Miniklein und federleicht kann in der Camu Camu Frucht doch eigentlich gar nicht so viel stecken. Als wir die südamerikanische Beere genauer unter die Lupe nahmen, wurden wir eines Besseren belehrt: In der sogenannten Bayberry Fruit oder Rumberry steckt maximale Nährstoffpower. Mit einem Inhaltsstoff kann sie besonders glänzen. Welcher das ist? Sehen wir uns die beeindruckende Frucht genauer an!
Was ist Camu Camu?
Camu Camu ist die Frucht südamerikanischer Myrtensträuche. Zu finden sind diese im Amazonasgebiet; vor allem in feuchten Gebieten. Ihr natürlicher Ursprung wird in Peru vermutet. Bis zu sechs Meter können die Sträucher dort hochwachsen. Dank ihrer Widerstandskraft stehen sie selbst harte Zeiten durch. Während sie kein großer Freund von Trockenheit sind, können Sie mit Nässe ganz gut umgehen. Sogar wochenlange Überschwemmungen sollen die Pflanzen meistern können. Vorausgesetzt die Umwelt meint es gut mit Ihnen, zeigen sich im Sommer am Strauch weiße Blüten. Während diese im Laufe des Herbstes verblühen, reifen die Fruchte heran.
Etwa vier Monate später ist es so weit: Die Camu Camu Beere ist ausgewachsen und erntebereit. Bis zu zwölf Kilo Beeren kann eines der Gewächse tragen. Wenn wir uns überlegen, dass eine Beere gerade einmal 14 Gramm schwer ist, ist das eine ganze Menge; über 800 Beeren, um genau zu sein. Diese zu ernten ist ganz schön viel Arbeit. Doch die größte Mühe kommt erst noch! Nachdem alle Beeren gesammelt wurden, werden sie nach dem Reifegrad sortiert. Während die roten Beeren direkt in den örtlichen Handel wandern, werden die grünen Beeren zu Pulver verarbeitet. Warum gerade die grünen Beeren? In Sachen Nährstoffreichtum sind sie den roten Exemplaren eine Nasenlänge voraus.
Bevor die grünen Beeren zu Camu Camu Pulver verarbeitet werden können, muss das Fruchtfleisch von Schale und Kern getrennt werden. Hierfür werden zunächst die Kerne, von denen jede Frucht zwei besitzt, entfernt. Anschließend wird die Schale entfernt. Das auf diese Weise gewonnene Fruchtfleisch wird nun in der Sonne getrocknet und schließlich fein vermahlen. Ebenso wie die Beere selbst hat Camu Camu Pulver einen säuerlichen, fruchtigen Geschmack. Was wir damit anstellen können? Jede Menge! Ein bisschen müssen Sie sich leider noch gedulden, bis Sie sich virtuell beim Lesen durch unsere Rezeptideen schlemmen dürfen. Zuvor sehen wir uns an, was Camu Camu eigentlich zu solch einem besonderen Naturprodukt macht.
Camu Camu und Vitamin C
Ebenso wie alle unsere Superfood Pulver hat auch Camu Camu jede Menge tolle Inhaltsstoffe zu bieten. Die Mini-Beere enthält super viele Vitamine und Mineralstoffe, die unseren Organismus sowohl individuell als auch durch ihr Zusammenspiel unterstützen. In ihrem Repertoire findet sich außerdem eine große Bandbreite an sekundären Pflanzenstoffen. Wie bereits angedeutet, gibt es einen Inhaltsstoff, mit dem Camu Camu ganz besonders glänzen kann. Und das ist Vitamin C.
Mit knapp 12 Gramm pro 100 Gramm steht die Beere auf der Liste der Vitamin C reichsten Früchte ganz oben. Nur Acerola zieht mit circa 17 Gramm pro 100 Gramm an ihr vorbei. Auch Amalaki ist mit circa 800 Milligramm pro 100 g hoch im Kurs. Ebenso wie Hagebutten: In der Frucht der Hundsrose finden wir über 400 mg Vitamin C pro 100 Gramm. Wie wir von Vitamin C profitieren? Einerseits trägt das Vitamin zur Erhaltung eines normalen Immunsystems bei. Andererseits trägt Vitamin C zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei. Camu Camu heißen wir deshalb mit großer Freude in unserer Riege der Beautyfoods willkommen!
