Shatavari gilt im indischen Ayurveda als Naturprodukt für die Frau. Darauf lässt uns ihr Name schließen, der als "Die Frau, die hundert Männer besitzt" übersetzen wird. Nicht zuletzt dank dieser Wirkung und ihres guten Drahts zum weiblichen Geschlecht spielt Shatavari im indischen Ayurveda eine wichtige Rolle. Warum? Der Frau kommt in der Naturkunde eine besondere Bedeutung zuteil: Sie ist nach vedischer Sicht diejenige, die die Gesellschaft zusammenhält. Dem Wohlergehen der Frau wird folglich eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Entsprechend des ganzheitlichen Anspruchs im Ayurveda steht neben Bemühungen um ihre körperliche Verfassung auch die innere, psychische Komponente ganz oben auf der Agenda. Und hier kommt Shatavari ins Spiel...
Die Frau im Ayurveda
Im Laufe ihres Lebens durchschreitet die Frau viele Phasen; viele Phasen die von einem Auf und Ab der Hormone begleitet werden. Während in den jungen Jahren grundsätzlich noch alles mehr oder weniger unkompliziert verläuft, scheint der gesamte Organismus in ein Ungleichgewicht zu geraten, sobald es zur Menopause hin geht. Diese Phase stellt Frauen physisch, aber auch psychisch auf die Probe.
Im Ayurveda ist die Menopause mit dem Ende der Pitta-Phase gleichzusetzen. Diese wird mit der Pubertät eingeläutet und findet ihr Ende in der letzten Monatsblutung. Die Menopause ist der Beginn des Lebensalters, das von dem Vata-Dosha bestimmt wird. Das Vata-Dosha ist gekennzeichnet durch das Merkmal der Bewegung. Unruhe und Wechselhaftigkeit sind Folgen, die aus einer Überhand dieses Doshas resultieren.
Diese Besonderheiten des weiblichen Geschlechts finden im Ayurveda eine außergewöhnliche Berücksichtigung - und das nicht nur in Bezug auf die hormonelle Entwicklung des Organismus. Spirituelle Therapietechniken, Ölmassagen und individuelle Ernährungsempfehlungen der ayurvedischen Naturkunde sollen für ein ganzheitliches Wohlbefinden der Frau sorgen. Nahrungsergänzungen und Gewürze sollen den weiblichen Organismus zusätzlich nähren und stärken.
Einsatz finden diese sowohl in den Bereichen der Schönheit und Verjüngung, als auch im Hinblick auf den Körper. Besondere Zuwendung findet auch die Schwangerschaft. Die Aufnahme spezieller Gewürze und Nahrungsergänzungen wird durch ayurvedische Therapeuten empfohlen. Ebenso wie die Auswahl bestimmter Yoga-Übungen und Entspannungsrituale.
Beschäftigt man sich mit der Stellung der Frau im Ayurveda, so kommt man um eines nicht herum: Shatavari.
Shatavari und die Frau im Ayurveda
Shatavari gehört zu den Spargelgewächsen (daher auch der Beinahme "Indischer Spargel") und trägt den botanischen Namen Asparagus racemosus. Die Pflanze ist in Indien und im Himalaya beheimatet und mit dem bei uns heimischen Spargel verwandt. Sie zeigt sich als dorniger Busch mit einer Vorliebe zum Klettern. Der sehr ausgeprägte Wurzelstock besteht aus knollenartigen Wurzeln, die zwischen dreißig und hundert Zentimeter lang und bis zu zwei Zentimeter dick werden. Trotz ihrer eher schwachen und zierlichen Gestalt, sind sie gleichzeitig zäh, fest und geschmeidig. Sie zu brechen ist damit eine große Herausforderung.
Die Blätter der Shatavari sind nadelartig. Sie verdicken sich ähnlich wie Stacheln zum unteren Bereich hin. Der Busch trägt weiße Blüten, aus denen sich rote Beeren entwickeln, die einen Samen beherbergen.
Übersetzt heißt Shatavari "die Frau, die hundert Männer besitzt". Ein Name, der Rückschlüsse auf die Wirkung zulassen soll. Laut alter ayurvedischer Schriften spricht Shatavari nämlich, wie bereits angedeutet, vor allem die Frau an - was jedoch nicht bedeuten soll, dass nicht auch Männer nach vedischer Tradition von Shatavari profitieren können. In der traditionellen indischen Kräuterkunde wird Shatavari seit jeher zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Sowohl die Blätter, als auch die Wurzel finden Verwendung, wobei traditionell vor allem Letzteres zum Einsatz kommt.
