Ein leichtes Tagesmakeup ist eine tolle Möglichkeit, um den Teint im Laufe des Tages voller Frische erstrahlen zu lassen – und das ganz heimlich still und leise. Das Gesicht wird dabei meist in vier Schritten bearbeitet: zunächst der Primer als Grundlage, anschließend die Foundation sowie ein Concealer zum Abdecken gefolgt vom Puder zum Festigen und schließlich farblichen Akzenten für die Extraportion Frische. Diese generieren Rouge in fröhlichen Farben und ein Bronzer in Brauntönen. Da die beiden Produkte jedem Makeup den letzten Schliff verleihen, möchten wir keinesfalls auf sie verzichten. Deshalb mixen wir uns Rouge und Bronzer selbst!
Rouge und Bronzer für Frische und Strahlen
Bereits im alten Ägypten waren sich Beautyqueens einig: Ein bisschen Farbe im Gesicht kann nicht schaden. An fertige Kosmetika, wie wir sie heute kennen, war natürlich noch lange nicht zu denken. Um ihrem Teint trotzdem zu Frische und Strahlen zu verhelfen, bedienten sie sich am prächtigen Farbspektrum der Natur. Mithilfe roter und brauner Erdpigmente sorgten sie für Highlights im Gesicht. Auch im Mittelalter erfreut sich diese Methode des „Schminkens“ großer Beliebtheit. Verwendung fanden zu dieser Zeit unter anderem natürliche Färbemittel wie rote Beete, um dem Gesicht zu einem erfrischten Strahlen zu verhelfen.
Was die Frauen mit diesem Vorgehen praktizierten, kennen wir heute als Konturieren – im Englischen „Contouring“. Mithilfe von Rouge in frischen Tönen und Bronzer in dezenten Braunnuancen verhelfen wir unserem Gesicht zu Frische und Struktur. Einzelne Gesichtspartien werden hervorgehoben, während andere in den Hintergrund treten. So können wir gezielt Akzente in unserem Gesicht setzen und so für eine frische Ausstrahlung sorgen. Das Ziel: ein gesund strahlender Teint wie er unser Gesicht nach einem Winterspaziergang oder dem Sonnenbad ziert.
Während Schönheitsexpertinnen viele Jahrtausende lang ihre Beauty-Quellen in der Natur fanden, ist es für uns heute selbstverständlich, unsere Kosmetika im Einzelhandel zu finden. Schade eigentlich – denn wieso Produkte mit oftmals fragwürdigen Zutaten verwenden, wenn die Natur uns die Rohstoffe direkt auf dem Silbertablett serviert? Ebenso wie Cremes, Peelings und Masken gelingen nämlich auch natürliche Makeup-Klassiker in der DIY-Variante. Einen ersten Beweis liefert dieser Beitrag, in dem wir Ihnen gezeigt haben, wie Sie Ihr natürliches Augenmakeup ganz leicht selbstmachen können. Heute gehen wir einen Schritt weiter und präsentieren Ihnen unser DIY für Rouge und Bronzer.
Rouge und Bronzer: Daten und Fakten
Bevor wir uns ansehen, wie wir Rouge und Bronzer selbstmachen, nehmen wir die Kosmetika unter die Lupe. Als Rouge wird ein Produkt in Rot- oder Orangetönen bezeichnet, das dem Gesicht zu Frische und Ausstrahlung verhelfen soll. Der Name ist abgeleitet vom französischen Wort für Rot – rouge. Aufgetragen wird das Produkt auf den Wangenknochen. Um den perfekten Punkt zu finden, sehen Sie am besten in den Spiegel und ziehen Ihre Mundwinkel nach oben. Nun wird der Wangenknochen erkennbar. Auf diesem setzen Sie mithilfe der Finger oder dem Pinsel an und verblenden das Produkt in Richtung der Schläfen.
Um unsere Gesichtszüge hervorzuheben, verwenden wir anschließend einen Bronzer. Dieser wird eine Nuance dunkler als die Hautfarbe ausgewählt und auf den sogenannten Sonnenterrassen aufgetragen. Als solche werden die Stellen im Gesicht bezeichnet, die in der Sonnen als erste Farbe annehmen. Welche das sind? Die Nase, die Stirn und die Schläfen zählen beispielsweise zu diesen Partien. Um zu verhindern, dass das Gesicht am Ende gestreift wirkt, sollten Sie den Ton auf keinen Fall zu dunkel auswählen und gut verblenden. Hierfür eignen sich – je nach Formulierung – die Finger oder ein Pinsel.
