Ayurveda ist eine indische Naturkunde, die sich seit Jahrtausenden für das ganzheitliche Wohlbefinden unseres Körpers einsetzt. Übersetzt steht der Sanskritbegriff für das „Wissen vom Leben“. Und dieser Name ist Programm: Von der Naturkunde können wir einiges über unser Leben und die Voraussetzungen für unser Wohlbefinden lernen. Eine wichtige Lektion, die die Naturkunde uns lehr, ist es, die Kraft der Natur zu schätzen und die Potentiale der vielen Pflanzen in den Wäldern, Gebirgen und Flüssen unserer Erde auszuschöpfen.
Da die Naturkunde bereits seit so vielen Jahrtausenden praktiziert wird, hatten Experten ausreichend Zeit, um jede Menge solcher Pflanzen aufzuspüren. So hat das Ayurveda heute ein gigantisches Repertoire an Kräuter, Wurzeln und Blättern vorzuweisen, die vielfältige Wirkungen für unseren Organismus versprechen. Auch wenn wir Ihnen unmöglich jedes einzelne präsentieren können: Die zehn wichtigsten wollen wir Ihnen unbedingt vorstellen.
Kurkuma
Kurkuma, die indische Gelbwurz, ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse. Das krautige Gewächs erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter und ist dabei stark verzweigt. Von der gelb orangen Färbung des Wurzelstocks hat Kurkuma seinen Namen, der von „kukuman“ abgeleitet wird. Zu finden ist die Pflanze vor allem in Indien. Dank seiner großen Beliebtheit wird sie heutzutage aber auch in anderen Teilen der Welt kultiviert.
Zu verdanken hat Kurkuma ihren weltweiten Erfolg einerseits ihrem aromatischen Geschmack. Als Gewürzpulver kommt es in diversen Kulturen zum Einsatz. Vor allem in Curries hat es einen festen Platz – nicht zuletzt dank der gelben Farbe, die es den Gemüsepfannen schenkt. Diese resultiert vom Hauptbestandteil der Kurkumawurzel, dem Curcumin. Er ist es auch, der Kurkuma andererseits zu besonderer Wertschätzung im indischen Ayurveda verholfen hat.
Seit über 4000 Jahren schon setzt die Naturkunde auf die indische Gelbwurz. Zu Gebrauchen sei Kurkuma für so viele Zwecke, dass wir Ihnen diese gar nicht im Einzelnen aufzeigen können. Die Klassifizierung als heißes Gewürz dient jedoch als grobe Zusammenfassung. Warum? Heißen Gewürzen wird im Ayurveda eine reinigende und energiespendende Wirkung nachgesagt.
Wie wir Ihnen bereits verraten haben, wird Kurkuma gerne zum Würzen verwendet. Bestimmt denken auch Sie an dieser Stelle zuerst an ein aromatisches Curry mit indischem oder asiatischem Touch. Doch wir verraten Ihnen ein Geheimnis: Das ist bei Weitem noch nicht alles, was Sie mit Kurkuma anstellen können. Probieren Sie doch unsere Kurkuma Kokos Köstlichkeiten! Oder entdecken Sie Kurkumas Pflegewirkung, indem Sie unsere DIY Gesichtsmaske mit Kurkuma testen.
Amalaki
Sie wächst an Laubbäumen im indischen Subkontinent, wird im Lateinischen als Emblica officinales bezeichnet und beeindruckt mit circa 800 mg Vitamin C pro 100 g: Amalaki, die Amla Beere. Die hellgrüne Frucht ist eine Verwandte zu der bei uns heimischen Stachelbeere. Während die Frucht aus unseren Gärten vor allem lecker schmeckt, beeindruckt die Amla Beere mit jeder Menge Wirkungen für unseren gesamten Körper, sodass sie aus dem indischen Ayurveda nicht wegzudenken ist.
Gemäß der Naturkunde soll Amalaki Ojas, unseren Lebenssaft, vermehren und alle drei Doshas ausgleichen. Darüber hinaus gilt sie als wertvolles Rasayana, einem Stärkungs- und Verjüngungsmittel, sowie als Medhya-Pflanze – einem Naturprodukt, das sich als Brainfood beschreiben lässt. Da die Amla Beere fünf der sechs Geschmacksrichtungen aufweist gilt sie zudem als gut verträglich. Wir würden sagen: Ein perfektes Rundumpaket! So perfekt sogar, dass wir gut verstehen, dass die Naturkunde nicht auf Amalaki verzichten möchte und ihr einen Platz in über 50 % ihrer Kräuterrezepturen reserviert hat.