Shatavari und die Doshas
Shatavari wird die Fähigkeit zugeschrieben, die Doshas Pitta und Vata zu verringern und das Kapha-Dosha zu stärken. Im Ayurveda hat jedes Dosha eine andere Liebesfähigkeit. Ein Überwiegen des Pitta-Doshas führt zu einer heftigen und intensiven Liebesfähigkeit. Kapha hingegen ruft eine sich zwar langsam entwickelnde Liebesfähigkeit hervor, die jedoch lange anhält. Das Vata Temperament ist das instabilste der Doshas. Die Liebesfähigkeit ist hier zwar leicht zu entzünden, jedoch schnell veränderlich.
Nach vedischer Sicht stellt eine Mischung aus allen drei Dosha-Typen den Idealfall dar. Wie wir gesehen haben, ändert sich ein Vorherrschen der einzelnen Dosha-Typen jedoch über die Lebensjahre, so dass es immer wieder zu einem Ungleichgewicht kommen kann. Mit der Menopause beispielsweise beginnt das Vata-Dosha zu dominieren, die Phase des Pitta-Doshas findet ein Ende. Ein Überwiegen eines Doshas ist jedoch nicht nur auf den hormonellen Wandel im weiblichen Organismus zurückzuführen. Viele Menschen tragen die Dominanz von einem oder zwei Doshas in sich. Wie gesagt: Eine ausgeglichene Mischung von allen drei Doshas ist nach vedischer Sicht nur der Idealfall.
So kommt natürlich auch bei Männern ein Ungleichgewicht vor. Neben allgemeinen Auswirkungen auf Charakter und Temperament, ist dies nach Ayurveda auch für eine Partnerschaft mitbestimmend. Ein Vata-Partner soll viel Lebendigkeit, Romantik und Feingefühl mitbringen, jedoch gleichzeitig auch zu Unbeständigkeit neigen. Überwiegt bei dem Partner das Pitta-Dosha, soll dieser mit einer charismatischen Ausstrahlung und Leidenschaft glänzen, andererseits jedoch dazu neigen, seinen Partner in den Schatten zu stellen. Kapha-Partner sollen durch eine zärtliche, fürsorgliche Persönlichkeit ausgezeichnet sein, jedoch nur schlecht mit Kritik umgehen können.
So wird Shatavari eingesetzt
Traditionell wird Shatavari in Pulverform genutzt. Nach klassischem vedischen Rezept wird hierfür ein Teelöffel des Shatavari Pulvers mit etwa 200 ml Milch vermischt und erwärmt. Die zusätzliche Zugabe von einem Teelöffel Ghee und Sharkara soll die Wirkung der Shatavari unterstützen. Auch mit Kurkuma wird Shatavari gerne kombiniert. Möglich ist es auch, Shatavari in Teeform zu genießen. Dafür wird einfach die Milch durch Wasser ersetzt. Oder Sie mixen das Shatavari Pulver in diese Leckereien.
Shatavari Energy Balls
Eine kleine Streicheleinheit für zwischendurch kann ein liebes Wort, eine kurze Massage oder auch ein kleiner Verwöhnmoment für die Geschmacksnerven sein. Unsere Shatavari Energy Balls sind hierfür der perfekte Snack!
Was wir benötigen:
• 100 g Nüsse
• 150 g getrocknete Früchte (wie Aprikosen, Feigen oder Datteln)
• 50 g Kokosraspeln
• 2 TL Kokosöl
• 2 TL Maca Pulver
• 2 TL Ashwagandha Pulver
• 1 TL Shatavari Pulver
• 1 TL Bourbon-Vanille Pulver
• 1 Prise Himalaya Salz
Wie wir vorgehen:
Wir geben alle Zutaten in den Mixer und verwandeln sie dort in eine klebrige Masse. Was die Nüsse angeht, können Sie gerne Ihre Lieblingssorten kombinieren. Wir verwenden sehr gerne Cashewkerne und Macadamianüsse. Aber auch Mandeln oder Paranüsse eigenen sich ganz hervorragend.
Beim Mixen ist es gut möglich, dass Sie mehrere Anläufe starten müssen. Schließlich hat Ihr Mixer jede Menge hartnäckige Zutaten, die er zerkleinern soll. Doch die Geduld zahlt sich aus - versprochen.
Sobald wir mit der Konsistenz der Masse zufrieden sind, formen wir sie zu kleinen Bällchen. Der Optik zur Liebe rollen wir diese abwechselnd durch Kokosraspeln und Kurkuma. Anschließend wandern sie für einige Stunden in den Kühlschrank - fertig!
Shatavari Moon Milk
Eine weitere Kreation, in der wir Shatavari liebend gerne verarbeiten, ist ein Getränk aus dem indischen Ayurveda. In der Naturkunde wird es gerne vor dem Schlafengehen getrunken. Es trägt den wunderschönen Namen Moon Milk und wird aus pflanzlicher Milch sowie beruhigenden Naturprodukten zubereitet. Besonders gerne greifen wir hierbei zu Adaptogenen, da diese unseren Körper in sein natürliches Gleichgewicht finden lassen. Die perfekte Vorbereitung für einen erholsamen Schlaf!
