
Von der chinesischen Provinz Ningxia hat sie es im Laufe ihrer mittlerweile knapp 5000-jährigen Vergangenheit bis zu uns ins ferne Europa geschafft: die Goji Beere. Auch wenn wir überglücklich über diese Leistung sind, hätten wir ehrlich gesagt gar nichts anderes erwartet. Eine Frucht, die so viel zu bieten hat und so vielfältig eingesetzt werden kann, muss einfach in aller Munde sein – im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Goji Beere in der Natur
Die Goji Beere, die im Deutschen auch als gemeiner Bocksdorn
und chinesische Wolfsbeere bezeichnet wird, ist botanisch ein Familienmitglied
der Nachtschattengewächse. Im Fachjargon ist sie als Lycium barbarum bekannt.
Die Beere wächst an bis zu drei Meter hochwachsenden Büschen. Anspruchslos an
ihre Wuchsbedingungen, fühlt sie sich in nahezu jedem Klima wohl. Warum wir
aber trotzdem ganz genau auf ihre Herkunft achten sollen, werden wir uns in
wenigen Augenblicken ansehen. In der warmen Jahreszeit sind die langen,
bogenförmigen Triebe der Büsche von gräulich-grünen Blättern bewachsen. Farbliche
Abwechslung vom Grün bekommt der Strauch etwa ab August, wenn die Goji Beere mit
ihrer Reife beginnt.
Im Laufe der fortschreitenden Herbstzeit verwandelt sich die
Frucht von einer orange-gelblichen zu einer strahlend roten, eiförmigen Beere
mit einer Länge von bis zu zwei Zentimetern. Optisch könnte sie durchaus aus
Miniatur-Flaschenpaprika durchgehen. Jede einzelne der Beeren trägt hellbraune Samen.
Wie viele hiervon enthalten sind, ist von der jeweiligen Art abhängig. Auch
wenn in Europa gerade einmal 30 Goji Arten bekannt sind, soll die Frucht
weltweit in über 80 verschiedenen Arten vorkommen.
Ihren natürlichen Ursprung soll die Goji Beere irgendwo
zwischen China und der Mongolei haben. Wie sie von dort zu uns gekommen ist, können
Experten heute nur noch vermuten. Sie gehen jedoch davon aus, dass ihre Reiseroute
von Zentralasien bis zu uns nach Europa verlief. Ihre Ankunft könnte in etwa
gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfolgt sein. Zu dieser Zeit nämlich war
erstmals von einer Goji Beere die Rede. Im Schriftverkehr taucht die exotische
Frucht gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal auf. Wir Europäer sind damit
ganz schön spät auf die rote Frucht aufmerksam geworden. In der traditionellen
chinesischen Kräuterkunde wird die Goji Beere bereits seit Tausenden von Jahren
verwendet. Dank ihrer langen Tradition hat sie in der Naturkunde eine
weitreichende Bedeutung.
Die Goji Beere in der TCM
Experten gehen davon aus, dass sich
chinesische Praktiker bereits seit circa 5000 Jahren mit der Goji Beere beschäftigen.
Kein Wunder, dass in dieser Zeit jede Menge Wirkungen entlarvt wurden. Aus
Sicht der TCM gilt Goji als Stärkungsmittel für unseren gesamten Organismus.
Sie soll unserem Körper zu Widerstandskraft verhelfen, Yin und Yang ins
Gleichgewicht bringen und unsere Körperfunktionen stärken. Nicht zu
vernachlässigen ist der kosmetische Nutzen der Beere. Augen, Schlaf,Detox, Stress, Sport, Anti-Aging, Brainfoods… egal zu welchen Themen wir nach
natürlichen Tipps und Tricks suchen, stoßen wir immer wieder auf die wundersame
Beere.
Wenn wir uns diese vielfältigen
Bereiche so ansehen, können wir nur zu gut verstehen, dass sich Goji im
Volksmund als „Königin der Superfoods“ sowie als Glücksbeere einen Namen gemacht
hat. Zurückzuführen sind all diese Effekte auf ihren prallgefüllten Nährstoffhaushalt.