Wir folgen diesem Beispiel sehr gerne – denn praktischerweise lässt sich Amalaki wunderbar in den Alltag integrieren. Während der Verzehr der frischen Pflanze aufgrund des anstrengenden Transports in unseren Gegenden quasi unmöglich ist, gelingt dies in Form von Amalaki Pulver umso leichter. Da die Amla Beere im indischen Ayurveda als DER Geheimtipp für die natürliche Haarpflege gilt, mixen wir uns mit dem Pulver sehr gerne selbstgemachte Haarkuren. Rezepte finden Sie in diesem Beitrag.
Darüber hinaus eignet sich Amla Pulver zum Einrühren in Speisen und Getränke sowie zur Zubereitung leckerer Smoothies. Auch als Tee können wir die Amalaki hervorragend genießen – ob pur oder zusammen mit zwei weiteren Myrobalanenfrüchten in Form der Kräutermischung Triphala, einem weiteren Klassiker unter den ayurvedischen Naturprodukten.
Triphala
Sie ist nicht nur irgendeine Kräuterkombination. Nein, im indischen Ayurveda zählt Triphala zu den berühmtesten Präparaten mit außergewöhnlich langer Tradition. Der Name setzt sich zusammen aus Tri, das steht für drei, und Phala, die Frucht. Übersetzt bedeutet Triphala somit Dreifrucht. Praktischerweise lässt uns die Übersetzung nicht nur verstehen, wofür Triphala steht, sondern verrät uns gleichzeitig, woraus die Kräutermischung besteht – aus drei Früchten nämlich.
Zum Einsatz kommen drei ganz besondere unter den Früchten unserer Erde. Sie nennen sich Haritaki, Amalaki und Bibhitaki und gehören alle drei der Gattung der Myrobalanen an. Allen drei Früchten werden vielseitige Wirkungen auf unseren Organismus nachgesagt. Doch in Kombination gilt das Trio als so effektiv, dass es Triphala in die Riege der wirkungsvollsten Rasayanas geschafft hat. Als solche werden Kräuter und Kräutermischungen beschrieben, die unseren Körper stärken und fit bleiben lassen.
Verwendung findet Triphala Pulver meist als Tee. Für eine Tasse wird ein Teelöffel des feinen Pulvers mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser aufgegossen. Die Ziehzeit beträgt etwa 20 Minuten. Mindestens genauso gut eignet sich die Dreifrucht-Mischung als Zutat in Smoothies und Speisen. Im Ayurveda wird Triphala zudem gerne bei der Pulvermassage eingesetzt. Wie Experten dabei vorgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Tulsi
Es war einmal eine Göttin namens Tulasidevi. Um den Menschen ihren Dienst zu erweisen, kam sie der Legende nach in Gestalt einer Pflanze auf die Erde. Der Göttin zu Ehren trägt diese noch heute ihren Namen: Tulsi. Das in Indien heimische Basilikum wird seit Jahrtausenden als heiliges Basilikum oder Königsbasilikum in seinem natürlichen Ursprungsland geschätzt. Die Wertschätzung geht sogar soweit, dass die Pflanze als Glücksbringer an Häusern angebracht oder um den Hals getragen wird.
Ob hierfür die Legende um ihre Entstehung verantwortlich ist? Mitunter bestimmt. Ausschließlich jedoch keinesfalls. Denn Tulsi beeindruckt nicht nur mit einer ehrfürchtigen Geschichte, sondern auch mit einem herrlichen Aroma und jeder Menge hochwertigster Inhaltsstoffe. Diese verhelfen dem Kraut einerseits zu einer adaptogenen Wirkung und andererseits zur Klassifizierung als Rasayana im indischen Ayurveda.
Tulsi können Sie an einem hellen, warmen Ort problemlos im Eigenheim ziehen. Alternativ ist die Verwendung in Form eines fein vermahlenen Pulvers möglich. Tulsi Pulver eignet sich beispielsweise zum Aufbrühen als Tee, als Zutat in Ihrem grünen Smoothie sowie zur Zubereitung eines klassischen Basilikumpestos. Wofür Sie sich auch entscheiden: Wir wünschen Ihnen schon jetzt einen guten Appetit!
Neem
Mit einer Höhe von bis zu 40 Metern und einem Lebensalter von sage und schreibe bis zu 200 Jahren, ist der Niembaum ein außergewöhnliches Geschöpf in unserer Natur. Beeindruckend an dem Mahagonibaum ist jedoch nicht nur seine Größe: Zum Klassiker im indischen Ayurveda hat er es dank seinen Blättern geschafft.