Camu Camu und die Schönheit
Mit Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen enthält Camu Camu jede Menge Antioxidantien. Wir erinnern uns: Als Antioxidantien werden Substanzen bezeichnet, die unseren Körper vor freien Radikalen, den sogenannten Oxidantien, schützen. Es handelt sich dabei nicht um eine Klasse, sondern vielmehr um eine Eigenschaft von Stoffen. Diese kommt unserem Körper doppelt zugute: Einerseits, weil sie unseren Organismus vor unbrauchbaren Substanzen schützen; andererseits, weil sie unserer Haut zu einer starken Hülle verhelfen, die sie die vielen stressigen Umweltfaktoren wie UV-Strahlung und Toxine mit Bravour meistern lassen.
Im Bereich der Naturkosmetik sind Antioxidantien somit besonders spannend. Substanzen mit dieser Eigenschaft gelten als natürlicheAnti-Aging Helferlein; also als Inhaltsstoffe, die die jugendliche Frische unserer Haut bewahren. Das Ergebnis: straffe, strahlende und ebenmäßige Haut. Doch nicht nur unsere Haut profitiert von einer Extraportion Antioxidantien. Auch unser Haar ist über diese Lieferung ganz aus dem Häuschen. Begegnen auch Sie beim Blick auf Ihre Spitzen hin und wieder abgespaltenen Härchen? Im Fachjargon nennt sich dieses Phänomen Spliss. Es entsteht immer dann, wenn unser Haar so strapaziert ist, dass es von den feinen Spitzen an brüchig wird. Antioxidantien helfen, diesen Prozess zu unterbinden, in dem sie das Haar von innen kräftigen.
DIY Kur mit Camu Camu
Um von den tollen Beauty-Effekten von Camu Camu zu profitieren, reservieren wir der Beere einen Platz in unserer Pflegeroutine für Haut und Haar. Mit einer selbstgemachten Kur für Haut und Haar gelingt dieses Vorhaben besonders leicht.
Wir benötigen:
• 1 EL Kokosöl
• 1 TL MSM Pulver
• 1 TL Camu Camu Pulver
So gehen wir vor:
Zunächst nehmen wir unser Kokosöl unter die Lupe und prüfen die Konsistenz. Damit die Verarbeitung zur Pflegekur mühelos gelingt, sollte es dickflüssig sein. Falls dies nicht der Fall ist, schwingen Sie einfach für ein paar Minütchen den Rührlöffel. So verflüssigt sich das Öl wie von selbst. Sollte das Öl zu flüssig sein, so stellen Sie es am besten einige Augenblicke in den Kühlschrank.
Während sich unser Kokosöl in den perfekten DIY-Zustand versetzt, widmen wir uns den Pulvern. Diese mischen wir in einer Schale gründlich durch. Nun kommt das Kokosöl dazu. Sind alle Zutaten gut verrührt? Dann können Sie mit dem Auftragen beginnen! In kreisenden Bewegungen massieren wir die Creme mithilfe unserer Finger in die Spitzen sowie auf unsere Haut. Nach etwa zehn Minuten Einwirkzeit spülen wir sie mit warmem Wasser ab.
Wenn wir uns all diese Effekte so ansehen, können wir nur zu gut nachvollziehen, dass die indigenen Völker im Regenwald die Camu Camu Beere seit Jahrtausenden verzehren. Die Einheimischen können die Frucht direkt vom Baum genießen oder weiterverarbeiten. Da die kleine Beere jedoch sehr sensibel ist, bleibt uns dieses Vergnügen verwahrt. Allzu traurig sind wir hierüber aber gar nicht: Glücklicherweise rechnen die Bauern in Südamerika bereits damit, dass auch wir super gerne an ihrem Camu Camu Genuss teilhaben würden und vermahlen einige Beeren für den Export in unsere Breiten. In Pulverform können wir die Beere kinderleicht in unseren Speiseplan integrieren.
