Spirulina und Chlorella sind Süßwasseralgen, die seit Jahrtausenden von Völkern auf der ganzen Welt geschätzt werden. Anders als bei Meeresalgen resultiert diese Bedeutung nicht von ihrem Geschmack. Anders als Meeresspaghetti, Dulse und Co., sind die Süßwasseralgen sehr klein und somit kein optimales Topping für Salate, Suppen und Speisen. Was macht sie trotzdem so besonders macht?
Klar Sache: ihr Nährstoffgehalt. Der ist sogar so groß, dass er die Mini-Algen ganz groß erscheinen lässt. Falls Sie sich also fragen, warum Sie immer häufiger von Süßwasseralgen lesen - hier ist die Antwort. Aus grünen Smoothies oder Smoothiebowls sind die Kleinen kaum wegzudenken. Doch was genau steckt in den Algen? So pauschal lässt sich diese Frage kaum klären. Deshalb schauen wir uns die beliebten Süßwasseralgen Chlorella und Spirulina genauer an.
Chlorella
Bei Chlorella handelt es sich um eine der bekanntesten und am besten erforschten Süßwasseralgen überhaupt. Sie ist einzellig, rund und weist eine Größe von drei bis zehn Mikrometer auf. Die Chlorella Alge soll zu den ältesten Lebensformen der Erde mit einem echten Zellkern gehören. Innerhalb von 24 Stunden kann sie sich bis zu vier Mal teilen. Der Umstand, dass sie noch nie mutiert vorgefunden wurde, lässt auf ihre besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen schließen. Eine Eigenschaft von der wir uns zu gern eine Scheibe abschneiden würden. Indem wir die Alge zu uns nehmen, kommen wir diesem Ziel zumindest ein kleines Stückchen näher.
Der Aufbau der Chlorella Alge ist sehr komplex. Sie besitzt zahlreiche robuste Zellwände. Diese verhelfen ihr zu einer besseren Aufnahme von Schadstoffen, insbesondere Schwermetallen, und der Fähigkeit, diese zu binden. Ihre tiefgrüne Farbe verdankt die Chlorella Alge ihrem extrem hohen Chlorophyllgehalt; dem höchsten aller uns bekannten Pflanzen. Chlorophyll, oder auch das "grüne Blut", ist ein Farbstoff, der in seiner Struktur dem menschlichen Hämoglobin ähnelt. Chlorophyll wird von den Pflanzen während der Fotosynthese gebildet. Es dient als eine Art Speicher für Sonnenlicht und ist für Absorption und Weiterleitung von Energie zuständig.Eine Faustregel besagt: Je höher der Chlorophyllgehalt, desto dunkler und satter das Grün.
Wenn wir diesen Inhaltsstoff mit dem Namen der Süßwasseralge vergleichen fällt auf: Chlorophyll und Chlorella sind sich ganz schön ähnlich. Ist es der Farbstoff, der der Mikroalge zu ihrem Namen verhalf? Fast. Chlorella ist aus den griechischen Worten "chloros", das steht für Grün, und "ella", das bedeutet klein; zusammengesetzt. Im Deutschen könnte Chlorella damit als kleine, grüne bezeichnet werden.
Das steckt in Chlorella
Auch wenn ihr Chlorophyllgehalt sehr beeindruckend ist: Der Farbstoff ist bei Weiten nicht alles, mit dem Chlorella glänzt. Neben Chlorophyll liefert die Süßwasseralge komplexe Kohlenhydrate (17,3 g / 100 g), pflanzliches Eiweis (59,1 g / 100 g) sowie hochwertige Fettsäuren (circa 10 g /100 g). Unter anderem ist sie beispielsweise eine Quelle der Omega 3 Fettsäure Alpha-Linolensäure (circa 3 g pro 100 g), die bei einer täglichen Aufnahme von weniger als zwei Gramm zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut beiträgt. Auch mit Vitaminen ist Chlorella gut ausgestattet. An Vitamin B12 hat die Alge beispielsweise einen hohen Gehalt, nämlich über 100 µg pro 100 g. Was die Mineralstoffe angeht, glänzt Chlorella vor allem mit einem hohen Gehalt an Eisen von über 150 mg pro 100 g.
