Auch wenn sie mitunter in unseren Nachbarländern beheimatet ist, ist sie durchaus eine unbekanntere unter den Meeresalgen: Dulse, der sogenannte Lappentag. Während die Rotalge aus dem kulinarischen Repertoire in Frankreich, Schottland, Irland, Norwegen und den USA nicht wegzudenken sind, gilt sie unser Orts als Geheimtipp – sowohl für den Geschmack als auch unser Wohlbefinden. Ihnen als Leser unseres Blogs wollen wir diesen Tipp natürlich auf keinen Fall vorenthalten! Deshalb lüften wir heute das Geheimnis um das Superfood Dulse Algen sowie unserem Lieblingsgewürz, den Dulse Flocken.
Die Rotalge Dulse
Dulse, im botanischen Palmaria Palamata genannt, ist eine Rotalge. Als Fossilien sollen diese bereits seit 1500 Millionen Jahre bekannt sein. Erstmals schriftlich die Rede war von Dulse im sechsten Jahrhundert. Der Legende nach sollen Mönche von St. Columas die Rotalgen an die arme Bevölkerung verteilt haben, damit diese ihren Nährstoffbedarf decken können. In den folgenden Jahren machen Dulse Algen vor allem bei der Seefahrt von sich reden. Dank ihrer vielen genialen Inhaltsstoffe, die wir uns gleich ansehen werden, dienen sie als Stärkungsmittel für die langen Reisen auf rauer See. Nicht zuletzt aufgrund ihrer langen Haltbarkeit waren sie aus der Vorratskammer an Bord nicht wegzudenken. Bevor sie von Naturwissenschaftlern ganz offiziell in die Riege der Nahrungsmittel aufgenommen wurde, vergingen jedoch noch viele weitere Jahre. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts war es so weit.
Optisch sind Rotalgen einerseits an ihren typischen Lappen zu erkennen. Diese werden durch aneinandergelagerte Zellfäden gebildet. Andererseits ist es die rote Farbe, die Rotalgen charakterisiert. Diese verdankt die Algenabteilung den sogenannten Phycobilinen, die den Algen bei der Photosynthese zur Seite stehen. Wie es ihre Klassifikation als Meeresalgen verrät, wachsen Rotalgen vor allem im Salzwasser. Nur einzelne Arten fühlen sich auch im Süßwasser wohl; manche sogar in feuchten Gegenden auf der Erde. Im Meer sind Rotalgen in der sogenannten Literalzone zu finden. Diese befindet sich in der Uferregion von Seen, Flüssen und Meeren. Sonnendurchflutet, kalt und felsig herrschen in dieser Zone besonders gute Voraussetzungen für die Photosynthese. Folglich ist dort eine besonders große Vielfalt an Flora und Fauna vorzufinden. Zu dieser zählen auch die Dulse Algen.
Dulse zählt zu dem Typ Alge, der das kühle Meeresgewässer als bevorzugten Wuchsort auserkoren habt. Ganz besonders wohl fühlen sie sich an den steilen Küsten im Atlantik und Pazifik, wo sie sich mithilfe ihrer scheibenförmigen Basis perfekt festkrallen können. Aus dieser wächst die Alge bis zu einem halben Meter hoch zu einer Art Lappen heran, dessen Segmente sich oben abermals spreizen. So kann der sogenannte Lappentang locker eine Breite von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Zwischen Mai und Oktober sind die Dulse Algen bereit zur Ernte. Diese erfolgt Jahr für Jahr per Hand, sobald sich das Wasser aufgrund der Gezeiten zurückzieht.
Dulse Algen in der Küche
Die geernteten Algen können frisch oder getrocknet verspeist werden. Ersteres ist vor allem in der asiatischen Küche sehr beliebt. Ebenso wie in den Ländern, in denen Dulse zu finden ist. Da sie zu den weichsten und zartesten Algen zählen, können sie besonders leicht verarbeitet werden. Sobald die unbrauchbaren Mitbringsel aus dem Meer abgewaschen wurden, können wir sie schon nach einer Einweichzeit von wenigen Minuten verzehren. Dank dieser unkomplizierten Zubereitung sind Dulse Algen vor allem in der Rohkostküche eine beliebte Zutat. Sie werden zum Beispiel als Topping für Salate und Gemüsenudeln oder zum Würzen verwendet. Experten zur Folge sollen die Algen einen Geschmack annehmen, der an das Aroma von Speck erinnert. In Fachkreisen ist Dulse deshalb auch als Speckalge bekannt.
