Ayurveda bis TCM: Von Jahrtausende alten Naturkunden können wir jede Menge lernen. Sie lehren uns die Kraft der Natur zu schätzen, ihre Potentiale zu nutzen und ihre Erzeugnisse bestenfalls einzusetzen. Kräuterkunden aus Indien und China sind Ihnen in unserem Blog schon des Öfteren begegnet. Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, wollen wir uns heute einer dritten Naturkunde widmen: der Steinlehre. Denn ebenso wie Kräuter, Wurzeln, Pilze und Co. haben auch Edelsteine mehr zu bieten, als wir auf den ersten Blick vermuten.
Die Geschichte der Edelsteine
Sowohl im Ayurveda und in der TCM als auch bei den alten Ägyptern und im Mittelalter spielen Edelsteine seit eh und je eine wichtige Bedeutung. Mit ihnen beschäftigt sich die sogenannte Steinlehre. Sie geht davon aus, dass manche Steine wohltuende Effekte auf den Menschen ausüben. Hinter dieser Idee steckt ein ganz einfacher Grundgedanke: Jedes Objekt auf unserer Erde tauscht mit anderen Elementen Energie aus und wird in der Umwelt mit Energie aufgeladen. Handelt es sich dabei um ein lebendiges Objekt, wie uns Menschen, so können wir aktiv entscheiden, welche Energie wir aufnehmen und welche wir lieber nicht an uns ranlassen wollen. Tote Objekte hingegen können diese Wahl nicht treffen. Sie müssen jede Energie, die auf sie trifft, in sich aufnehmen – ob sie wollen oder nicht.
Zu diesen leblosen Objekten zählen unter anderem Steine. Die ältesten Lebewesen unseres Planeten haben seit dem ersten Tag ihres Lebens nicht viel mehr zu tun, als die Energie, die sie umgibt, in sich einzuschließen und zu speichern. Da sie dies schon seit Millionen von Jahren tun, können wir uns gut vorstellen, dass ihre Speicherkarte schon ziemlich gut gefüllt ist – so gut sogar, dass sich Menschen ihrer Energien schon seit dem 4. Jahrtausend vor Christus bedienen. Zu dieser Zeit wurde in China erstmals von dem Einsatz von Steinen in der Naturkunde berichtet. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Steinlehre erforscht, perfektioniert und von Generation zu Generation überliefert. Sie machte sich schnell über Landes- und Kulturgrenzen hinweg einen Namen und war für Völker auf dem ganzen Kontinent ein wichtiger Anker für ihr Wohlbefinden.
Dank Hildegard von Bingen erfuhr die Steinlehre im Mittelalter einen wahrhaften Aufschwung. Sie war der festen Überzeugung, dass Unwohlsein mitunter auf seelisches Ungleichgewicht zurückzuführen ist. Um unser Gemüt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, setzte von Bingen auf die Kraft der Natur. Neben effektiven Kräutern und Wurzeln zählten auch Edelsteine zu ihrem Repertoire. Sie ging davon aus, dass Steine unter Schwingungen entstehen. Diese Schwingungen werden laut Hildegard von Bingen später zu der Energie, die die Steine anschließend an andere Objekte weitergeben. Im Rahmen ihrer jahrelangen Forschung identifizierte die Äbtissin 24 Steine, die sie als besonders effektiv empfand. Welche das sind und wie diese wirken, beschrieb Hildegard von Bingen in ihrem Werk „Physica“ – ein tolles Werk für Interessenten an Naturkunden und deren Traditionen.
Nach Hildegard von Bingens Wirken im Bereich der Naturkunde wurde es im Zeitalter der industriellen Revolutionen ruhiger um die Edelsteine, bevor sie gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wieder an Bedeutung gewannen. Dank der fortschreitenden Globalisierung kommen Menschen mit natürlich lebenden Völkern zusammen, Kulturen auf aller Welt haben die Chance zum Austausch, das Interesse an Naturkunden wächst. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit diesen Steinen, deren unterstützende Effekte auf den Körper und die Seele nachgesagt werden. Wie wir uns diese erklären können? Schauen wir uns diese wertvollen Objekte genauer an!