Ob Vitamine, Mineralien oder Spurenelemente: Die Goji Beere glänzt mit jeder
Menge wertvoller Inhaltsstoffe. Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Gehalt an
Eisen (über 6 mg pro 100 g), sowie ihr hoher Gehalt an Vitamin A (über 1 mg pro
100 g). Ob Goji Beeren eine solche Vielfalt an hochwertigen Substanzen
aufweisen, ist davon abhängig, wo sie wachsen.
Früchte aus dem natürlichen Ursprungsgebiet,
der Provinz Ningxia, haben beispielsweise einen guten Ruf. Zurückgeführt wird
dieser prallgefüllte Haushalt auf das Wachstum nahe des Huang He, des
sogenannten Gelben Flusses. Neben ihrer natürlichen Heimat gilt Tibet als
ausgesprochen gutes Anbaugebiet. Goji Beeren aus dieser Gegend sollen sowohl
geschmacklich als auch im Hinblick auf ihre inneren Werte überzeugen. Insgesamt
gehen Experten davon aus, dass Goji Beeren, die in Gebieten über 1000 Meter
Höhe wachsen, eine gute Qualität aufweisen. Da sie in den Gebirgen mit direkter
Sonneneinstrahlung kämpfen müssen, haben die zarten Früchte gar keine andere
Wahl, als zu ihrem eigenen Schutz jede Menge Antioxidantien und
Widerstandskräfte auszubilden.
Wie verwenden wir Goji Beeren?
Haben wir solch eine hochwertige
Frucht aufgespürt, so wollen wir sie am liebsten gar nicht mehr gehen lassen.
Müssen wir auch gar nicht – denn dank ihres herrlichen Geschmacks und ihrer Konsistenz
ist sie eine tolle Zutat in der veganen Rohkostküche. Verwendung finden die aromatischen
Beeren sowohl frisch als auch getrocknet – ob pur oder in Form eines fein
vermahlenen Pulvers. Darüber hinaus sind Goji Beeren in Säften und Tee zu
finden. Doch egal, für welche Darreichungsform Sie entscheiden: Um
sicherzugehen, dass Sie auch wirklich alle der wichtigen Inhaltsstoffe zu sich
nehmen, sollten Sie immer zu einem Goji Produkt in Rohkostqualität greifen. Mit
dem Stichwort „sonnengetrocknet“ sind Sie auf der sicheren Seite.
Sobald wir eine Goji Beere
gefunden haben, die unseren Qualitätsansprüchen gerecht wird, kann das Küchenvergnügen
beginnen. Falls Sie keine Lust auf große Experimente haben: Pur sind Goji Beeren
ein toller Snack. Oder Sie schnappen sich Ihre Lieblingstasse und übergießen eine
Handvoll Goji Beeren mit warmem Wasser. So zaubern Sie sich im Handumdrehen
einen wohltuenden Goji Tee, der ganz nebenbei als effektives Getränk gegen Heißhungerattacken
fungiert. Sollte Ihre kreative Küchenader jedoch bereits geweckt sein, so finden
Sie an diesen drei Kreationen bestimmt Gefallen.
Mandel-Goji-Riegel
Knackig und weich, saftig und süß: Diese rohveganen Riegel
erfüllen alle Anforderungen an eine süße Verführung. Im Gegensatz zu vielen
ihrer Artgenossen schmecken sie dem gesunden Genießer in uns jedoch mindestens
genauso gut.
Was wir benötigen:
• 100 g Mandeln
• 10 getrocknete Datteln
• 5 EL rohes Kakaopulver
• 2 EL Kokosblütensirup
• 1 TL Goji Pulver
• 5 TL Kokosöl
• ½ Avocado
• 1 Handvoll Goji Beeren
• Etwas Wasser
• 1 Prise Himalaya-Meersalz
Wie wir vorgehen:
Zunächst widmen wir uns der Grundmasse. Hierfür pürieren wir
Mandeln und Datteln in Mixer und geben eine Prise Himalaya-Meersalz hinzu. Die
fertige Masse streichen wir in eine flache Form und platzieren sie im Kühlschrank.