Mehr als 100 Wirkstoffe sollen in den Neem Blättern stecken, die in Indien mit einer weitreichenden Symbolkraft behaftet sind. Als Geschenk des Himmels werden sie verehrt, als Glücksbringer verschenkt, als Symbol zur Reinigung von Körper und Geist gefeiert. Bereits Mahatma Ghandi soll sich dieser besonderen Bedeutung der Neem Blätter bewusst gewesen sein und sich aus diesen einen wärmenden Tee zubereitet haben.
Diesem Beispiel folgen wir bis heute. Doch ein Kräutertee ist noch lange nicht alles, was uns mit Neem Blättern einfällt. Da in ihnen jede Menge Beauty-Power steckt, verwenden wir sie gerne zur natürlichen Hautpflege. Besonders leicht gelingt diese mit Neem Pulver. Es lässt sich wunderbar in selbstgemachte Cremes und Masken einrühren. Auch als Badezusatz ist es hervorragend geeignet.
Ashwagandha
Anti-Stress und Pro-Schlaf: Wo von Adaptogenen die Rede ist, ist Ashwagandha nicht weit. Die im Deutschen als Schlafbeere oder Winterkirsche bezeichnete Pflanze ist unsere erste Wahl, wenn uns der Stress des Alltags zu überrennen droht. Auch wenn uns der Weg ins Land der Träume von wild wirbelnden Gedanken versperrt wird, greifen wir zu dem sogenannten indischen Ginseng. Nicht zuletzt dieser Spitzname lässt uns auf die ausgleichende Wirkung der Pflanze schließen.
Zu finden ist das krautige Gewächs, das nur knapp über einen Meter hochwächst, vor allem in Afrika, Südeuropa und vielen Teilen Asiens. Übersetzt steht Ashwagandha für „Geruch des Pferdes“. Wovon diese Bezeichnung resultiert ist unklar. Im Ayurveda geht man jedoch davon aus, dass dieser Name Rückschlüsse auf ihre stärkende Wirkung zulässt, da das Pferd in Naturkunden weltweit als Symbol für Kraft dient.
Wie wir Ihnen bereits in diesem Beitrag gezeigt haben, ist Ashwagandha das klassische Naturprodukt in der Moon Milk; unserer ayurvedischen Gute-Nacht-Milk mit einer geballten Ladung an hochwertigen Inhaltsstoffen. Verwendung findet das Naturprodukt hierbei in Form von Ashwagandha Pulver, das aus dem Wurzelwerk der Pflanze hergestellt wird.
Shatavari
Eine Frau, die 100 Männern gerecht werden muss, braucht ganz schön viel Power. Diese soll ihr aus Sicht des indischen Ayurveda eine Pflanze mit dem hübschen Namen Shatavari verleihen – so lässt uns zumindest dessen Bedeutung vermuten. Übersetzt steht der Sanskritbegriff nämlich für „Die Frau, die 100 Männer besitzt“. Resultierend von diesem Namen gilt das Kraut in der Naturkunde als DAS Naturprodukt für die Frau.
Aus botanischer Sicht handelt es sich bei Shatavari um ein Spargelgewächs, das aus vielen, kleinen Wurzeln gebildet wird. Es wächst bis zu drei Meter hoch, trägt nadelähnliche Blätter und bringt weiße Blüten sowie rote Beeren hervor. Ihren natürlichen Ursprung hat die Pflanze in Indien, wo sie im ganzen Land zu finden ist. Im Ayurveda ist man über für dieses breite Vorkommen dankbar – denn auf Shatavari will weder Frau noch Mann verzichten.
Ihre Wertschätzung im Ayurveda verdankt Shatavari ihrer adaptogenen Wirkung sowie der balancierenden Eigenschaften auf die Doshas Vata und Pitta. Bezogen sind diese Effekte meist auf die Wurzeln der Pflanze, die in der Naturkunde in Pulverform zum Einsatz kommen. Sie werden mit den Eigenschaften süß und bitter beschrieben.
Ebenso wie Ashwagandha wird Shatavari Pulver in einem warmen Milchgetränk eingenommen. Es kann jedoch auch wunderbar Speisen und Getränken zugegeben werden. Darüber hinaus können wir Ihnen unsere Shatavari Energy Balls wärmstens empfehlen! Das Rezept sowie viel weitere Details zu der besonderen Pflanze finden Sie in diesem Beitrag
Flohsamenschalen
Neutral im Geschmack, fügen sie sich ganz heimlich still und leise in unsere Frühstückskreationen. Dank ihrer Fähigkeit, Wasser zu binden und aufzuquellen, unterstützen sie das Völlegefühl auf natürliche Art und Weise. Haben Sie eine Idee von welchem Naturprodukt wir sprechen? Zugegeben – die Überschrift macht dieses Rätsel zum Kinderspiel. Doch trotzdem wollen wir es feierlich lösen: Die Rede ist von Flohsamenschalen.
