Sie liefern hochwertige Fettsäuren und jede Menge pflanzliches Eiweiß. Frei von Gluten und Laktose sind sie gut verträglich. Sowohl zum Beautyfood als auch zum Brainfood haben sie das Zeug. Kurzum: Nüsse sind nährstoffreiche Kraftpakete, die aus einer ausgewogenen Ernährung nicht wegzudenken sind – und schon gar nicht aus einem veganen Speiseplan.
Wenn im Volksmund von Nüssen die Rede ist, sind meist diverse kleine, knackige Samen gemeint, die sich sowohl zum Snacken zwischendurch als auch zum Backen und als Topping in Speisen eignen. Doch auch wenn Cashewkerne, Paranüsse und Co. allesamt ähnlich verwendet werden, einen ähnlichen Anteil an hochwertigen Fettsäuren enthalten und von einer ähnlich harten Schale umhüllt sind, werden viele vermeintliche Nussarten fälschlicherweise dieser Kategorie zugeordnet. Welche wirklich als solche durchgehen? Wir knacken unsere Nüsse und Samen!
Nuss versus Schalenobst
Bevor wir uns ansehen können, welche Kerne wirklich Nüsse sind, stellen wir uns die Frage, was Nüsse eigentlich sind. Ganz grob werden Nüsse als Schließfrüchte definiert. Sie enthalten einen oder mehrere Samen, die von einer Fruchtwand umhüllt sind. Nur, wenn diese Fruchtwand aus drei verholzten Schichten besteht, gilt der Samen als Nuss. Woran wir dies erkennen? Wenn die Schale so hart ist, dass wir zum Öffnen ein Werkzeug wie einen Nussknacker benötigen, stehen unsere Chancen gut, auf eine echte Nuss gestoßen zu sein. Zu 100% können wir uns auf dieses Indiz jedoch nicht verlassen – hierzu später mehr.
Von den echten Nüssen zu unterscheiden sind Samen, die eigentlich gar keine Nüsse sind. Auf den ersten Blick fällt die Differenzierung schwer: Sie wachsen ebenso in Kernen, sind hart und werden auf die gleiche Art und Weise eingesetzt. Bei Allergikern lösen sie ähnliche Reaktionen aus. Nicht einmal anhand der Inhaltsstoffe sind Nüsse und Nicht-Nüsse zu unterscheiden. Beide Kernarten enthalten viele wertvolle Fettsäuren sowie jede Menge Vitamine und Mineralien. Eines der wenigen Indizien, die unserer Orientierung dienen, ist die Schale. Können wir diese mit bloßen Händen von dem Samen lösen, so können wir uns sicher sein: Dieser Kern ist keine Nuss!
Nüsse anhand ihrer Schale zu klassifizieren, ist jedoch leichter gesagt als getan. Arten, die in unseren Gärten wachsen, können wir diesem Test mühelos unterziehen. Doch viele unserer Lieblingskerne fühlen sich in unserem Klima leider so gar nicht wohl. Diesen Samen können wir uns lediglich aus dem Handel bedienen – in verarbeiteter Form. Damit Sie trotzdem wissen, welches Schalenobst sie auch in Zukunft mit bestem Gewissen als Nuss bezeichnen dürfen, unterziehen wir heute unsere Lieblingssorten der ultimativen Nuss-Prüfung!
Der Cashewkern
Der Cashewkern ist der Samen der Früchte des Cashewbaumes. Seinen Namen verdankt die Pflanze der charakteristischen Form seiner Früchte, die optisch an eine Niere erinnern. Im Portugiesischen wird das Organ Caju genannt. Die Früchte des Baumes heißen Cashewäpfel und gelten als Scheinfrüchte. Als solche werden Früchte klassifiziert, die nicht für die Vermehrung der Pflanze geeignet sind.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kernen, sitzt der Cashewkern nicht im Inneren, sondern Außen an dem Apfel. Nach dessen Abfallen werden die Kerne von der Frucht getrennt und geknackt. Da die Kerne so empfindlich sind, ist Handarbeit und jede Menge Geschick gefragt. Zum Öffnen mit der Hand ist die Schale zwar zu hart – doch in drei Schichten verholzt sind sie trotzdem nicht.