Spirulina
Wo von Chlorella die Rede ist, ist Spirulina meist nicht weit. Dass die beiden Meerespflanzen meist wie Schwestern behandelt werden, resultiert von ihrer Zugehörigkeit zu den Süßwasseralgen. Anders als Chlorella, ist Spirulina jedoch streng genommen gar keine Alge. Wenn man es genau nimmt, so müssten wir Spirulina aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Gattung der Blaualgen als Cyanobakterium bezeichnen.
Cyanobakterien zeichnen sich vor allem durch ihre Fähigkeit zur oxygenen Fotosynthese aus. Von anderen Pflanzen sind sie vor allem dadurch zu unterscheiden, dass sie weder einen klar definierten Zellkern, noch die für Pflanzen typischen Zellwände besitzen. Das Chlorophyll, das sich bei Grünpflanzen in den Chloroplasten befindet, ist bei Spirulina in der ganzen Zelle verteilt. Somit können wir uns bereits denken, dass Cyanobakterien jede Menge grünen Farbstoff in sich tragen. Bedeutsam für Spirulina ist außerdem, dass sie das für Cyanobakterien typische Pigment Phycocyanin aufweisen kann. Phycocyanin ist dafür zuständig, die Energie des absorbierten Lichts auf das Chlorophyll zu übertragen. So wird es photosynthetisch nutzbar.
Doch auch Spirulina kann mehr, als mit Chlorophyll beeindrucken: Sie glänzt mit einem prallgefüllten Nährstoffdepot. Neben komplexen Kohlehydraten (19 g / 100 g) enthält Spirulina pflanzliches Eiweiß (61 g / 100 g). Weiterhin weist Spirulina einen hohen Gehalt an Vitamin B12 (160 µg / 100 g) und Beta-Carotin (300 mg / 100 g) auf. Bei Beta-Carotin handelt es sich um ein fettlösliches Pigment, das als Vorstufe zu Vitamin A gilt. Was die Mineralstoffe angeht, ist Spirulina unter anderem eine wertvolle Eisen- (28,8 mg / 100 g) und Calcium- (121 mg / 100 g) Quelle.
Dank dieser genialen Ausstattung hat Spirulina seit Jahrtausenden einen festen Platz im Speiseplan diverser Völker auf der ganzen Welt. Bereits die Azteken integrierten die Blaualge in ihren Speiseplan, um deren positive Eigenschaften zu nutzen. Da Spirulina keine Zellwände besitzt, gilt die Mikroalge im Vergleich zu Chlorella als leicht verdaulich. Dies hat jedoch zur Konsequenz, dass ihre Kampfansage gegen Stoffe, die unser Körper weder will noch braucht, auch nicht ganz so laut ist, wie diese von Chlorella.
Die Einnahme von Chlorella und Spirulina
Chlorella und Spirulina haben einen, zugegebenermaßen, eigenen Geschmack. Häufig wird dieser als intensiv fischig beziehungsweise "algig" beschrieben. Spirulina ist in Punkto Aromatik noch ein wenig zurückhaltender als Chlorella, die geschmacklich schon eine ganz eigene ist. Sollten Sie sich nicht zu den "Hartgesotteten" zählen, so können Sie ihre Gaumenknospen mit Spriulina Tabletten oder Chlorella Tabletten bei Laune halten. Das praktische an dieser Darreichungsform: Sie können die Algen ganz einfach unterwegs und zwischendurch einnehmen. Die perfekte Variante für Globetrotter, Weltentdecker und Energiebündel.
Wer sich mit dem Geschmack angefreundet und Spaß am Experimentieren in der Küche hat, mag die Algen jedoch bald nicht mehr missen - nicht zuletzt dank ihrer genialen Effekte auf unseren Organismus. Begleitend zu Fastenkuren sind Chlorella und Spirulina besonders empfehlenswert. Bei einer Detox-Kur dürfen sie auf keinen Fall fehlen!