Wie es der Name bereits erahnen lässt, handelt es sich dabei um die Schalen der Flohsamen. Wer hätte das nur gedacht... Flohsamen sind die Samen einer Pflanze der botanischen Familie der Wegeriche. Während sie selbst jede Menge Fette und Proteine enthalten, bestehen ihre Schalen zu einem gigantischen Anteil von über 70 % aus löslichen Ballaststoffen.
Resultierend von dieser Zusammensetzung erbringen die Flohsamenschalen Meisterleistungen, wenn es um das Binden von Wasser und das Aufquellen geht. Dank dieser Leistung erfreuen sie sich sowohl während Diäten als auch im indischen Ayurveda großer Beliebtheit. Verwendung finden die weichen Schalen als Zutat im Frühstückssmoothie, im Müsli oder in derSmoothiebowl.
Tribulus
Tribulus terrestris ist eine Pflanze aus der Familie der Jochblattgewächse. Sie ist weltweit zu finden, vor allem jedoch in Indien verbreitet. Um die Pflanze aufzuspüren, müssen wir unseren Blick gen Boden richten. Denn genau dort kriecht sie wild umher. Resultierend von dieser bodenständigen Lebensweise wird Tribulus im Deutschen als Erdsternchen, Erdstachelnuss oder Erd-Burzeldorn bezeichnet.
Im Ayurveda ist Tribulus als Gokshura bekannt. Bekannt ist die Pflanze in der Naturkunde vor allem für ihre Saponine. Die sekundären Pflanzenstoffe dürften vor allem Sportlern ein Begriff sein. Zusammen mit vielen anderen hochwertigen Inhaltsstoffen, die das Gewächs zu bieten hat, verhelfen die Saponine Tribulus zu einem festen Platz in der Naturkunde. Dem Kraut wird dort nachgesagt, einen positiven Effekt auf unser Durchhaltevermögen auszuüben und unsere Körpergewebe, die sogenannten Dhatus, zu nähren.
Na, wenn das so ist, überzeugen wir uns doch glatt selbst von dieser hochgeschätzten Pflanze. Besonders leicht gelingt dies in Form von fein vermahlenem Tribulus Pulver, das wir als Zutat in unseren Sportler Smoothies, in proteinreichen Smoothiesbowls oder ganz einfach in unserem Superfood Shot trinken.
Brahmi
Erinnern Sie sich noch daran, als wir Ihnen Brahmi vorgestellt haben? Nein? Dann ist dies der beste Beweis, dass Sie Brahmi gut in Ihrem Speiseplan gebrauchen könnten. Wie es ihr Spitzname „Gedächtnispflanze“ verrät, soll die Pflanze nämlich einen guten Draht zu unseren grauen Zellen und somit das Zeug zum Brainfood haben.
Im indischen Ayurveda ist man hiervon überzeugt – und hat das Kraut vor vielen Tausend Jahren im Repertoire willkommen geheißen. Verwendung finden vor allem die kleinen, dickfleischigen Blätter der kriechenden Pflanze, deren natürlicher Ursprung in Südasien liegt. Aufgrund ihrer großen Beliebtheit wird sie heute jedoch weltweit kultiviert.
In frischer Form ist Brahmi, der dank seiner hübschen Blätter auch als kleines Fettblatt bezeichnet wird, eine geschmackvolle Zutat in Salaten und Rohkostgerichten. Da er weder Kälte noch Trockenheit wegstecken kann, ist die Anzucht jedoch nicht ganz unkompliziert. Wer sich diese Mühe sparen möchte, greift zu Brahmi Pulver. Auch dieses ist super als Salattopping geeignet. Noch lieber verwenden wir das Pulver jedoch zur Zubereitung unserer grünen Smoothies.
Das waren sie, unsere zehn Klassiker aus dem indischen Ayurveda. Wir hoffen Ihnen das ein oder andere Detail ins Gedächtnis gerufen und vielleicht sogar ein paar neue Details verraten zu haben. Sie vermissen Ihr Lieblingsprodukt oder würden die Liste um die ein oder andere Pflanze erweitern? Schreiben Sie uns gerne – wir freuen uns auf Ihre Ideen!
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken.
Ihr Terra Elements Team