Unser Ergebnis: Der Cashewkern ist keine Nuss, sondern der Samen einer Scheinfrucht.
Die Pekannuss
Der Pekannuss gehört der Pflanzenfamilie der Hickory an. Der Baum ist aus botanischer Sicht ein Verwandter des Walnussbaumes. Seine Heimat liegt im fernen Nordamerika. Die Paranuss ist der Samen der Steinfrüchte. Sie sitzt in deren Innerem, wo sie von einer dünnen Schale behütet werden und von einer noch dünneren, fast schon papierähnlichen Samenschale umgeben sind.
Auch wenn sie die Bezeichnung schon in ihrem Namen hätte, ist auch die Pekannuss keine echte Nuss. Anders als beim Cashewkern, können wir dies auf den ersten Blick erkennen. Ihre Schale ist so dünn, dass wir sie mühelos mit der bloßen Hand lösen können.
Unser Ergebnis: Die Pekannuss wird als Steinkern einer Steinfrucht klassifiziert.
Die Kokosnuss
Die Kokosnuss zählt zu unseren absoluten Favoriten unter den knackigen Snacks aus der Natur. Nicht nur ihr herrlich erfrischendes Aroma, sondern vor allem ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten machen sie für uns zu einem festen Begleiter in vielen Lebenslagen. Ob im Smoothie, im Gebäck oder in der DIY Beauty: Die Kokosnuss ist bei uns (fast) immer mit dabei!
Ebenso wie schon bei der Paranuss ist allerdings auch bei der Kokosnuss, der Wortteil „nuss“ missverständlich. Ihre Hülle besteht nämlich alles andere als aus Holz. Vielmehr gleicht sie einem Schwamm. Für die Kokospalme ist diese Konsistenz ein Segen: Da sich das Gewebe gut über Wasser hält, meisterte die Kokospalme es, sich weltweit zu verbreiten.
Unser Ergebnis: Die Kokosnuss ist der Steinkern einer Steinfrucht und keine echte Nuss.
Die Mandel
Mandeln sind die Früchte des Mandelbaumes, einer Pflanzenart der Gattung Prunus. Botanisch ist er der Familie der Rosengewächse zugeordnet. Besonders wohl fühlt sich der Baum in mediterranem Klima, wo er einen langen, trockenen Sommer genießen kann und selbst im Winter in milden Temperaturen gedeihen darf.
Der Mandelbaum trägt Steinfrüchte, deren Samen als Mandeln bezeichnet werden. Sie gelten als Königinnen der Rosenfamilie. Ihre Reife findet zwischen Juli und August statt. Ob die Kerne soweit sind, zeigen sie uns ganz von allein mit ihrem herrlichen Duft, der an Marzipan erinnert. Auch wenn sie im Nussregal im Handel einen festen Platz haben, hat auch die Mandel eine eher weiche Schale, die wir ohne große Mühe knacken können.
Unser Ergebnis: Die Mandel ist der Samen der Steinfrüchte des Mandelbaumes.
Die Paranuss
Paranüsse sind die Samen der Früchte des Paranussbaumes. Dieser ist den Topffruchtbaumgewächsen zugehörig und wächst fast ausschließlich im brasilianischen Regenwald. Die Paranuss ist deshalb als Brasilnuss oder brasilianische Kastanie bekannt. Des Weiteren hört sie auf den Namen „Amazonenmandel“. Zu finden ist die Paranuss in der runden Kapselfrucht des Paranussbaumes.
Bis zu 25 solcher Kerne kann eine Frucht beherbergen. Dank dieser prallen Fülle wird sie auch als mehrsamige Nussfrucht bezeichnet. Die Schale der Frucht selbst ähnelt von der Konsistenz her der Kokosnuss; die Hülle der Samen sind verholzt. Heißt verholzt, wir haben es mit einer echten Nuss zu tun? Die Antwort lautet nein. Zu diesem Titel fehlen der Paranussschale zwei weitere, verholzte Schichten.
Unser Ergebnis: Die Paranuss ist der Samen einer Kapselfrucht.