Rouge und Bronzer sind in zwei Formulierungen erhältlich: Creme und Pulver. Dank seines leichten Tragegefühls bietet sich das Pulver vor allem im Alltag an. Mattierend ist es zudem optimal für glänzende Haut geeignet. Aufgetragen wird das Pulver für Gewöhnlich mit dem Pinsel. Sollten Sie gerade keinen zur Hand haben, erfüllen auch die Finger ihren Zweck. Eine Creme ist die richtige Wahl, wenn ein langer Halt gewünscht ist. Da es in die Haut eindringt, ist es auch Stunden nach dem Auftragen noch in Form. Da es Feuchtigkeit spendet, wird die Haut zudem vor Austrocknen bewahrt. Für die Applikation eignen sich die Finger am besten.
So machen wir Rouge und Bronzer selbst
Für die natürlichen Kosmetika in Pulverform herzustellen, benötigen wir lediglich zwei Zutaten:
1 EL Pfeilwurzstärke zur Stabilisierung der Mischung
1 EL Superfood Pulver für die Farbe
Diese werden lediglich in einer Schale vermischt und anschließend wie bereits erläutert aufgetragen. Fertig! Sollte das Ergebnis zu „gestreift“ wirken, können Sie den Farbtupfer ganz leicht mithilfe eines farblosen Puders verblenden.
Sie hätten gerne ein Cremeprodukt? Dann fügen Sie der Mischung zusätzlich einen Teelöffel Kokosöl hinzu.
Je nach gewünschter Farbintensität können Sie dieses Verhältnis nach Belieben anpassen. Falls Sie die Farbe gerne etwas zarter hätten, halbieren Sie einfach die Dosis. Kleiner Tipp: Arbeiten Sie sich am besten Schrittweise voran, sodass Sie am Schluss ein für Sie perfektes Ergebnis erzeugen.
Welches Superfood Pulver sich für Sie eignet, erkennen Sie ganz leicht anhand Ihres individuellen Hauttyps.
Pink für helle Haut
Um helle Haut dezent aber deutlich zum Strahlen zu bringen, sind zarte Töne gefragt. Ein leicht rosiges Pink eignet sich hierfür am besten.
Ihr Beautyfood: Cranberry Pulver
Cranberry, zu Deutsch „Großfruchtige Moosbeere“ ist botanisch eine Verwandte zu den Heidelbeeren. Beide Früchte gehören der Familie der Heidekrautgewächse an. Zu finden ist die kleine rote Beere an immergrünen Zwergsträuchern, die ganz tief am Boden kriechen. Der natürliche Ursprung der Pflanze liegt in Nordamerika. Doch da sie wenig Ansprüche an ihren Wuchsort stellt, ist sie heute weltweit zu finden. Nicht nur aufgrund ihrer intensiv roten Farbe und ihres süß-säuerlichen Geschmacks sind wir hierüber überaus dankbar. Dank ihrer tollen Inhaltsstoffe ist die sogenannte Kranbeere ein echtes Superfood.
Beeren für warme Haut
Ist ihre Haut bereits leicht gebräunt oder von Natur aus einen Tick dunkler, so können Sie bereits etwas tiefer in die Farbkiste greifen. Besonders schmeichelhaft für warme Hauttypen sind zarte Beerenfarben.
Ihr Beautyfood: Maqui Pulver
Optisch erinnert die kleine, blaue Beere sehr stark an Heilbeeren, doch in Sachen Antioxidantien stellt sie unser heimisches Superfood in den Schatten: die Maqui Beere. Die auch als chilenische Weinbeere bekannte Frucht ist im südamerikanischen Dschungel heimisch und zählt botanisch zur Familie der Ölfruchtgewächse. Im Speiseplan der einheimischen Bevölkerung spielt Maqui eine wichtige Rolle. Warum? Einerseits dank ihres genialen Geschmacks, andererseits dank ihrer beeindruckenden Inhaltsstoffe. Wir für unsren Teil schätzen Sie außerdem für ihren dunklen Beerenton, der ihr einen Platz in unserem DIY Rouge sichert.
Koralle für den dunklen Hauttyp
Ihr Gesicht erstrahlt mit dem typischen „von der Sonne geküssten“ Look? Dann sind Korallentöne Ihre Farblandschaft! Sie bilden das perfekte Pendant zu sonnengebräunter Haut.
Ihr Beautyfood: Goji Pulver
In der traditionellen chinesischen Kräuterkunde ist schon seit Jahrtausenden die Rede. Seit sie vor knapp Zweihundertjahren von Europäern entdeckt wurde, erfreut sie sich auch in unseren Breiten großer Beliebtheit. Wissen Sie, von welcher Frucht wir sprechen? Richtig, von der Goji Beere. Die im Deutschen auch gemeiner Bocksdorn und chinesische Wolfsbeere genannte Frucht ist ein Familienmitglied der Nachtschattengewächse. Botaniker nennen sie als Lycium barbarum. Die kleine rote Beere wächst an bis zu drei Meter hohen Büschen. Auch wenn sie weltweit zu finden ist, gelten Goji Beeren aus Tibet als qualitativ besonders hochwertig.