Ob wir das Aroma mit Speck in Verbindung bringen würden, wagen wir zu bezweifeln. Womit wir jedoch auf jeden Fall übereinstimmen, ist die ausgeprägte Würze der Dulse Algen. Wir würden diese als nussig beschreiben. Perfekt zum Würzen ist die Alge in Form von Dulse Flocken geeignet. Diese werden aus getrockneten Dulse Algen hergestellt. Besonders leicht dosierbar und intensiv im Geschmack, eignen diese sich zum Verfeinern verschiedenster Speisen. Besonders gute Erfahrungen haben wir im Team mit unserem Dulse Dressing gemacht, mit dem wir unsere bunten Sommersalate aufpeppen.
Unser Superfood Sommer Salat mit Dulse Dressing
Schnell geschnibbelt und immer wieder aufs Neue ein Geschmackserlebnis, zählen bunte Salate zu unseren Lieblingsgerichten; vor allem, wenn wir auf der Suche nach einem Schmankerl für die Mittagspause sind. Auf Basis grüner Blätter erfinden wir die Speise mithilfe toller Toppings, leckerem Gemüse und einem aromatischen Dressing jeden Tag neu – so wie heute mit einem asiatisch angehauchten Dulse Dressing.
Für den Superfood Salat nehmen wir beispielsweise:
• 1 Romanaherz
• ½ Chicorée
• 1 Stangensellerie
• 1 Handvoll Shiitake Pilze
• 2 Frühlingszwiebeln
• 20 g getrocknete Tomaten
• 1 Handvoll Sprossen
Für das Dressing benötigen wir:
• 1 EL Sesamöl
• 1 TL Moringa Öl
• Saft von 1 Limette
• 1 Spritzer Sojasauce (zuckerfrei)
• 1 Knoblauchzehe
• 1 Messerspitze Dulse Flocken
• 1 TL geschälte Hanfsamen
• 1 Prise Pfeffer
So gehen wir vor:
Zu allererst waschen wir das gesamte Gemüse und schneiden es in kleine Stücke. Während wir den Salat, die getrockneten Tomaten, die Sprossen und die Frühlingszwiebeln direkt in eine Schale geben, blanchieren wir die Shiitake Pilze sowie die Selleriestücke kurz in Salzwasser.
Währenddessen bereiten wir unser Dressing vor. Hierfür pressen wir die Limette aus und vermischen alle Zutaten in einer Schale. Kleiner Tipp: Zerkleinern Sie den Knoblauch nicht mit einer Presse, sondern hacken Sie die Zehen mit einem Messer. So bleibt der aromatische Geschmack vollständig erhalten. Sollte Ihnen die Schärfe fehlen, können Sie das Dressing gerne mit einer Prise Chili aufpeppen.
Sobald das Dressing fertig und das Gemüse gar ist, bringen wir alle Komponenten zusammen und mischen einmal gut durch. Den fertigen Salat genießen wir am liebsten sofort – oder wir packen ihn in unseren To-Go Behälter und genießen ihn am nächsten Tag in der Mittagspause. Wieder ein Beispiel wie einfach Meal Prep ist!
Dulse Algen in der Naturkunde
Neben den kulinarischen Talenten machen Dulse Algen seit eh und je aufgrund ihrer genialen Inhaltsstoffe von sich reden. Die Rotalgen, die im Englischen als Dillisk, im Französischen als Dulce und in Island als Søl bezeichnet werden, erfreuen sich in Naturkunden weltweit großer Beliebtheit. Dank ihrer Eigenschaft, unbrauchbare Stoffe an sich zu binden, wird sie häufig im Zusammenhang mit Detox erwähnt. Damit reiht sich Dulse nach Spirulina, Chlorella und Kelp in die Riege der Detox-Algen ein. Ausgestattet mit über 15 % pflanzlichem Eiweiß kommt der Lappentang auch in der veganen sowie in der Fitnessküche zum Einsatz. Dem kommt nicht zuletzt der geringe Kaloriengehalt zugute.
Vegane Post-Workout Cracker mit Dulse Flocken
Wer auf tierische Produkte verzichtet, sollte jederzeit auf ausreichend Proteinzufuhr aus pflanzlichen Quellen achten. Wer regelmäßig Sport treibt, hat das gleiche Ziel. Hierfür kommen unsere veganen Post-Workout Crackern mit Dulse Flocken gerade recht!
Wir benötigen:
• 1 Paprika
• 1 Knoblauchzehe
• 1 Stück Ingwer (circa 1 cm)
• 1 EL Chiaprotein Pulver
• 1 EL Mandelmus
• 100 g Leinsamen
• 1 Messerspitze Dulse Flocken
So gehen wir vor:
Nachdem wir das Gemüse gewaschen und grob gewürfelt haben, geben wir alle Zutaten in den Mixer. Auf mittlerer Stufe verarbeiten wir die Lebensmittel zu einer homogenen Masse. Damit die Leinsamen für die nötige Bindung sorgen können, gewähren wir ihnen anschließend etwa 10 Minuten Ruhezeit.