Die Macadamianuss
Macadamia darf sich mit dem ehrwürdigen Namen „Königin der Nüsse“ schmücken. Warum? Von Australien machte die Nuss die Reise um die Welt und erfreute sich bald in der ganzen Welt großer Beliebtheit. Das Angebot konnte mit der steigenden Nachfrage nicht mithalten. Da sich die Nuss ganze fünf Jahre lässt, um sich am Macadamiabaum zu zeigen, konnte der Bedarf nur schleppend gedeckt werden. So schnellten die Preise für die Nuss in die Höhe.
Dass die Macadamianuss bis heute zu den teuersten Nüssen zählt, resultiert jedoch nicht nur von dem langsamen Wachstum. Auch die mühsame Verarbeitung nach der Ernte ist hierfür verantwortlich. Aufgrund ihrer harten Schale, die bis zu fünf Millimeter dick werden kann, kann die Nuss nur maschinell geknackt werden. Wer so harte Geschütze in Anspruch nimmt, hat sich seinen Platz in der Kategorie echte Nuss mehr als verdient.
Unser Ergebnis: Die Macadamianuss ist eine echte Nuss.
Die Haselnuss
Sie kommt in Ländern rund um das Mittelmehr vor, fühlt sich in unseren Gärten jedoch mindestens genauso wohl: die Haselnuss. Die korrekte Bezeichnung für die kleine Nuss, die nicht nur von Eichhörnchen hochgeschätzt wird, lautet gemeine Hasel. Sie ist der Familie der Birkengewächse zugeordnet und zeichnet sich durch ein hohes Lebensalter aus. Bis zu 100 Jahre lang kann uns der Baum mit seinen knackigen Nüssen erfreuen. Jedes Jahr aufs Neue im Herbst ist es so weit.
Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, ist auch für die Haselnuss die Zeit gekommen, sich von den Ästen zu verabschieden. Gut behütet in ihrer dicken Schale können sie über Monate hinweg aufbewahrt werden. Es sei denn, sie werden von uns vorher mit Hilfe eines Werkzeugs aus ihrer Schutzhülle entnommen und genüsslich verspeist. Und da wir zum Öffnen ein Werkzeug benötigen, können wir auch bei der Haselnuss bestätigen: Es handelt sich um eine Nuss.
Unser Ergebnis: Die Haselnuss ist eine echte Nuss.
Die Walnuss
Die letzte Sorte, die wir der Nuss-Prüfung unterziehen, ist die Walnuss. Walnussbäume kommen auf der ganzen Welt vor, wobei sich die USA als wichtigstes Erzeugerland für den internationalen Konsum etabliert haben. Nach zehn Jahren Wachstum trägt der Walnussbaum zum ersten Mal Früchte. Sie zeigen sich ab Ende September als grüne Stachelkugeln. Ist die Zeit ihrer Reife gekommen, so platzt diese Hülle auf und die Walnuss kommt zum Vorschein. Besonders praktisch bei der Ernte: Die Walnuss fällt ganz ohne unser Zutun aus freien Stücken zur Erde und kann dort von uns eingesammelt werden.
Bevor wir die Nuss jedoch verzehren können, müssen wir ihr die Gelegenheit geben, sich von der Feuchtigkeit, die sie in sich gespeichert hat, zu verabschieden. Fast die Hälfte ihres Gewichts verliert sie dabei ganz von allein. Was für eine praktische Eigenschaft! Die Walnuss mit der bloßen Hand zu knacken ist mit ein bisschen Geschick tatsächlich möglich. Wer sich jedoch nicht unnötige Mühe machen möchte, greift zum Nussknacker – denn auch auf die Walnuss trifft das Prinzip „harte Schale, echte Nuss“ zu.
Unser Ergebnis: Die Walnuss ist eine echte Nuss.