Frei nach dem Motto "wer nicht wagt, der nicht gewinnt" schlagen wir vor: Geben wir Spirulina und Chlorella eine Chance! Denn trotz ihres gewöhnungsbedürftigen Geschmacks eigenen sie sich in der richtigen Kombination wunderbar für leckere Smoothie(bowls), die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen dürfen!
Unser grüner Chlorella Smoothie
Was wir benötigen:
• 3 Handvoll Babyspinat
• eine halbe Avocado
• ½ grüner Apfel
• einen Spritzer Limettensaft
• eine Messerspitze Chlorella Pulver
• 200 ml Wasser
Wie wir vorgehen:
Wir geben Babyspinat, Avocado und Apfel in den Mixer. Es folgen Wasser und Chlorella Pulver. Den Mixer lassen wir für etwa 2 Minuten arbeiten, bis wir eine cremige Masse erhalten. Uns schmeckt dieser Smoothie mit kleinen Stückchen besonders gut. Sollten Sie ihn eher cremig bevorzugen, so lassen Sie den Mixer einfach noch eine Runde drehen.
Sobald der Smoothie die von uns gewünschte Konsistenz erreicht hat, rühren wir noch etwas Limettensaft ein - das gibt dem Ganzen eine gewisse Frischenote.
Unser grüner Spirulina Smoothie
Was wir benötigen:
• 2 Handvoll Grünkohl
• 1 Banane
• 2 Aprikosen (je nach Saison auch gerne Ananas oder Mango)
• eine Messerspitze Spirulina Pulver
• 200 ml Mandelmilch
Wie wir vorgehen:
Wir geben Grünkohl, Banane und Aprikose in den Mixer. Hinzu geben wir Spirulina Pulver und Mandelmilch. Das Ganze wird wiederum für etwa 2 Minuten püriert - fertig! Garnieren können Sie diesen Smoothie mit ein paar Erdbeeren, die machen sich hier besonders gut.
Natürlich ist es auch möglich, die beiden Pulver innerhalb der beiden Smoothies auszutauschen. Hier ist Ihrer Phantasie, wie immer, keine Grenze gesetzt.
DIY Spirulina Gesichtsmaske
Vor kurzem haben wir im Rahmen unseres DIY Ayurveda Beauty Workshops die Schönheitsgeheimnisse der Naturkunde kennengelernt. Luitgard Ranchiero von Samvahana München hat uns dabei verraten, welche Naturprodukte für welches Dosha geeignet sind und wie wir diese einsetzen können. Als eine der wenigen Pflanzen, die jedem Dosha gut tun hat unsere Expertin Spirulina empfohlen. Die Süßwasseralge sei entwässernd, befeuchtend und beruhigend. Na dann: Ab in unsere selbstgemachte Gesichtsmaske mit dir, liebe Spirulina Alge!
Was wir benötigen:
• 1 EL Flohsamenschalen
• 1 EL Früchtetee ( zum Beispiel aus Goji Beeren)
• 1 EL Spirulina Pulver
• Einige Tropfen Marula Öl
Wie wir vorgehen:
Da er einige Zeit zum Abkühlen benötigt, bereiten wir uns zunächst einen Früchtetee zu. Wir gießen hierfür am liebsten Goji Beeren auf. Sollten Sie eine andere Sorte bevorzugen - in diesem Beitrag finden Sie viele, leckere Rezepte. Den fertigen Tee stellen wir für etwa eine Stunde zum Kühlen zur Seite.
Nach der Wartezeit verrühren wir je einen Esslöffel Flohsamenschalen mit dem Früchtetee. Unser Spiurlina Pulver sowie das Marula Öl rühren wir ebenso hinein. Nun gewähren wir den Flohsamen einige Minuten, um zu quellen. Fünf Minuten sollten genügen.
Die DIY Spirulina Maske tragen wir mithilfe der Finger auf unser Gesicht sowie aufs Dekolleté auf und lassen sie etwa 15 Minuten einwirken. Anschließend nehmen wir die Maske mit warmem Wasser ab und pflegen unsere Haut mit einem sanften Öl wie Baobab Öl oder Moringa Öl.
Ihr Terra Elements Team