Rezeptideen mit Camu Camu Pulver
Kamera ab: Die Superfood Küche ist eröffnet! Heute begrüßen wir fruchtiges Camu Camu Pulver, jede Menge Obst und Gemüse sowie knackige Superfoods und cremige Pflanzenmilch in den Hauptrollen. All diese Akteure finden heute in einem würzig-süßem Schauspiel zusammen. Sehen Sie selbst!
Der Camu Camu Spirulina Smoothie
Den sanften Auftakt macht unser exotisch-fruchtiger Spirulina Smoothie. Nicht nur farblich sind die Süßwasseralge und die peruanische Beere ein tolles Team. Eine Extra Dosis der Kokosnuss macht das kulinarische Zusammenspiel perfekt.
Wir benötigen:
• 1 Grapefruit
• 1 Handvoll Grünkohl
• 1 TL Kokosblütenzucker
• 1 TL Camu Camu Pulver
• 1 TL Spirulina Pulver
• 150 ml Kokoswasser
So gehen wir vor:
Zunächst filetieren wir die Grapefruit und waschen den Grünkohl. Sollten Sie besonders große Blätter haben, so könne Sie gerne ein Stück vom Strunk entfernen. Sobald das Obst und Gemüse vorbereitet ist, geben wir es zusammen mit allen anderen Zutaten in den Mixer. Für etwa zwei Minuten darf dieser nun zeigen, was er kann. Schon ist der erste Akt unseres Camu Camu Schauspiels vollzogen!
Die Camu Camu Cashew Nice Cream
Im Winter perfekt, um vom Sommer zu träumen; im Sommer perfekt, um Erfrischung zu finden: die Nice Cream. Die „nette“ Version der Eiscreme stillt unsere süßen Gelüste ganz ohne tierische Produkte, Gluten und raffinierten Zucker. Ein Must-Have in der Superfood Küche!
Die Zutaten:
• ½ Mango
• 2 gefrorene Bananen
• 50 g Cashewkerne (eingeweicht)
• 1 TL Camu Camu Pulver
• 250 ml Cashewmilch
• Etwas Minze
Bevor wir uns an die Zubereitung unserer Camu Camu Nicecream machen, nehmen wir die Bananen aus dem Gefrierfach. Leicht angetaut kann der Mixer sie viel leichter verarbeiten. Nun befreien wir die Mango von Schale und Kern und gießen die eingeweichten Cashewkerne ab. Alle Zutaten wandern nun in den Mixer. Wir beginnen beim Pürieren auf einer niedrigen Stufe und arbeiten uns langsam nach oben; so lange, bis wir eine cremige Masse erzeugt haben. Diese füllen wir in unsere Lieblingsschale und garnieren sie mit einem Minzzweig. Nach Belieben können Sie die Nicecream zusätzlich mit rohen Kakaonibs oder bunten Blütenpollen toppen.
Kleiner Tipp: Viele weitere Nicecream Rezepte finden Sie in diesem Beitrag.
Camu Camu Rote Beete Pudding
Rote Beete im Pudding? Unbedingt! Die Knolle macht nicht nur in der herzhaften, sondern vor allem auch in der süßen Küche eine gute Figur. In dieser Rezeptur offenbart sich die süße Seite der Beete auf ganz besonders leckere Art und Weise.
Die Zutaten:
• 1 Rote Beete
• 4 EL Chiasamen
• 1 EL rohes Kakaopulver
• 1 EL Camu Camu Pulver
• 200 ml Mandelmilch
• 1 Handvoll Blaubeeren
So gehen wir vor:
Um ihnen ausreichend Zeit zum Quellen zu gewähren, legen wir die Chiasamen über Nacht in Mandelmilch ein. Am nächsten Morgen mixen wir aus den übrigen Zutaten eine cremige Masse. Diese vermischen wir mit dem Chia Pudding. Die fertige Creme füllen wir in eine Schale und garnieren sie mit ein paar frischen Früchten und eventuell sogar einem knackigen Finale in Form von gehackten Mandeln.