Pfirsich für die gelbstichige Haut
Bei der Auswahl von Makeup wird zwischen gelb- und rotstichiger Haut unterschieden. Während rötliche Haut mit rosa Rouge perfekt bedient ist, wirken sie bei gelbstichiger Haut oftmals deplatziert. Die bessere Alternative: Pfirsichtöne.
Ihr Beautyfood: Mangostan Pulver
Auch wenn der Name es durchaus vermuten ließe: Mit der Mango hat die Mangostan, der sogenannten Königin der Früchte, rein gar nichts gemein. Die auch als Mangosteen oder Mangostin bekannte Frucht ist klein, kugelig und braun. Erkennbar ist sie an ihren hübschen Blättern an der Spitze. Zu finden ist die Mangostan in vielen Ländern entlang des 20. Breitengrades. Bei den hiesigen Temperaturen zwischen vier und 38 Grad Celsius findet sie optimale Wachstumsbedingungen. Während viele Früchte mit ihrem Fleisch glänzen, hat die Mangostan ein weiteres Ass im Ärmel: ihre Rinde. In ihr stecken die vielen hochwertigen Inhaltsstoffe, die der Frucht zu ihrem Spitznamen als „Königin der Früchte“ verhalfen. Deshalb sind es auch die Rinden, die für unser Mangostan Pulver fein vermahlen werden.
Highlights mit unserem DIY Bronzer
Für einen selbstgemachten Bronzer eignen sich jegliche Naturprodukte in Brauntönen. Nachdem wir einige Experimente durchgeführt haben, haben wir diese zwei als unsere Favoriten identifiziert.
Intensive Kontur mit rohem Kakaopulver
Es schmeckt super, glänzt mit genialen Inhaltsstoffen und hat sogar das Zeug zum Beautyfood: Rohkakao ist wahrlich ein Superfood! Da sich bereits unsere Vorfahren dieser Qualitäten bewusst waren, wird roher Kakao seit Jahrtausenden hochgeschätzt. Er gilt als „Speise der Götter“ sowie als „Superfood der Zukunft“. Verwendung findet die rohe Kakaobohne sowohl vermahlen als Pulver als auch pur und verarbeitet zu rohen Kakaonibs. Während sich die ganze Bohne wunderbar zum Snacken eignet, greifen wir auf das Pulver unter anderem bei unseren DIY Kosmetika zurück. Kosmetik, die gut aussieht und super schmeckt? Was will man mehr….
Moderate Akzente mit Ceylon Zimt
Seit er im 14. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde, ist er aus unserem Gewürzregal nicht wegzudenken: aromatischer Zimt. Ebenso wie auch roher Kakao glänzen die Rinden gleichzeitig mit einem tollen Geschmack sowie mit beeindruckenden Inhaltsstoffen. Jedoch ist zweimal hinsehen gefragt – denn Zimt ist nicht gleich Zimt. Beim Kauf Ihrer Zimtprodukte sollten Sie unbedingt zur Sorte Ceylon Zimt reifen. Diese gilt als der qualitativ hochwertigste, der echte Zimt. Er wird aus den Rinden des Baumes Cinnamomum verum gewonnen und ist botanisch ein Angehöriger der Familie der Lorbeergewächse. Seinen natürlichen Ursprung hat der Baum in Sri Lanka. Da die Insel früher als Ceylon bezeichnet wurde, trägt die Sorte heute den Namen Ceylon Zimt.
Wie Sie sehen: Wir benötigen weder viele Utensilien noch viel Zeit, um unsere Haut ganz natürlich zum Strahlen zu bringen. Und wenn es der Teint schon so schön vormacht, bleibt dem Gemüt eigentlich gar nichts anderes mehr übrig, als es diesem gleich zu tun.
Wir wünschen Ihnen ganz viel Spaß beim Nachmachen!
Ihr Terra Elements Team
Kleiner Ausblick
Sie finden ebenso großen Gefallen am Makeup Selbermachen wie wir? Dann bleiben Sie unbedingt dran! Nachdem wir uns mit den Augen und unseren Wangen beschäftigt haben, werden wir uns in Kürze mit unserem Gesicht beschäftigen und Ihnen zeigen, wie Sie sich ganz natürlich ein ebenmäßiges Hautbild zaubern. So viel sei bereits verraten: Die Grundierung gelingt ebenso einfach wie die beiden DIY Kosmetika, die wir Ihnen heute vorgestellt haben.