Nun widmen wir uns der Füllung. Mit Ausnahme der Goji Beeren
geben wir alle Zutaten in den Mixer, der so lange pürieren darf, bis er eine
dickflüssige Creme erzeugt hat. Etwa die Hälfte unserer getrockneten Goji Beeren
rühren wir an dieser Stelle unter. Das Endergebnis sollte herrlich schokoladig,
cremig und dezent fruchtig sein.
Sobald wir mit unserer Füllung zufrieden sind, holen wir die
Mandel-Grundlage aus dem Kühlschrank. Wir schneiden den Teig in etwa drei Zentimeter
dicke Streifen. Je nachdem wie groß oder klein Sie Ihre Bars am Ende gerne
hätten, halbieren, vierteln oder dritteln wir diese nochmal. Da wir am Ende
Doppeldecker generieren möchten, sollten Sie hierbei darauf achten, eine gerade
Anzahl an Stücken auszuschneiden.
Auf eine Hälfte unserer Teigstreifen streichen wir nun die
schokoladige Goji Creme. Welche Menge Sie hierbei verwenden, richtet sich voll
und ganz nach Ihrem Geschmack. Nun fehlt nur noch der zweite Teigstreifen alias
Deckel und fertig sind unsere Mandel-Goji Bars. Zum großen Finale streuen wir
noch ein paar getrocknete Goji Beeren auf den Teller und servieren die gesunden
Leckereien mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.
Rohvegane Goji Brownies
Sie haben Gefallen am schokoladigen Backen mit Goji Beeren
gefunden? Wir auch! Und deshalb setzen wir den Mandel-Goji-Bars noch eins drauf
und geben uns voll und ganz der tiefen Zuneigung für rohen Kakao hin.
Was wir benötigen:
• 150g Haselnüsse
• 150g Cashewkerne
• 50g getrocknete Goji Beeren
• 50g getrocknete Aprikosen
• 5 El rohes Kakaopulver
• 1 TL Yacon Pulver
• Etwas Wasser
• 1 Handvoll Blütenpollen
• 1 EL Goji Beeren
Wie wir vorgehen:
Für den Teig pürieren wir Haselnüsse, Cashewkerne, Goji
Beeren und Aprikosen in unserem Mixer. Sollte die Konsistenz zu fest sein,
können Sie mit etwas Wasser nachhelfen. Kakao- und Yacon Pulver gesellen sich
ebenso dazu. Ein allerletztes Mal lassen wir den Mixer zeigen, was er kann.
Den fertigen Teig füllen wir nun in eine Schüssel und heben
Blütenpollen sowie getrocknete Goji Beeren unter. Falls Sie noch eine
Extraportion Kakao vertragen könnten, geben Sie einen Esslöffel rohe Kakaonibs
zu.
Den cremigen Teig streichen wir nun gleichmäßig in eine
flache Form. Schon ist er bereit für eine Ruhepause im Kühlschrank. Nun müssen
wir uns noch etwa eine Stunde gedulden. Nach Ablauf dieser Wartezeit sind
unsere schokoladigen Brownies ohne Zucker, Gluten und tierische Produkte
genussbereit.
Goji Kokos Smoothie
Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, fügen wir unsere
Goji Rezeptsammlung eine letzte süße Versuchung hinzu. Im Gegensatz zu den
ersten beiden, ist diese jedoch flüssiger Art. Denn wie Sie als treue Leser
unseres Blogs wissen: Wir sind bekennende Smoothie Fans. Glücklicherweise sind
unsere Lieblingsbeeren auch hierzu wunderbar zu gebrauchen.
Was wir benötigen:
• 250ml Kokosmilch
• 1 Banane
• 200 g gefrorene Heidelbeeren
• 2 EL Kokosraspeln
• 1 TL Goji Pulver
• 2 TL Goji Beeren
Wie wir vorgehen:
Wir geben Kokosmilch, Banane und Heidelbeeren in den Mixer
und erklären die erste Runde des Pürierens für eröffnet. Sobald sich Obst und
Flüssigkeit zu einer cremigen Masse zusammengefunden haben, geben wir einen Teelöffel
Goji Beeren, Goji Pulver sowie einen Esslöffel Kokosraspeln hinzu. Und schon
ist wieder unser Mixer gefragt. Um auch wirklich jede einzelne der kleinen
Beeren zu erwischen, lassen wir ihn etwa zwei Minuten mixen.