In der veganen Rohkostküche mit Nüssen und Schalenobst
Ob Nuss oder Schalenobst: Alle Kerne, die wir heute unter die Lupe genommen haben, sind Teil unseres Standardrepertoires in der veganenSuperfoodküche. Was wir mit ihnen zaubern? Sie eignen sich zur Herstellung von Nussmilch und veganem Käse, sind eine tolle Basis für glutenfreie Kuchenböden und dienen in unserem veganen Gebäck als Strukturgeber. Im Smoothie sorgen sie für Geschmeidigkeit und in der Smoothie Bowl für ein knackiges Finish. Kurzum: Unsere Nüsse und Samen werden Ihnen in den meisten unserer Superfood Rezepte begegnen. Besonders gerne verarbeiten wir unsere knackigen Superfoods in diesen beiden Kreationen.
Energy Balls
Energy Balls sind kleine, runde Leckereien, die uns in nur einem Happen mit jeder Menge wertvoller Lebensmittel versorgen. Ihr Name rührt von der intelligenten Kombination an Inhaltsstoffen, die uns das Nachmittagstief und den kleinen Hunger überstehen lassen.
Die Zutaten:
• 150g Trockenfrüchte
• 100g Nüsse
• 2 EL Superfoods
Die Zubereitung:
Die Zubereitung der Energy Balls könnte kaum einfacher sein: Trockenfrüchte und Nüsse auswählen, im Mixer zu einer homogenen Masse verarbeiten und zu Kugeln formen. Die Bällchen in dem Superfood rollen und im Kühlschrank verfestigen.
Welche Nüsse und Trockenfrüchte Sie verwenden bleibt ganz Ihnen und Ihrem Geschmack überlassen. Aufgrund ihrer cremigen Konsistenz setzen wir am liebsten auf Cashewkerne und Macadamianüsse. In Punkto Trockenobst sind Bergfeigen und Aprikosen unsere Favoriten. Da sie den Energy Balls eine schöne Optik verpassen, greifen wir bei dem Superfood fürs Finish gerne zu farblich ansprechenden Produkten. Blütenpollen und Cranberry Pulver stehen auf unserer Liste ganz weit vorne.
Rohveganer Cheesecake mit Cashewfüllung
Nüsse drunter, Kerne drin: Ein rohveganer Cheesecake könnte kaum mehr Nüsse enthalten. Nicht nur, weil sie so lecker schmeckt, sind wir große Fans dieser Rezeptur. Wir schätzen sie auch aufgrund ihrer Wandelbarkeit. Kerne, Obst, Superfood Pulver: Der rohvegane Cheesecake auf Nussbasis lässt sich im Handumdrehen an die Saison, den Geschmack und den Anlass anpassen.
Die Zutaten:
Für den Teig
• 150g Macadamianüsse
• 80g Datteln
• 1 EL Lucuma Pulver
• 3 EL Wasser
• 200g Cashewkerne
• 75ml Zitronensaft
• 70g Kokosblütensirup
• 70g Kokosöl
• 50ml Wasser
• 1 EL Baobab Pulver
Die Zubereitung:
Im ersten Schritt bereiten wir den Kuchenboden zu. Hierfür verwandeln wir Macadamianüsse und Datteln zusammen mit Wasser und Lucuma Pulver zu einer homogenen Masse. Eine Prise Himalaya-Salz darf ebenso mit dazu und schon ist der Boden bereit für die Springform. Nachdem wir diese mit Backpapier ausgelegt haben, drücken wir die Masse sanft in die Form. Den Rand füllen wir dabei circa zwei Zentimeter hoch aus. Ab in den Kühlschrank mit dem Boden!
Während sich der erste Teil unseres Kuchens in angenehmer Kälte ausruhen darf, widmen wir uns der Füllung. Wieder ist unser Mixer gefragt. Er darf die Cashews, die wir vorher in Wasser eingelegt haben, zusammen mit verflüssigtem Kokosöl und allen anderen Zutaten in eine feine Creme verwandeln.
Sobald wir mit dem Ergebnis zufrieden sind, holen wir den Boden zurück zum Geschehen. Wir verteilen die Creme in der Form und streichen sie glatt. Schon darf der Kuchen zurück in die Ruheoase im Kühlschrank. Etwa zwei Stunden müssen wir uns noch gedulden, bevor wir den rohveganen Cheesecake genüsslich verzehren dürfen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachmachen!
Ihr Terra Elements Team