Sobald diese Zeit verstrichen ist, streichen wir die Masse etwa einen halben Zentimeter dick auf unsere Dörrfolie. Bei etwa 40 Grad darf der Teig nun circa 12 Stunden dörren. Anschließend schneiden wir ihn in etwa drei Zentimeter breite und 7 Zentimeter lange Stücke. Die Cracker eignen sich sowohl zum Snacken als auch zum Dippen unserer leckeren Rohkostdips.
Hat es Dulse nur wegen seines Eiweißgehalts zu seiner Wertschätzung in Naturkunden geschafft? Sie können es sich bereits denken: Keinesfalls! Neben pflanzlichem Protein finden wir in den Rotalgen auch viele andere wertvolle Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. In erster Linie zu erwähnen ist Jod, wovon in 100 g der Dulse Algen ca. 30 mg enthalten sind. Dazu gesellen sich Kalium (circa 5 g pro 100 g), Kalzium (circa 700 mg pro 100 g) sowie diverse Substanzen mit antioxidativen Fähigkeiten. Diese beeindruckende Ausstattung hat den Dulse Algen einen festen Platz in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde gesichert.
Dulse Algen in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde
Aus Sicht der traditionellen chinesischen Kräuterkunde wirken Dulse Algen tonisierend auf unsere Lebensenergie, das Qi, das Yin sowie das Blut. Ihnen wird ein guter Draht zum Element Feuer nachgesagt, dessen Effekt sie reduzieren sollen. Dieses ist in der Naturkunde dem Sommer sowie der Hitze zugeordnet. Die Temperatur des Lappentangs wird als kühl beschrieben; ihr Geschmack, das Rasa, als salzig. Dem entsprechend sollen Dulse Algen helfen, Nässe und Hitze sowie Schleim in unserem Körper aufzulösen.
Dulse Algen: die wichtigsten Facten im Überblick
Puh, das waren nun ganz schön viele Informationen, die wir Ihnen zu den Dulse Algen verraten haben. Damit Sie den Überblick behalten, fassen wir die wichtigsten Fakten nochmal abschließend zusammen.
1. Dulse, die Rotalge
Dulse ist eine Rotalge, die in kühlen Meeresgewässern in Küstennähe zu finden ist. Dank des lappenartigen Wachstums ihrer Stiele wird die Alge auch als Lappentang bezeichnet.
2. Ein beliebtes Naturprodukt in der Rohkostküche
Da sie ohne große Mühe roh verzehrt werden können, sind Dulse Algen eine beliebte Zutat in der Rohkostküche. Sie müssen lediglich gut abgewaschen und kurz eingeweicht werden.
3. Würzen mit Dulse Flocken
Verarbeitet zu Dulse Flocken erfreuen sich die getrockneten Algen großer Beliebtheit als Gewürz. Experten zur Folge erinnern sie geschmacklich an Speck.
4. Eine lange Tradition in der chinesischen Kräuterkunde
Dulse Algen erfahren in der traditionellen chinesischen Kräuterkunde zur Tonisierung des Qi, des Yin und des Bluts große Wertschätzung.
5. Beliebt bei Sportlern
Mit jeder Menge pflanzlichem Eiweiß und minimalem Kaloriengehalt werden Dulse Algen sehr gerne von Sportlern verzehrt.
Ob frisch, getrocknet oder in Form von Dulse Flocken: Die Rotalgen aus dem Meer sind lecker, vielseitig einsetzbar und reich an hochwertigen Inhaltsstoffen. Sie erfüllen damit alles, was wir uns von einem Superfood wünschen – und sichern sich damit ihren Platz in unserem Naturkunde-Repertoire. Überzeugen Sie sich am besten gleich selbst! Und verraten Sie uns unbedingt, ob Sie dem aromatischen Vergleich mit Speck bestätigen.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken!
Ihr Terra Elements Team
Hinweis: Ebenso wie beispielsweise auch Kelp, sind Dulse Algen von Natur an reich an Jod. Unsere Dulse Flocken sollten daher nur in geringen Mengen verzehrt werden. Bei Unsicherheit ziehen Sie am besten einen Experten zu Rate. Vor allem bei Schilddrüsenproblemen empfehlen wir Ihnen dringend, die Einnahme mit Ihrem Naturpraktiker abzustimmen.
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