Sobald wir mit der Konsistenz unseres Smoothies zufrieden
sind, gießen wir ihn in unser Lieblingsglas. Damit auch das Auge Gefallen an
unserem neuen Lieblingsgetränk findet, garnieren wir ihn zum Abschluss mit einem
Teelöffel Goji Beeren sowie einem Esslöffel Kokosraspeln. Fertig!
Goji Beauty DIY
Wie bereits angedeutet, hat Goji nicht nur in der Superfood
Küche, sondern auch in der Naturkosmetik eine lange Tradition. Ihren vielen
Antioxidantien hat sie es zu verdanken, dass die vielseitige Beere auch in der
natürlichen Pflege von Haut und Haar zum Einsatz kommt. Um Goji Beeren in Ihre
Pflegeroutine zu integrieren, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie gehen
umgehend auf die Suche nach Produkten, die Goji Beeren enthalten; oder, Sie
mixen sich derartige Kosmetika einfach selbst.
Selbstgemachte Goji Hautcreme
Da wir zu jederzeit sichergehen möchten, dass unsere Naturkosmetik
ausschließlich Inhaltsstoffe beinhaltet, die wir unserer Haut mit bestem
Gewissen zur Verfügung stellen möchten, entscheiden wir uns für die zweite
Variante.
Was wir benötigen:
• 1 TL Goji Pulver
• 1 TL Kokosöl
• 1 EL Kakaobutter
• 1 Tropfen Marula Öl
Wie wir vorgehen:
In einem Topf bringen wir Kakaobutter und Kokosöl bei geringer
Temperatur zum Schmelzen. In die flüssige Basis unserer Creme rühren wir Marula
Öl und Goji Pulver ein. Die fertige Masse füllen wir in einen Glastiegel und
stellen diesen zum Abkühlen beiseite. Nach etwa einer Stunde sollte sich die
Creme verfestigt haben. Das bedeutet: Sie ist bereit, von Ihnen auf Ihr Gesicht
aufgetragen zu werden.
Sie haben gerade kein Goji Pulver zur Hand?
Keine Sorge! Mit getrockneten Goji Beeren gelingt unsere DIY
Goji Creme mindestens genauso gut. Legen Sie die Beeren hierfür etwa eine halbe
Stunde in warmes Wasser ein. Die weichen Gojis lassen sich anschließend mühelos
mithilfe einer Gabel zerdrücken und ebenso wie das Pulver der Butter-Öl-Basis
zugeben.
Ihre DIY Goji Creme wird flüssig?
Da selbstgemachte Naturkosmetika frei von jeglichen Zusätzen
wie Konservierungsstoffen und Stabilisatoren sind, kann es durchaus vorkommen,
dass diese ihre Konsistenz verändern. Je nach Raumtemperatur könnte sich die
Creme verflüssigen oder verfestigen. Falls Sie Ihre Creme gerne flüssiger oder
fester hätten, so platzieren Sie diese einfach an einem kälteren
beziehungsweise wärmeren Ort. Die Anpassung ans neue Klima dauert im Normalfall
nur wenige Augenblicke.
Die Goji DIY Creme ist Ihnen zu reichhaltig?
Mit Kokosöl und Kakaobutter als Basis würden wir diese Hautcreme
durchaus als reichhaltige Pflege beschreiben. Falls Sie eine leichtere Textur
bevorzugen, so können Sie die Kakaobutter ganz einfach mit einer Extraportion Marula
Öl ersetzen. Das feine Öl aus den Samen der Früchte des Elefantenbaumes ist
dank seiner leichten Textur für eine sanfte Pflege hervorragend geeignet.
Bestimmt war Ihnen die Goji Beere bereits vor unserem
Ausflug in ihre Vergangenheit ein Begriff. Nichtsdestotrotz hoffen wir, Ihnen
neue Erkenntnisse aufgezeigt und spannende Inspirationen mit auf den Weg
gegeben zu haben. Sollten Sie eine Information kennen, die wir in unserer
Entdeckungsreise übersehen haben – schreiben Sie uns gerne! Wir freuen uns sehr
über Ihr Input.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken!
Ihr Terra Elements Team