Was wir benötigen:
• 250 ml Pflanzenmilch
• 1 TL Shatavari Pulver
• 1 TL rohes Kakaopulver
• 1 TL Ceylon Zimt Pulver
Wie wir vorgehen:
In einem Topf erwärmen wir die Pflanzenmilch. Währenddessen vermischen wir die Pulver in einer Schale. Hat die Milch eine angenehme Temperatur angenommen, so rühren wir den Pulver-Mix ein. Wir schwingen den Rührlöffel für etwa zwei Minuten. Anschließend ist unsere Moon Milk mit Shatavari bereits genussbereit! Wir trinken diese am liebsten eingekuschelt in die Decke bei Kerzenschein.
Weitere Rezepte für eine wärmende Moon Milk finden Sie in diesem Beitrag.
Shatavari Smoothie
Sie sind eher der fruchtige Typ? Dann halten Sie schon mal Ihren Mixer bereit! Wie viele andere unserer Superfood Pulver eignet sich auch Shatavari hervorragend zur Zubereitung cremiger Smoothies. Welches Obst Sie hierfür verwenden, bleibt ganz Ihnen und Ihren geschmacklichen Vorlieben überlassen. Dank seines neutralen Aromas fügt sich Shatavari nämlich ganz heimlich still und leise Ihrem Lieblings-Obst zu, ohne dabei in den Vordergrund zu treten. Nachdem wir ein wenig herumexperimentiert haben, können wir Ihnen diese Kombination ans Herz legen.
Was wir benötigen:
• 1 Banane
• 1 Mango
• ½ Papaya
• 1 TL Shatavari Pulver
• 1 TL Blütenpollen
• Ggf. Kokoswasser
Wie wir vorgehen:
Wir waschen, schälen und schneiden unser Obst. Zusammen mit Shatavari Pulver und Blütenpollen wandern die frischen Zutaten in den Mixer. Los geht das fröhliche Pürieren! Sollte der Mix zu fest sein, sorgen wir mit Kokoswasser für eine kühle Erfrischung. Wie viel Sie hiervon benötigen, entscheiden Sie am besten anhand der Konsistenz Ihres Smoothies. So können Sie ihn ganz nach Ihrem Geschmack kreieren. Den fertigen Smoothie gießen wir in ein hohes Glas und garnieren ihn mit einer Prise Kokosraspeln. Auch Hanfsamen eignen sich hervorragend.
Wenn nicht in leckere Speisen und Getränke integriert, wird Shatavari im Ayurveda auch sehr gerne äußerlich angewendet. Hierzu wird nicht das Wurzelpulver, sondern die Blätter verwendet. Diese werden abgekocht, mit Ghee eingerieben und auf die Haut gelegt.
Ghee - das goldene Elixier im Ayurveda
Bei Ghee handelt es sich um geklärte Butter. Es gilt als das "goldene Elexier" aus dem Ayurveda. Im Gegensatz zu handelsüblicher Butter besteht Ghee zu hundert Prozent aus reinem Fett. Eiweiß, Milchzucker und Wasser, die in der uns geläufigen Butter vorhanden sind, werden bei der Herstellung von Ghee entfernt. Ghee ist ein wichtiger Bestandteil in vielen ayurvedischen Rezepten. Ernährungsberaterin Verena Becker setzt es beispielsweise gerne im Kitchari ein. Es soll die Wirkung vieler Kräuter und Zutaten, die im Ayurveda verwendet werden, unterstreichen - so auch bei Shatavari.
Die Zubereitung ist zwar etwas zeitaufwändig, jedoch denkbar einfach. Wir nehmen herkömmliche Butter, schneiden diese in Würfel und geben sie in einen Topf mit möglichst viel Fläche. Bei kleiner Hitze wird die Butter geschmolzen. Sobald sie sich verflüssigt hat, drehen wir die Temperatur nach oben und lassen die Butter kurz aufkochen, bis sie beginnt zu schäumen. Nun wird die Temperatur wieder heruntergeschaltet. Die Butter köchelt vor sich hin. Hierbei setzt sich das Eiweiß der Butter als Schaum auf der Oberfläche ab. Dieses wird immer wieder abgeschöpft und entsorgt. Sobald sich kein Schaum mehr bildet, haben wir reines Butterfett produziert. Dieses gießen wir in ein Küchentuch und fangen das Ghee in einem Behälter auf. Ab in den Kühlschrank damit!
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren.
Ihr Terra Elements Team