Edelsteine im Portrait
Während Hildegard von Bingen 24 Edelsteine anhand ihrer Wirkung auf Körper und Seele unterschied, kennt die Steinlehre im Gesamten einen unglaublich umfassenden Katalog an effektiven Steinen. Differenziert werden diese unter anderem anhand dieser Eigenschaften:
Die Entstehung
Die erste Frage, die wir uns bei der Klassifizierung von Edelsteinen stellen, ist die nach ihrer Entstehung. Die Steinlehre kennt drei Vorgänge, die als Bildungsprinzipien bezeichnet werden, und einen wichtigen Einfluss auf die Wirkung der Steine haben.
Ist der Stein durch Magma entstanden, soll er einen motivierenden Effekt haben. Er gilt als Starthilfe, soll beim Lernen unterstützen und den Motor für Neuanfänge ankurbeln.
Steine, die durch Verwitterung entstanden sind, stehen für Ausdauer und Durchhaltevermögen.
Resultiert ein Stein von einer Gesteinsumwandlung, soll dieser uns helfen, Veränderungen im Alltag in Gang zu bringen.
Die Farbe
Grün steht für die Hoffnung, Gelb macht gute Laune, Blau sorgt für Beruhigung: Die vielschichtigen Bedeutungen von Farben begegnen uns in unserem Alltag immer wieder. Auch in der Steinlehre spielt diese eine wichtige Bedeutung. Warum? Edelsteine sind sogenannten Chakren zugeordnet. Als Chakra bezeichnet man ein bestimmtes Energiezentrum des Körpers. Jedem dieser Chakren ist wiederum ein Farbspektrum zugeordnet, das schließlich eine individuelle Wirkung auf unser Gemüt und unseren Körper haben. Über die wichtigsten wollen wir uns einen kleinen Überblick verschaffen:
Rot steht für Leidenschaft und Temperament, Energie und Wärme. Es soll einen Einfluss auf Zielstrebigkeit und Beständigkeit, aber auch Aggression haben.
Orange ist die Farbe der Ausgeglichenheit und Befreiung. In entspannten Momenten gilt der Farbton als besonders wohltunend.
Gelb symbolisiert Freude, Heiterkeit und Offenheit. Es soll uns zum Kontakteknüpfen motivieren und uns mit der Sonne um die Wette strahlen lassen.
Grün ist bekanntermaßen die Farbe der Hoffnung. Weitere Stichworte, die mit der Farbe der Wiesen und Wälder in Verbindung gebracht werden, sind der Start neuer Projekte und das Streben nach innerem Frieden.
Blau steht für Ruhe und Sauberkeit. Die kühle Farbe soll ebenso wie Orange einen beruhigenden Effekt haben, dabei jedoch eher distanziert als annähernd wirken.
Gold symbolisiert das Herz, Rosa die Kindheit, Lila den Schlaf, Weiß die Reinheit, Schwarz den Schmerz… Diese Liste könnten wir nun noch ewig weiterführen. Die Farbenlehre übersetzt nämlich nahezu jeden Ton in eine symbolische Wirkung. Wie wir den richtigen für uns finden sollen? Hierbei hilft uns unsere Intuition. Da wir die Farbe als erste Eigenschaft auf den ersten Blick wahrnehmen, soll diese ausschlaggebend für die Wahl unseres Edelsteines sein. Weitere optische Merkmale, die hierbei eine große Rolle spielen sind die Form und die Beschaffenheit des Steines. Sie sind mitunter dafür verantwortlich, wie wir den Edelstein später in unserem Alltag einsetzen.
Edelsteine im Alltag
Vor Tausenden von Jahren hatten Edelsteine den Ruf als Göttergaben, als wertvolle Kostbarkeiten, die zu Opferzwecken eingesetzt wurden. Heute, im 21. Jahrhundert, gelten sie noch immer als Gaben – jedoch weniger für Götter als für die lieben Menschen in unserem Umfeld. Edelsteine in allen Formen und Farben sind seit vielen Jahrzehnten ein beliebter Glücksbringer. Sie finden sich an Ketten, Armbändern und Schüsselbändern, um als Talisman in jeder Lebenslage stets an unserer Seite zu sein. Werden Edelsteine am Körper getragen, so ist jedoch besondere Vorsicht zu genießen! Es kann durchaus vorkommen, dass der Körper kein großer Fan von den Energien ist, die von den Steinen ausgehen. Ob dies der Fall ist, erkennen wir am besten, indem wir auf unseren Körper hören und seine Hinweise wahrnehmen und deuten. Wer die Steine am Körper nicht gut verträgt, muss jedoch glücklicherweise trotzdem nicht darauf verzichten.
