
Wer sich mit Ayurveda beschäftigt, wird früher oder später über eine Pflanze namens Ashwagandha stolpern. Sie zählt in der Naturkunde zur Standardausstattung und wird für verschiedenste Zwecke eingesetzt. Was genau ist Ashwagandha? Woher kommt es? Und was lässt sich damit anstellen? Viele Fragen - wir haben die Antworten!
Ashwagandha: Eine Pflanze mit vielen Namen
Bei uns im deutschsprachigen Raum ist Ashwagandha auch unter dem Namen Schlafbeere oder Winterkirsche bekannt. Die lateinische Bezeichnung lautet Withania somnifera. Botanisch ist sie den Nachtschattengewächsen zugeordnet. Die krautige Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch, trägt ovale Blätter und kirschenartige Blüten in rötlicher Farbe. Der Anbau erfolgt vor allem in Indien, Pakistan und in Afghanistan.
Aus dem Sanskrit wörtlich übersetzt steht Ashwagandha für "Geruch des Pferdes". Was Ashwagandha mit einem Pferd zu tun hat? Nun hierfür gibt es verschiedene Erklärungen. Manche gehen davon aus, dass der Geruch ihrer Wurzeln und Beeren der Pflanze zu diesem Namen verhalf. Dieser soll an den eines Pferdes erinnern. Andere wiederum sehen darin die Andeutung, dass Ashwagandha den Hengst in uns wecken soll.
Der Stellenwert von Ashwagandha im Ayurveda ist mit dem von Ginseng in der traditionell chinesischen Medizin (TCM) vergleichbar. Kein Wunder also, dass es auch den Beinamen "Indischer Ginseng" trägt.
Ashwagandha im Ayurveda
Im Ayurveda gilt Ashwagandha als sattvisches Kraut. Sattva ist eines der drei feinstofflichen Grundkomponenten des Ayurveda (Triguna). Während Raja das Handeln und die Leidenschaft betrifft und Tama Unwissenheit und Faulheit verantwortet, kommt Sattva der göttlichen Komponente in der ayurvedischen Vorstellung am nächsten.
Sattva umfasst das Wissen und die Reinheit. Ein sattvischer Mensch soll sich durch Glücklichsein und Zufriedenheit auszeichnen. Tugenden wie Geduld und Sehnsucht nach einem spirituellen Wachsen sollen diese Person ausmachen. Demgegenüber soll ein Mensch, der Tama ist, durch Faulheit und Gierigkeit auffallen. Der spirituelle Aspekt sei hier weniger ausgeprägt. Vielmehr bewirkt die Tama-Komponente, dass ein Mensch sehr an weltlichen Dingen verhaftet ist. Die Raja-Komponente dient dazu, Sattva und Tama in Bewegung zu bringen. Sie bringt das zum Ausdruck, was in der Person liegt - sei es Tama oder Sattva.
Ashwagandha als sattvisches Kraut soll demnach die Ruhe und die Klarheit fördern. Trotz seines bitter-süßen Geschmacks erhöht es das Vata-Dosha nicht, sondern wirkt sowohl ausgleichend auf dieses, als auch auf das Kapha-Dosha. Dies stellt eine Qualität von Seltenheit dar.
In der Naturkunde gilt Ashwagandha außerdem als Medhya-Rasayana. Naturprodukte, die als solches klassifiziert werden, sollen sich auf drei Bereiche unseres Körpers auswirken: dhi (Informationsaufnahme), dhriti (das Merken von Informationen) und smriti (das Wiederaufrufen von Informationen). Außerdem soll es alle Körpergewebe (Dhatus) nähren.
Ashwagandha im Alltag
Ashwagandha ist als pflanzliches Adaptogen bekannt, welches vor allem von gestressten und nervösen Menschen geschätzt wird.
In der ayurvedischen Naturkunde wurde Ashwagandha nicht pur eingenommen, sondern als Tee konsumiert. Traditionell wurden die Beeren dabei mit Milch, Pfeffer und Zucker aufgekocht und dann getrunken. Heute würden wir das Getränk als Moon Milk bezeichnen.
In Indien werden vor allem Blätter und Wurzeln der Pflanze verwendet. Der Saft der Blätter wird beispielsweise gerne in die Ohren getropft. Weit mehr Wirkstoffe als die Blätter enthalten jedoch die Wurzeln. Genau diese werden Sie heute finden, wenn Sie Ashwagandha begegnen - meist in Form eines feinen Pulvers. Hierzu werden die Wurzeln getrocknet und anschließend schonend vermahlen.
Ashwagandha Pulver kann innerlich, wie äußerlich angewendet werden und ist allgemein sehr gut verträglich - ein weiterer Aspekt, der zur großen Beliebtheit von Ashwagandha beiträgt.
Ein traditioneller Ashwagandha Tee
Wie bereits angedeutet, wurde Ashwagandha traditionell gerne zu Tee verarbeitet. Hierfür werden etwa zwei bis vier Gramm des Wurzelpulvers mit Pflanzenmilch aufgekocht. Um das Ganze geschmacklich etwas aufzuwerten, kann beispielsweise Yacon Pulver oder Kokosblütenzucker hinzugegeben werden. Für alle, die es lieber schokoladig mögen: Die natürlichen Süßen können auch durch Rohkakao Pulver ersetzt werden. Diese Variante ist zwar weniger traditionell, aber dafür super lecker. So ein kleines Update kann ja schließlich nicht schaden, oder?
Wenn wir schon beim Punkto Update sind: Immer nur Tee zu trinken, wird auf die Dauer auch etwas langweilig. Deshalb dachten wir uns: Warum kreieren wir nicht einfach einen neuen Aswagandha-Drink? Gesagt, getan - das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Der Terra Elements Ashwagandha-Superfood-Smoothie
Was wir benötigen:
• 1/2 TL Carob Pulver
• 1 TL Ashwagandha Pulver
• 1/2 TL Maca Pulver
• 1/2 TL Bourbon-Vanille Pulver
• 1 TL Kokosöl
• 1 Tasse Mandelmilch
• bei Bedarf etwas Wasser
Wie wir vorgehen:
Wir geben all unsere Zutaten in einen Mixer und pürieren fröhlich drauf los, bis der Mix die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Falls Sie es gerne ein wenig süßer haben, geben Sie entweder etwas mehr Vanille hinzu oder Sie nehmen einen Teelöffel Kokosblütenzucker in Ihre Zutatenliste mit auf. Ebenfalls möglich ist es, etwas rohes Kakaopulver hinzuzugeben - das macht den Superfood-Smoothie schokoladig!
Dass Ashwagandha sich für einen Smoothie eignet, hätten wir damit bewiesen. Dann müsste sich mit dem Wurzelpulver doch auch eine Smoothiebowl zaubern lassen, oder? Und ob!
Die Ashwagandha Smoothie Bowl
Was wir benötigen:
• 1 TL Ashwagandha Pulver
• 1 Handvoll gefrorene Heidelbeeren
• 1 Apfel
• 1 Banane
• 1 TL Lucuma Pulver
• 50ml Mandelmilch
Wie wir vorgehen:
Wir geben alle Zutaten in einen Mixer und mixen so lange, bis wir die gewünschte Konsistenz erhalten. Anschließend füllen wir die Masse in eine Schale und garnieren sie mit den Toppings unserer Wahl. Kakaonibs, Goji Beeren, Erdbeeren, Chia Samen oder Kokosraspeln bieten sich zum Beispiel super an.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Ausprobieren!
Ihr Terra Elements Team
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