelle chinesische Kräuterkunde eine umfassende Liste an Lebensmitteln
mit süßem Geschmack an die Hand.
Hierzu zählen mitunter diverse Getreidesorten wie Hafer, Mais und Gerste. An Gemüsen fallen beispielsweise Erbsen, Kartoffeln, der Shittake Pilz und die Yams Wurzel in diese Kategorie. Süße Obstsorten sind unter anderem Maulbeeren, Bananen, Papaya und die Wassermelone. Gewürzt wird mit Zimt und Vanille, getrunken werden vor allem Fencheltee und Obstsäfte. Wenn wir uns diese Listen so ansehen, klingt die Sammlung doch schon fast nach einem leckeren Rezept, finden Sie nicht?
Bittere und süße Rezepte mit Fo Ti
Wir haben unseren
Kochlöffel schon griffbereit und sind bereit für eine neue Superfood Kreation.
Alles, was wir hierfür noch brauchen, sind passende Rezepte. Das lassen wir uns
nicht zweimal sagen!
Bunter Rote Beete Salat mit Artischockendip
Chicorée, grüner Salat, Endivien und Feldsalat: Der bitteren
Kategorie ordnet die traditionelle chinesische Kräuterkunde eine ganze
Bandbreite an Salaten zu. Passend zum Sommer bereiten wir uns deshalb einen
bunten Sommersalat zu. Der Hauptakteur dabei ist eines unserer liebsten Wurzelgemüse:
die rote Beete.
Was wir benötigen:
Für den Salat
• 1 Handvoll Feldsalat
• 1 Handvoll Endiviensalat
• Einige Blätter Chicorée
• 2 Rote Beeten
• 100g grüne Oliven
• Frische Kräuter (Rosmarin, Thymian, Basilikum und Oregano)
• 1 EL Apfelessig
• 1 EL Moringa Öl
• 1 gestrichener TL Fo-Ti Pulver
• Pfeffer
Für den Artischockendip
• 4 Artischockenherzen
• 1 unbehandelte Zitrone
• 1 Handvoll frische Petersilie
• 1 Prise edelsüßes Paprikapulver
• Feines Himalaya-Salz
• Pfeffer
Wie wir vorgehen:
Zum Auftakt bereiten wir unsere Artischocken für die
Verarbeitung zu einem cremigen Dip vor. Hierfür geben wir das ganze Gemüse in
einen Topf mit heißem Salzwasser, wo sie etwa 30 Minuten dämpfen dürfen.
Die Basis bereiten wir uns aus unseren Lieblingssalaten zu.
Die von uns vorgestellten sind lediglich unsere Auswahl. Greifen Sie gerne zu
anderen Sorten, falls Sie diese bevorzugen. Alle Blätter trennen wir vom Struck,
waschen sie sorgfältig und drapieren sie auf unserem Teller. Nachdem wir die
Rote Beete grob geschnitten haben, gesellt sich auch diese dazu. Ebenso wie die
Oliven.
Nun widmen wir uns dem Dressing. Hierfür waschen wir unsere
frischen Kräuter und hacken sie grob. Auch hier gilt: Die von Ihnen bevorzugte,
ist die richtige Wahl. Unsere Kräuter geben wir zusammen mit Apfelessig, Fo-Ti
Pulver und Moringa Öl in eine Schale. Zusammen mit einer Prise Pfeffer und Salz
rühren wir den Mix gut durch und geben ihn auf den Salat. Fertig!
Zum Salat genießen wir einen selbstgemachten Artischockendip.
Für diesen lösen wir zunächst die Herzen aus unseren gegarten Artischocken und
pressen den Saft aus einer Hälfte der Zitrone. Den Saft, die Artischockenherzen
und alle Gewürze verwandeln wir nun im Mixer in eine feine Creme. Zum Verfeinern
reiben wir die Schale der zweiten Zitronenhälfte hinzu. Zum Dippen eignen sich
Gemüsesticks sowie Roggengebäck.
Für ein sommerliches Mittagessen mit jeder Menge bitteren
Lebensmitteln sind wir damit bestens ausgestattet. Falls uns zwischendrin der
kleine Hunger nach etwas Süßem packt, greifen wir am liebsten zu einem Smoothie.
Auch dieser gelingt wunderbar mit unserem Fo-Ti Pulver.
Spirulina Fo-Ti Smoothie
Ob Frühstück oder Nachmittagstief: Dank Banane, Avocado und
einer geballten Ladung pflanzlichem Protein ist dieser Mix ein toller
Sattmacher für spontane Hungeranfälle.
Was wir benötigen:
• 1 Banane
• 1 Avocado
• 1 TL Fo-Ti Pulver
• 1 gestrichener TL Spirulina Pulver
• 1 EL Erbsenprotein Pulver
• 1 Handvoll Feldsalat
• 250ml Kokoswasser
Wie wir
vorgehen:
Wir schälen die Banane, waschen den Feldsalat und befreien
Avocado von Schale und Kern. Unser Obst und Gemüse geben wir zusammen mit Fo-Ti,
Spirulina und Erbsenprotein Pulver in den Mixer. Fehlt nur noch etwa ein Schuss
Kokoswasser und schon darf der Mixer zeigen, was er kann. Sobald die Zutaten
beginnen, sich in eine homogene Masse zu verwandeln, geben wir bei Bedarf den
Rest des Kokoswassers hinzu. Unseren Spirulina Fo-Ti Smoothie genießen wir am
liebsten eisgekühlt.
Unser Tipp: Indem Sie die Banane vor dem Pürieren ins
Gefrierfach legen, wird der Smoothie wunderbar cremig.
Fo-Ti Protein Shake
Vor allem nach dem Sport freuen sich unsere Muskeln über
eine extra Dosis Proteine. Auch unser Haar kann diese nur zu gut gebrauchen. Damit
sie bestmöglich von unserem Smoothie profitieren, reichern wir unseren veganen
Protein Shake mit Fo-Ti Pulver an.
Was wir benötigen:
• 1 Birne
• 2 EL Hanfprotein Pulver
• 1 Avocado
• 1 TL Kokosöl
• 1 halbe Gurke
• 2 TL gemahlene Leinsamen
• 2 Bund Petersilie
• 250ml Kokosmilch
• 1 gestrichener TL Fo-Ti Pulver
Wie wir vorgehen:
Wir bereiten unser Gemüse fürs Pürieren vor: Waschen, schälen,
schneiden und ab in den Mixer damit. Hinzu kommen Fo-Ti und Hanfprotein Pulver sowie
Kokosöl. Die Leinsamen zermahlen wir grob im Mörser und geben sie ebenso in
unser Gefäß. Die Kokosmilch lassen wir wie gewohnt nach und nach zu unserem Mix
fließen – so lange, bis wir mit der Konsistenz zufrieden sind.
Zum Verfeinern unseres veganen Proteinshakes mit Fo-Ti eignen
sich natürliche Süßungsmittel. Wunderbar geeignet sind beispielsweise Kokosblütenzucker,Stevia, Yacon oder Lucuma Pulver. Aber auch eine getrocknete Dattel oder ein
Löffel Nussmus erfüllen diesen Zweck mit Bravour.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Ausprobieren und
Entdecken!
Ihr Terra Elements Team
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