Camu Camu Kurkuma Schnitten
Ebenso wie Camu Camu ist auch Kurkuma ein Superfood, dass wir gut und gerne in der süßen sowie herzhaften Küche verwenden. In Kombination schmecken uns die Naturprodukte besonders gut!
Die Zutaten:
• 1 Orange
• 1 Zitrone
• 2 TL Camu Camu Pulver
• 250 g Kokosraspeln
• 50 g Kürbiskerne
• 2 TL Kurkuma Pulver
• 2 TL Kokosöl
• 1 TL Yacon Pulver
• 1 TL Vanille Pulver
So gehen wir vor:
Nachdem wir die Orange und die Zitrone filetiert haben, geben wir alle Zutaten in den Mixer. Der darf aus den vielen einzelnen Produkten eine homogene Masse zaubern. Um das frische Aroma zu verstärken, können Sie gerne noch ein wenig Zitronen- oder Orangenschale zufügen. Sollte Ihnen die Süße fehlen, können Sie auch an dieser Stelle nachhelfen.
Den fertigen Teig füllen wir nun in eine flache Schale, die wir mit Backpapier ausgestattet haben. Nun ist warten angesagt: Unsere Schnitten in Spe benötigen nun etwa drei Stunden, um sich zu verfestigen. Sobald diese Zeit verstrichen ist, schneiden wir die Masse in circa fünf Zentimeter lange Quadrate und servieren sie am besten im Duett mit einer wärmenden Kurkuma Moon Milk.
Camu Camu Kiwi Rawcake
Die Schnitten sind das erste Level der Rohkostbäckerei. Mit einem leckeren Rawcake, der rohen und veganen Variante des Cheesecake, erreichen wir das zweite. Dank toller Superfoods und natürlicher Süße gelingt uns glücklicherweise auch diese Kreation spielendleicht.
Die Zutaten:
Für den Teig
• 200 g Kokosraspeln
• 5 Datteln
• 50 g Mandelmehl
• Wasser
Für die Füllung
• 200 g Cashewkerne (in Wasser eingeweicht)
• 30 ml Kokosöl
• 1 Kiwi
• 30 ml Kokosblütensirup
• 2 TL Camu Camu Pulver
Fürs Topping
• Getrocknete Orangenschale
• Kiwischeibe
• 1 EL Blütenpollen
So gehen wir vor:
Zunächst widmen wir uns dem Teig. Hierfür verarbeiten wir alle Zutaten im Mixer zu einer homogenen Masse. Der Zeig kann zu Beginn etwas klumpig sein. Indem Sie Wasser zugeben, wird er nach und nach klebriger. Am Ende sollte er die Konsistenz eines rohen Keksteigs haben. Sobald Sie diese erzeugt haben, wandert die Masse in eine Schale. Je nach gewünschtem Endergebnis eignen sich sowohl ein Blech als auch runde Förmchen. Damit wir ihn später weiterverarbeiten können, platzieren wir den Teig im Gefrierfach.
Nun schenken wir der Füllung unsere Aufmerksamkeit. Im Mixer pürieren wir zunächst die eingeweichten Cashewkerne, das Kokosöl und die Kiwi. Geben Sie dem Gerät gerne einige Minuten Zeit, sodass auch wirklich die letzte Nuss geknackt wird. Sobald die Masse herrlich cremig ist, geben wir die übrigen Zutaten hinzu und schicken den Mixer in seine letzte Runde für heute.
Um unsere beiden Kreationen zusammenzuführen, holen wir den Teig aus dem Gefrierfach. Die Creme streichen wir etwa zwei Zentimeter dick auf die Grundlage. Das Gesamtkunstwerk darf nun nochmal für etwa zwei Stunden in der Kälte ruhen. Kurz vor dem Servieren garnieren wir die kleinen Küchlein mit einer Orangenzeste, einer Kiwischeibe und ein paar Blütenpollen.
Wir wünschen Ihnen ganz viel Spaß beim Entdecken der Super-Beere Camu Camu!
Ihr Terra Elements Team
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