Große Steine werden sehr gerne zu dekorativen Zwecken eingesetzt. Besonderer Beliebtheit erfreuen sie sich in Büroräumen, wo sie als Ruhepol, der Harmonisierung der Atmosphäre und der Beruhigung in Stresssituationen dienen sollen. Wir bei Terra Elements sind davon überzeugt – und haben Edelsteinen sowohl in unserem Büro als auch in unserem Laden in München einen festen Platz reserviert. Kleinere Objekte werden zu Edelsteinmassagen, zur Meditation und zum Aktivieren von Wasser verwendet. Energetisiertes Wasser soll sowohl Mensch als auch Tier gut-tun. Apropos Tiere: Auch in der Therapie von Haustieren kommen Edelsteine zum Einsatz. Sie gelten nicht zuletzt als wirksames Mittel zur Abwehr von Ungeziefer.
In der natürlichen Körperpflege spielen Edelsteine ebenso eine wichtige Rolle. Sie sollen einen klärenden Effekt auf die Haut haben und die Haut beruhigen. In der TCM Ästhetik werden aus den Steinen die Gerätschaften zur Gue Shua Behandlung hergestellt. In der Ayurveda Beauty kommen Gesichtsroller aus beispielsweise Rosenquarz zum Einsatz. Der Stein steht für Strahlen sowie für Liebe und gilt als Schutzstein. In der ayurvedischen Naturkosmetik werden Edelsteine eingesetzt, um die Wirkung von Beautyfoods wie Amalaki,Ashwagandha und Marula zu intensivieren und das Gesicht zu entspannen. Die Haut soll so an Elastizität gewinnen und ihre natürliche Spannkraft zurückerlangen. Damit Edelsteine all diese Wirkungen entfalten können, muss jedoch eine Voraussetzung erfüllt sein: Sie müssen aktiviert sein.
Edelsteine aktivieren
Ebenso wie wir es von unserem eigenen Körper kennen, kann auch ein Edelstein nur funktionieren, wenn sein Akku aufgeladen ist. Bevor wir unseren Stein jedoch zum Speichern neuer Energie anregen, müssen wir ihm helfen, sich von den Überbleibseln vergangener Tage zu verabschieden. Detox für den Edelstein, sozusagen! Zur Reinigung der Edelsteine kennt die Steinlehre vielfältige Möglichkeiten: Sie können mit Rauch bedampft oder mit Klängen bespielt werden. Alternativ eignet sich auch fließendes Wasser, das auf den Stein herunterprasselt.
Sobald die Reinigung abgeschlossen ist, sind die Edelsteine bereit zur Aktivierung. Während wir uns zum Energietanken ins Land der Träume verabschieden, müssen Edelsteine nach ihrem Einsatz in unserem Alltag wieder neue Energie in sich aufnehmen. Was wir hierfür tun müssen? Wir sorgen dafür, dass in ihrem Umfeld jede Menge Energie fließt. Diese erzeugen wir beispielsweise durch die Wärme der Sonne, unseres Körpers oder unserer Hände. Auch indem wir ihnen gut zu reden, sie besingen oder ansprechen, bringen wir die Energie um den Stein zum Fließen. Darüber hinaus gilt der Bergkristall als aktivierend für andere Edelsteine.
Nachdem wir tiefer in die Steinlehre eingetaucht sind, sind wir überzeugt: Edelsteine sind so viel mehr als dekorative Objekte am Handgelenk und auf dem Nachttisch. Sie tragen Energien in sich, die älter und kraftvoller sind, als wir es je greifen könnten. Haben auch Sie einen Edelstein, den Sie immer bei sich tragen? Teilen Sie uns gerne Ihre Erfahrungen mit! Wir freuen uns über Ihre Erlebnisse mit der spannenden Naturkunde.
Ihr Terra Elements Team